Staatliche Unternehmen mit Verlusten werden einzeln analysiert
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Es wurde grünes Licht für die Bewertung unrentabler Unternehmen gegeben, um die Ursachen für ihre Verluste eingehend zu untersuchen und im Einzelfall Maßnahmen vorzuschlagen, um die Situation zu ändern. Der Prozess wird im Mai abgeschlossen sein, wie aus einem Treffen des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, und des Premierministers, Manuel Marrero Cruz, mit Vertretern des Wirtschaftssektors hervorgeht
Autor: René Tamayo León |
Die Führung des Landes hat einen Prozess eingeleitet, um die Unternehmen des staatssozialistischen Systems, für die dieses Jahr Verluste prognostiziert wurden, einzeln zu analysieren und Maßnahmen vorzuschlagen, um die Situation in jedem einzelnen Fall umzukehren, da sie nicht für alle gleich sein werden.
Diese Information wurde bei einem neuen Treffen mit Vertretern des Unternehmenssystems durch den Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz Canel-Bermúdez und Premierminister Manuel Marrero Cruz, bekannt gegeben.
Als Ergebnis des Austauschs wurde beschlossen, dass die Situation jeder dieser Einrichtungen eingehend untersucht werde, worauf sich jede von ihnen vorbereiten und die in ihnen vorhandenen Talente optimal nutzen müsse, wenn sie vorankommen wolle.
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AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Der stellvertretende Premierminister und Minister für Wirtschaft und Planung, Alejandro Gil Fernández, erklärte, dass es sich hierbei um eine punktuelle Analyse all derjenigen handelt, für die im Jahr 2022 Verluste prognostiziert werden.Anschließend werde sie auf diejenigen ausgedehnt, für die diese nicht prognostiziert wurden, die sie aber trotzdem aufweisen. Ziel ist es, die Bewertung bis Ende Mai abzuschließen.
Der Prozess wird durch den Beschluss Nr. 4 vom 7. März 2022 des Premierministers der Republik, Manuel Marrero Cruz, bestimmt, der die Einrichtung von Arbeitsgruppen auf nationaler und territorialer Ebene unter der Leitung des Ministeriums für Wirtschaft und Planung (MEP) vorsieht.
Im Anschluss an die Untersuchungen wird ein Abschlussbericht mit Ergebnissen, Maßnahmen und Fristen für deren Umsetzung vorgelegt.
Gil Fernández kündigte an, dass zeitlich befristete, multidisziplinäre Arbeitsgruppen eingesetzt werden sollen. Die nationale Gruppe wird sich aus Vertretern der Zentralen Staatsverwaltung, der Universität Havanna, des Nationalen Amtes für Statistik und Information (ONEI) und des Nationalen Verbandes der Ökonomen und Buchhalter Kubas (ANEC) zusammensetzen.
Auch Experten aus der Wirtschaft und Vertreter des kubanischen Gewerkschaftsdachverbandes (CTC) werden beteiligt sein. Gleichzeitig werden 16 Gruppen – in den 15 Provinzen und der Sondergemeinde Isla de la Juventud – mit einer ähnlichen Zusammensetzung, einschließlich der Universitäten der Provinzen, geschaffen, die Unternehmen mit Verlusten sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene auswerten werden.
IM JANUAR ÜBER 400 UNTERNEHMEN MIT VERLUSTEN
Alejandro Gil Fernández legte eine „Momentaufnahme“ der kubanischen Wirtschaft und der Unternehmen für den Monat Januar vor, aus der hervorgeht, dass „die makroökonomischen Daten (wie im Plan vorgesehen) zeigen, dass wir überdurchschnittlich hohe Gewinne und Umsätze erzielen, dass wir uns den erwarteten Exportzahlen annähern und dass ein großer Teil der Unternehmen rentabel ist“, aber dies sei auch eine Momentaufnahme mit „einer negativen Seite“, denn mehr als 400 Unternehmen machten Verluste, und einige hätten geplant, in diesem Jahr so zu arbeiten.
Der Minister wies auch darauf hin, dass laut der vom ONEI gesammelten Jahresabschlüsse im Januar 72 Prozent (1.232) der Unternehmen, die ihre Jahresabschlüsse vorgelegt haben (273 hatten dies noch nicht getan), einen Gewinn erwirtschaftet haben, von denen 1.178 dem staatlichen System angehören.
Im Januar schlossen 457 Unternehmen mit Verlusten – 27 % der gemeldeten Unternehmen -, von denen 446 dem staatlichen Unternehmenssystem angehören.
Gil Fernandez sagte, dass das Jahr 2022 aufgrund der Beschränkungen für unsere Wirtschaft nicht mit einem hohen Aktivitätsniveau begonnen habe. Im ersten Monat des Jahres sei jedoch ein Nettoumsatz von etwa 75 Milliarden Pesos erzielt worden, acht Prozent des für das Jahr geplanten Umsatzes, was einer Übererfüllung von zehn Prozent gegenüber dem Plan entspricht. Einundneunzig Prozent dieser Transaktionen wurden von den staatlichen Unternehmen getätigt.
Dreiundneunzig Prozent der staatlichen Unternehmen, die im Januar Verluste gemacht haben, sind in der Landwirtschaft, der Zuckerindustrie, der Lebensmittelindustrie, dem Baugewerbe, dem Verkehrswesen und den lokalen Unternehmen angesiedelt.
„Im Jahr 2021 hatten wir im Durchschnitt mehr als 500 Unternehmen mit Verlusten pro Monat. Im Januar 2022 ging die Zahl zurück, aber 446 ist eine astronomische Zahl, und 50 % der Verluste konzentrieren sich auf nur 16 Unternehmen“, sagte er.
2022: JAHR DER UMWÄLZUNG BEIM STAATLICHEN UNTERNEHMEN
Gil Fernandez berichtete, dass für das Jahr 2022 nur 87 Betiebe des staatlichen Unternehmenssystems (Landwirtschaft, Verkehr, Lebensmittelindustrie, Energie und Bergbau, Zuckerindustrie, Wasserressourcen und lokale Unternehmen) Verluste vor der Vorsteuerung in Höhe von insgesamt 12,657 Mrd. P veranschlagten, wobei diese Prognosen jedoch die aktuellen Preissteigerungen nicht berücksichtigten.
„Die Einplanung von Verlusten ist eine Strategie handelt, die nicht fortgesetzt werden kann, da die Konzeption des staatlichen Unternehmenssystems vorsieht, dass es rentabel und effizient sein muss, dass es mit Gewinnen arbeiten muss, mit vernünftigen, fairen Gewinnen“, fuhr er fort. „Unrentabilität steht im Widerspruch zu den Maßnahmen, die für diesen Sektor ergriffen wurden, um die Produktivkräfte freizusetzen und die Autonomie voranzutreiben“, sagte er weiter.
Die Lage der verlustbringenden Unternehmen müsse sich ändern, und zwar zum Besseren. „Wie uns mitgeteilt wurde und wie es in den Leitdokumenten des Landes steht, muss dieses Jahr ein Jahr der Umgestaltung des Staatsunternehmens sein, ein Jahr, in dem die Effizienz gesteigert wird.
Um dies zu erreichen, müsse eine Reihe von Entscheidungen getroffen werden, die vor allem mit der Senkung der indirekten Ausgaben, der Reduzierung der Kosten und der Suche nach mehr Effizienz verbunden seien, ohne zu versuchen, das Problem der Verluste durch die Übertragung aller Kosten auf die Preise zu lösen, was inflationäre Auswirkungen hätte und nicht garantieren würde, dass das staatliche Unternehmen das wichtigste Wirtschaftssubjekt und ein Wirtschaftssubjekt sei, das mit einem hohen Maß an Effizienz und Rentabilität arbeite.
Damit das staatliche Unternehmen sich umwandelt und positive wirtschaftliche Ergebnisse bringt, darf man nicht auf Devisen oder auf Krafstoff warten, das ist weder das Szenario, das wir haben, noch werden wir perspektivisch über mehr Geld und mehr Kraftstoff verfügen. Die Effizienz müsse von heute an verbessert werden. Niemand könne sich zurücklehnen und darauf warten, dass sich das Szenario ändert, um mit größerer Effizienz zu arbeiten, betonte Gil Fernández.
An der Sitzung nahmen auch das Mitglied des Politbüros und Vizepräsident der Republik, Salvador Valdés Mesa, und das Mitglied des Sekretariats des Zentralkomitees der Partei und Leiter der Wirtschaftsabteilung, Joel Queipo Ruiz, teil.