Digitalisierung medizinischer Dienstleistungen: eine weitere Revolution im Gesundheitswesen
Bei einem Treffen des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Partei und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, und des Premierministers, Manuel Marrero Cruz, mit Experten und Wissenschaftlern, die mit Gesundheitsfragen befasst sind, wurde ein digitales Gesundheitsprojekt vorgestellt
Autor: René Tamayo León |
Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, bezeichnete das Projekt „Para una salud digital“ (Für eine digitale Gesundheit) des Gesundheitsministeriums ( MINSAP), das diese Woche bei einem Treffen mit Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern vorgestellt wurde, als „eine weitere Revolution im Gesundheitswesen“.
Es handele sich um „einen kulturellen Wandel in den Gesundheitseinrichtungen, der sich positiv auf die Qualität und Sicherheit der Dienstleistungen auswirken wird, bei denen der Patient, die Familie und die Gemeinde im Mittelpunkt stehen. Dies wird über die Computerisierung der Pflege-, Lehr- und Forschungsprozesse durch die interoperable Integration der Prozesse erreicht“, erklärte Dr. Dalsy Torres Dávila, eine der Fachleute, die die Initiative leiten.
Das erste System, in dem die digitale Transformation im Rahmen der Digitalisierung der Gesellschaft stattfinden müsse, sei das Gesundheitswesen, betonte der Staatschef, für den diese wissenschaftliche Errungenschaft ein weiteres Beispiel dafür ist, wie viel ein blockiertes Land durch das Wissen seiner Menschen leisten kann.
An dem Treffen nahmen Premierminister Manuel Marrero Cruz, die stellvertretenden Premierminister Inés María Chapman Waugh und Jorge Luis Perdomo Di-Lella sowie Gesundheitsminister José Angel Portal Miranda teil.
Díaz-Canel wies darauf hin, dass dieses Vorhaben im kubanischen Gesundheitswesen aufgrund der Robustheit dieses Systems durchaus realisierbar sei, und sprach Infomed, einem der ersten digitalen Netze in Kuba und ein eindrucksvoller Beweis für die in diesem Sektor bestehenden und ausbaufähigen Synergien, besondere Anerkennung aus.
Der Staatschef hob den Beitrag hervor, den die Brigaden des Henry-Reeve-Kontingents, die bei der Bekämpfung von COVID-19 in anderen Ländern, und insbesondere derjenigen, die in Europa teilgenommen haben, zu den Prozessen der Digitalisierung im Gesundheitswesen geleistet haben, wo sie die Computersysteme in den Krankenhäusern, in denen sie solidarisch tätig waren, kennengelernt, gehandhabt und beherrscht haben.
Bei der allgemein durchgeführten Digitalisierung als fester Bestandteil der medizinischen Dienstleistungen sei es unerlässlich, so der kubanische Staatschef, die Familienarztpraxen, die die Grundlage des öffentlichen Gesundheitssystems bilden, zu computerisieren. Der Präsident betonte auch, dass das Projekt eine höhere Qualität der Dienstleistungen und eine bessere Nutzung der Ressourcen ermöglichen werde.
Dr. Torres Dávila erläuterte, dass das Gesamtziel des digitalen Gesundheitsprojekts darin besteht, „ein digitales Ökosystem zu entwickeln, das es allen Gesundheitseinrichtungen ermöglicht, einen integrierten, personalisierten, proaktiven und auf die Bedürfnisse der Bürger und der Gemeinschaft ausgerichteten Dienst anzubieten, sowie die Ausbildung des Fachpersonals, die Entwicklung von Unterstützungsnetzen und die Forschung zu fördern, welche sich positiv auf Dienstleistungen in allen Ebenen der Versorgung auswirken
Zu ihren strategischen Zielen gehören:
– Förderung der Umsetzung der nationalen Strategie zur Informatisierung des Gesundheitswesens.
– Förderung der Integration auf nationaler Ebene und Förderung des Transfers und der Verwaltung von digitalem Gesundheitswissen.
– Stärkung der Führungsrolle im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste auf nationaler und regionaler Ebene.
– Einführung eines auf den Menschen und die Gemeinde ausgerichteten Gesundheitsinformatiksystems.
Weitere Vorhaben:
Entwicklung eines interoperablen und standardisierten kubanischen Ökosystems von Anwendungen (Software), das zu einem Speicher für elektronische Patientenakten beiträgt und mit den verschiedenen Gesundheitssystemen, Arzneimitteln usw. interagiert und den autorisierten Zugriff auf eine einzige, sichere und verfügbare Patientenakte auf allen Versorgungsebenen gewährleistet.
Festlegung der Datenströme und der Nutzung von Daten, die sich auf die Gesundheitsversorgung auswirken.
Bereitstellung geeigneter technologischer Unterstützung und Lösungen, die eine Verbesserung des Gesundheitszustands der Bevölkerung und ihrer Zufriedenheit mit den Dienstleistungen ermöglichen.
Das Treffen des Präsidenten der Republik mit Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern umfasste auch die übliche Aktualisierung der COVID-19-Prognosemodelle für die kommenden Tage, die wie üblich von Dr. Raúl Guinovart Díaz vorgenommen wurde.
Der Experte stellte unter anderem das Verhalten der Pandemie in Kuba und in 12 Ländern Europas, Amerikas und Asiens vor, in denen die Impfquoten ähnlich hoch sind wie auf der Insel und in denen auch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit recht ähnlich sind, in denen aber trotz der „hohen Impfquoten die Inzidenz der Fälle und die Sterblichkeitsrate weiterhin bestehen“.
Dies ist eine Situation, die sich in Kuba wiederholen könnte. Deshalb, so Dr. Guinovart, sei es notwendig, die Wachsamkeit und die Kommunikationskampagnen in unserem Land aufrechtzuerhalten, dem der Präsident zustimmte.
Zum Verhalten und zu den Prognosen von COVID-19 in Kuba in den kommenden Tagen berichtete der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Havanna, dass die Zahl der Fälle im Mai und bisher auch im Juni in allen Regionen zurückgegangen sei. Auf der Insel der Jugend habe es eine positive Veränderung gegeben, da die kumulative Inzidenz in der letzten Woche unter 25 Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen sei.
„Im Land“, fügte er hinzu, „ist die Inzidenz auf 2,8 Fälle pro 100.000 Einwohner gesunken, und man kann vorhersagen, dass sich der Trend zum Rückgang der bestätigten hospitalisierten Fälle in allen Provinzen fortsetzen wird und dass die Letalität nahezu Null sein wird – es gab bereits 41 Tage ohne Todesfälle aufgrund von COVID-19″, betonte er.