Pressemitteilung
Naturfreunde Deutschlands Landesverband Berlin e.V.
Berlin, 26.07.2021
Rückfragen:
NaturFreunde Deutschlands
Landesverband Berlin
Uwe Hiksch
Stellv. Landesvorsitzender
Tel.: 0176–62015902
Mail: hiksch@naturf reunde.de
Der AK Internationalismus der NaturFreunde Berlin hat folgende Resolution beschlossen:
Solidarität mit Kuba
Die Wirtschafts–, Handels– und Finanzblockade der USA, verbunden mit Sanktions– und
Schadenersatzdrohungen gegenüber allen Staaten und Unternehmen, die mit Kuba Handel
treiben wollen, führt seit Jahrzenten dazu, dass die wirtschaftliche Entwicklung Kubas stark
beeinträchtigt wird. Nach offiziellen Angaben wurde der kubanischen Wirtschaft durch diese
völkerrechtswidrigen Maßnahmen seit 1960 ein Schaden von mehr als 830 Milliarden Dollar
zugefügt.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen war es der kubanischen Regierung gelungen, das
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner*in des Landes von 2013 bis 2019 von 6.838 Dollar auf 9.296
Dollar zu steigern. Damit gehört Kuba offiziell zu den Ländern mit mittlerem bis höherem
Einkommen und über dem vieler seiner Nachbarländer in Zentralamerika .
Seit mehr als 60 Jahren gehen die USA mit Subversion und offenen Putschversuchen gegen die
legitime Regierung Kubas vor. Die USA finanzieren mit vielen Mill ionen Dollar systemfeindliche
Kräfte und unterstützen aktiv einen Regimewechsel im Land. Erst vor wenigen Wochen hat die
US–Entwicklungsagentur USAID mehrere Millionen Dollar für Projekte unter dem Deckmantel
der „Förderung der Demokratie in Kuba“ zur Finanzierung regierungsfeindlicher Gruppen zu
Verfügung gestellt.
Kuba ist derzeit in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Durch die Entwicklung im
befreundeten Venezuela als Haupthandelspartner und durch die anhaltende Corona–Pandemie
hat sich auch die ökonomische Lage in Kuba drastisch verschlechtert. Allein der Ausfall im
Tourismus macht ein Minus von etwa 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus.
Durch die verschlechterte ökonomische Lage, auch durch den Wegfall der Deviseneinnahmen
durch den Tourismus, hat sich die Versorgungslage für die Bevölkerung deutlich verschlechtert.
Aufgrund von längeren Stromausfällen und fehlenden Gütern des täglichen Bedarfs gingen am
11. Juli 2021 in mehreren Ortschaften Kubas hunderte Menschen auf die Straße, um für eine
bessere Versorgung zu demonstrieren. Unter die Protestierenden mischten sich auch
regierungsfeindliche Gruppen, um die Demonstrationen als Protest gegen die Regierung
darzustellen. Mit radikalen Parolen, der Zerstörung von Einrichtungen und Gewalt gegen
Polizeibeamt*innen missbrauchten diese Gruppen die Demonstrationen.
US–Botschaft an der Uferstraße Malecón teil. Weitere größere Demonstrationen fanden auch in
Santiago de Cuba, Holguín, Sancti Spíritus, Bayamo, Cárdenas und anderen Städten statt.
Überall forderten die Demonstrant*innen das Ende der seit 60 Jahren gegen die Insel
verhängten US–Blockade und erklärten ihre Entschlossenheit, die Unabhängigkeit des Landes
und Errungenschaften der Revolution gegen alle Einmischungs– und Umsturzversuche der USA
zu verteidigen.
Zur aktuellen Entwicklung in Kuba erklären die NaturFreunde Berlin:
• Die NaturFreunde Berlin bekräftigen ihre Solidarität mit den Menschen in Kuba und
setzen sich für eine weitere positive Gestaltung des Landes für eine sozialistische
Entwicklung ein.
• Die NaturFreunde bezeugen den Menschen und der Regierung in Kuba ihren Respekt für
die trotz Blockade und versuchter Isolierung erreichten sozialen, medizinischen und
bildungspolitischen Errungenschaften und internationalen Erfolge.
• Die NaturFreunde Berlin werden sich in ihrer internationalen Arbeit auch weiterhin
dafür einsetzen, dass die Menschen in Ländern wie Kuba, Bolivien oder Venezuela
eigenständig über ihre Entwicklung entscheiden können.
• Die NaturFreunde setzen sich für einen gewaltlosen und konstruktiven Dialog in Kuba
ein und fordern alle ausländischen Regierungen auf, ihre Einmischung in die Entwicklung
Kubas sofort einzustellen.
• Die NaturFreunde fordern die sofortige Beendigung der völkerrechtswidrigen Blockade
Kubas durch die USA und erwarten von der Bundesregierung und der EU, dass sie sich
bei allen Gesprächen mit US–amerikanischen Vertreter*innen erneut gegen die
destruktive Wirtschaftsblockade ausspricht
• Die NaturFreunde Berlin bitten ihre Mitglieder und Sympathisant*innen darum, ihre
Unterstützung der Menschen in Kuba zu zeigen und sich im Rahmen kritischer
Solidarität für die Weiterentwicklung des eigenständigen kubanischen Weges zu
engagieren.
• Die NaturFreunde Berlin wollen weiterhin einen konstruktiven und solidarischen Dialog
mit den Gruppen, Initiativen und der kubanischen Regierung fortsetzen und fordern die
Bundesregierung und die EU auf, eine aktive Soforthilfe für die Überwindung der
aktuellen Versorgungskrise zu leisten.
AK Internationalismus der NaturFreunde 26.07.2021
Für Rückfragen und Pressekontakte vor Ort:
Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin),