Schönes und geliebtes Mexiko
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Anlässlich der Feierlichkeiten zur mexikanischen Unabhängigkeit reiste der Erste Sekretär der Kommunistischen Partei Kubas und Präsident der Republik Miguel Díaz-Canel Bermúdez zu einem offiziellen Besuch nach Mexiko, wo er auch am VI. Gipfeltreffen der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) teilnehmen wird
Autor: Milagros Pichardo |
„Die mexikanische Revolution war eine Quelle tiefer Inspiration für die lateinamerikanische revolutionäre Bewegung“, so definierte der Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz den Prozess, der am 16. September 1810 mit dem Grito de Dolores (Schrei von Dolores) begann.
211 Jahre ist es her, dass Miguel Hidalgo die Glocken der Pfarrkirche in der Stadt Dolores läutete und zum Aufstand gegen die spanischen Behörden aufrief.
Anlässlich der mexikanischen Unabhängigkeitsfeierlichkeiten reist der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, zu einem offiziellen Besuch nach Mexiko, wo er auch am sechsten Gipfeltreffen der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) teilnehmen wird.
Die Anwesenheit des kubanischen Staatschefs bei einer so wichtigen Feier zeigt, dass in den fast 120 Jahren ununterbrochener politisch-diplomatischer Beziehungen die Bereitschaft besteht, den bilateralen und multilateralen Austausch zu vertiefen und die kulturellen und brüderlichen Beziehungen zum gemeinsamen Nutzen auszubauen.
In diesem Zusammenhang hob der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador die lange Freundschaft zwischen Kuba und Mexiko hervor,insbesondere die Position seines Landes seit den ersten Jahren der kubanischen Revolution, als es als einziges Land in der Region die Beziehungen zu der Insel nicht abbrach, und er wies die Versuche der Vereinigten Staaten zurück, Kuba zu isolieren.
„Wir sind niemandes Lakaien, und Mexiko ist ein unabhängiges, freies und souveränes Land mit einer klaren Außenpolitik, die das bekräftigt, was Benito Juárez gesagt hat: Zwischen Individuen wie zwischen Nationen bedeutet die Achtung der Rechte anderer Frieden“, sagte Obrador.
Die Geschichte ist Zeuge dieser Brüderlichkeit. Unser Nationalheld José Martí lebte in Mexiko, wo er seine revolutionäre und amerikanische Vision bereicherte; auch das Exil des Studentenführers Julio Antonio Mella war dort , und von der mexikanischen Küste aus brachen die jungen Revolutionäre mit Fidel an der Spitze auf der Jacht Granma auf, um die letzte Etappe des Kampfes für die kubanische Unabhängigkeit in Angriff zu nehmen.
Wir erinnern uns daran, dass General Lázaro Cárdenas angesichts der Söldnerinvasion in Playa Girón im Jahr 1961 eine internationale Brigade organisierte, um Fidel und das kubanische Volk bei der Verteidigung seiner Souveränität zu unterstützen. Historisch ist auch die alljährliche Unterstützung Mexikos im Kampf für die Aufhebung der von den USA Kuba aufgezwungenen kriminellen Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade .
EIN VIELVERSPRECHENDER GIPFEL
Mexiko ist heute als regionaler Akteur von großer Bedeutung, da es den zeitweiligen Vorsitz der CELAC innehat und vor der Herausforderung steht, die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der Organisation zu gliedern, was aufgrund der Beschränkungen wegen COVID-19 ein sehr schwieriger Zeitpunkt ist.
Nach Angaben des mexikanischen Außenministers Marcelo Ebrard werden am sechsten Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs des Integrationsmechanismus, das am 18. September in Mexiko stattfindet, 17 Staats- und Regierungschefs, zwei Vizepräsidenten und neun Außenminister teilnehmen. Nach Angaben von Telesur wird auf dem Treffen die Reaktion auf die COVID-19 Pandemie und die Einrichtung eines Fonds zur Bewältigung von durch den Klimawandel verursachten Katastrophen ausgewertet.
Eines der spannendsten Themen ist jedoch die Ankündigung Ebrards, einen Vorschlag zur Reform oder Ersetzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) vorzulegen, die unter dem Vorsitz von Luis Almagro heftig kritisiert wurde, weil sie ihr Ziel, Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent zu stärken, nicht erreicht hat und sich stattdessen vollkommen dem Diktat Washingtons unterwirft.
López Obrador betonte, dass die gleiche Politik wie vor 200 Jahren, die durch „Invasionen“ gekennzeichnet war, nicht länger aufrecht erhalten werden kann, und schlug vor, die OAS durch ein neues Gremium zu ersetzen, das wirklich alle Länder Lateinamerikas und der Karibik integriert.
Wie auch immer das Schicksal dieser Initiative während der CELAC-Sitzung aussehen wird, es wird ein vielversprechender Gipfel sein, denn mehrere Länder werden sich für die Abschaffung einer solchen Lakaienorganisation der USA einsetzen, als klares Zeichen der Einheit der Region und des Kampfes gegen Einmischung.
ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN KUBA UND MEXIKO
- Die Präsidentschaft von Andrés Manuel López Obrador ist eine Gelegenheit, die historischen, kulturellen und freundschaftlichen Beziehungen fortzusetzen und gleichzeitig die bilateralen Beziehungen zwischen Mexiko und Kuba auszubauen.
- Die Kubaner sind dankbar für die Unterstützung und Solidarität der mexikanischen Regierung und der mexikanischen Bevölkerung angesichts der schwierigen epidemiologischen Situation, die durch die Auswirkungen der Blockade noch verschlimmert wurde. Insbesondere López Obradors Anerkennung der Würde unseres Volkes und seiner Souveränität sowie sein Aufruf an die internationale Gemeinschaft zusätzlich zu der Abstimmung in der UNO, gegen die US-Blockade mit Taten vorzugehen.
- Nach Angaben des kubanischen Außenministeriums ist Mexiko der zweitgrößte Handelspartner Kubas in Lateinamerika und der Karibik und der fünftgrößte auf internationaler Ebene sowie der führende Emittent von Touristen nach Kuba in der Region und der achtgrößte weltweit.
- Innerhalb der lateinamerikanischen und karibischen Region ist Mexiko das Land, mit dem wir den größten kulturellen Austausch haben, der durch die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens aus dem Jahr 1974 vorangetrieben wurde.
- Beide Länder verfügen über einen gestärkten Rechtsrahmen, der es ermöglichten wird, den Austausch in Bereichen von beiderseitigem Interesse wie Gesundheit, Bildung, Sport, Tourismus, Kultur und Biotechnologie zu erweitern.
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- In Kuba haben 1.542 Mexikaner ihren Abschluss in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport gemacht. Derzeit absolvieren mehr als 100 Studenten aus diesem Land ein Postgraduiertenstudium in Medizin.
- In mehreren Bundesstaaten Mexikos haben kubanische Fachleute aus den Bereichen Sport- und Bildung zur Ausbildung junger Menschen beigetragen.
HISTORISCHE BEZIEHUNGEN
- 20. Mai 1903: Mexiko und Kuba nehmen diplomatische Beziehungen auf.
- 16. Mai 1979: Fidels erster offizieller Besuch in Mexiko. Er besuchte das Land 1981, 1988, 1991, 1994, 2000 und 2002 erneut.
- 2007:Das internationale Henry Reeve-Kontingent von auf Katastrophen und schwere Epidemien spezialisierten Ärzten trug zur Beseitigung der durch schwere Regenfälle in den Bundesstaaten Chiapas und Quintana Roo verursachten Schäden bei.
- 2007: Andere Mitarbeiter unterstützten den Bundesstaat Tabasco angesichts der gleichen Naturkatastrophe.
- 11. April 2012: Armeegeneral Raúl Castro Ruz empfing seinen mexikanischen Amtskollegen Felipe Calderón, der sich zu einem offiziellen Besuch auf der Insel aufhielt.
- 27 Januar 2014: Präsident Enrique Peña Nieto traf in Kuba ein, um am Zeiten CELAC-Gipfel teilzunehmen.
- 6. November 2015: Armeegeneral Raúl Castro Ruz traf zu seinem ersten offiziellen Besuch dieses Landes seit er im Jahr 2008 die Präsidentschaft in Kuba übernommen hatte, im Bundesstaat Yucatan ein.
- 23. Juni 2016: Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto traf in Havanna ein, wo er die Rolle Kubas im Friedensprozess in Kolumbien würdigte.
- November 2016: Peña Nieto besuchte unser Land, um an den Trauerfeierlichkeiten für den Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz teilzunehmen.
- September 2017: 40 Mitarbeiter des Kontingents Henry Reeve reisten nach Oaxaca, um den vom Erdbeben in dieser Region Betroffenen zu helfen.
- 1. Dezember 2018: Miguel Díaz-Canel Bermúdez nimmt an der Amtsübernahme von Andrés Manuel López Obrador teil.
- 16. März 2019: Das XXIV. Nationalen Solidaritätstreffen zwischen Mexiko und Kuba bekräftigt die bedingungslose Freundschaft und Solidarität zwischen den beiden Völkern.
- 12. April 2019: Das Siebte Treffen des Ständigen Mechanismus für Information und politische Konsultationen ermöglichte die Vertiefung der bilateralen diplomatischen Beziehungen sowie die Ausweitung der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen und der Zusammenarbeit.
- 28. September 2019: Der mexikanische Außenminister brachte als Leiter der Delegation seines Landes bei der 74. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen den Widerstand Mexikos gegen Maßnahmen wie die Blockade gegen Kuba zum Ausdruck.
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- 17. Oktober 2019: Der Präsident der Republik Kuba, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, trifft zu einem offiziellen Besuch in Mexiko ein. Während seines Aufenthalts führte er offizielle Gespräche mit López Obrador und nahm an weiteren Aktivitäten teil.
- Zwischen 2020 und 2021, unterstützten an die 1.600 Ärzte und Krankenschwestern Mexikos Kampf gegen COVID-19.
- August 2021:Die mexikanische Regierung spendete Sauerstoff, medizinische Hilfsgüter und Lebensmittel zur Bekämpfung von COVID-19. Darüber hinaus sandten Organisationen, mexikanische Bürger und im Land lebende Kubaner medizinische Hilfsgüter, um die Pandemie zu bekämpfen.
- Die mexikanische Bundeskommission für den Schutz vor Gesundheitsrisiken (Cofepris) gab eine positive technische Stellungnahme zu dem vom Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie Kubas (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología) entwickelten Abdala-Impfstoff ab.
Quellen: Granma und Cubaminrex