Sag mir, was du angreifst und ich sage dir, was du verteidigst
https://de.granma.cu/mundo/2022-06-28/sag-mir-was-du-angreifst-und-ich-sage-dir-was-du-verteidigst
Der jüngste Angriff dieser virtuellen Jäger richtet sich gegen das Programm „Con filo“ von Cubavisión
Autor: Antonio Rodríguez Salvador |
Plötzlich glaubte ich, einen jungen Silvio zu sehen, auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher, während er mit der Gitarre in der Hand singt: „Es gibt eine Gruppe, die sagt, dass ich sie zum Lachen bringen soll/ sie sagen, dass mein Lied nicht so ist, nicht so jugendlich …“. Mehr als 50 Jahre sind vergangen, und noch immer gibt es die kleinen Gruppen, die den einfachen Weg gehen, diejenigen, die sich um die äußere Schönheit kümmern und nicht um die Substanz, die sie enthält, die eine Pose der „Tiefgründigkeit“ einnehmen, um mit ernsten Worten die bleibende Einfalt zum Ausdruck zu bringen.
Silvio nennt sie nicht beim Namen, und ich werde dies auch nicht tun: Es sind dieselben Unvermeidlichen, die früher immer bei den Diskussionsrunden in den Parks auftauchten und dort ihren Eitelkeiten frönten. Jetzt landen sie eben in den sozialen Netzwerken. Ich vermute, dass ihre Vorfahren in der Steinzeit vom Beerensammeln lebten und dann aber appetitliche Mammuts an die Höhlenwände malten.
Facebook ist wie ein Mietshaus: Was immer dein Nachbar sagt, kann man im Haus hören. In dieser Nacbarschaft kann man nicht nur erfahren, was gesagt wird, sondern auch, was weggelassen wird, und letzteres ist manchmal viel aufschlussreicher.
Die jüngste Attacke dieser virtuellen Jäger richtet sich gegen die Sendung „Con filo“ auf Cubavisión. Wie diese Leute es verstehen, Adjektive zu verwenden! Was für eine Art Leute zu steinigen! Und selbst die vermeintlich Intelligenten oder zumindest Informierten geben ihr „Like“ zu der dahingeworfenen Behauptung, dass viele Menschen ihren Fernseher ausschalten, wenn „Con filo“ anläuft.
Ist das wirklich so, meine Lieben, woher wisst ihr das? Welche Art von Umfrage benutzt ihr? Reicht es euch, aus eurem Nabel zu schauen, als wäre er El Aleph von Borges, und ihr könntet von dort aus das Universum sehen? Es tut mir leid, euch sagen zu müssen, dass „Con filo“, so weh es euch tun mag, derzeit zu den zehn meistgesehenen Sendungen im kubanischen Fernsehen gehört, Nachrichten, Telenovelas, Comedy-Shows, Filmprogramme usw. eingeschlossen.
Ich habe erfahren, dass „Con filo“ in den allgemeinen Einschaltquotenstudien, die das kubanische Fernsehen jede Woche durchführt, eine durchschnittliche Einschaltquote von 15 Punkten hat, was mehr als einer Million Zuschauern entspricht: ein sehr hoher Wert für ein politisches Programm. Ihr von der Facebook-Miliz, habt ihr jemals eure so geschätzten Likes mit einer Million geteilt?
Zum Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe, waren bereits 95 Sendungen von „Con filo“ ausgestrahlt worden. 95 harte Schläge gegen die Medienmanipulation gegen Kuba. Es ist ein Kampf, bei dem es keine halben Sachen gibt, denn wir sind das zu Unrecht angegriffene Land. Unser „Fehler“ besteht darin, dass wir uns für ein souveränes Projekt entschieden haben, während unser „Richter“ das Land mit der traurigsten Bilanz an Aggressionen und Attentaten in der ganzen Welt ist.
Seit mehr als 60 Jahren versuchen sie, uns auf jede erdenkliche Art und Weise zu erdrosseln. Es vergeht kein Tag, an dem nicht versucht wird, eine Matrix zu schaffen, die Unruhe, Angst, Hass, Misstrauen erzeugt… Ich frage mich, ob diejenigen, die – aus Mittelmäßigkeit, Opportunismus oder sogar aus einem triftigen Grund – mit übertriebener Vehemenz Kritik üben, sich bewusst sind, zu welcher Seite sie sich bekennen.
Dort – auf YouTube, auf Picta, auf ihren Telegram- oder Facebook-Seiten – sind alle Sendungen von „Con filo“ zu sehen. Denjenigen, die davon träumen auf dem Podium zu stehen, sage ich, dass eine Rede mehr braucht als Adjektive oder emotionsgeladene Aussagen, sie braucht vor allem Argumente. Wir haben 95 Sendungen um zu debattieren: Versucht zu beweisen, dass mit jeder dieser Sendungen die plumpe Lüge gegen Kuba nicht um die Hälfte reduziert wurde. Mal sehen, ob ihr das könnt,
Ich habe diesen Artikel mit Silvio begonnen und schließe mit einem weiteren seiner Lieder: „Viven muy felices / los que no miran más allá de sus narices“ (Sie leben sehr glücklich / diejenigen, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen).