In Kuba Verpackungen zu produzieren ist nicht leicht, aber auch nicht unmöglich
Die Inbetriebnahme der ersten Produktionslinie der Fabrik für flexible Verpackungen in Camagüey, die für Juli geplant ist, wird ein wichtiger Schritt sein, um den Anforderungen für den Export und der Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft des Landes gerecht zu werden
Autor: Gladys Leidys Ramos |
Autor: Miguel Febles Hernández |
Auch in den letzten zwei Jahren haben die Herausforderungen für die kubanische Wirtschaft nicht nachgelassen. Die Verschärfung der Blockade und die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen haben die hohen Preise, die Kuba für den Erwerb von Rohstoffen und deren Transport zahlen muss, noch weiter in die Höhe getrieben haben.
Eine weitere große Herausforderung war die „Aufgabe Neuordnung“ und die daraus sich ergebenden Umgestaltungen in fast allen Wirtschaftsbereichen, insbesondere auch in den staatlichen Unternehmen.
So musste sich beispielsweise Envametal, ein Unternehmen der Eisen-und Stahlinustrieunternehmensgruppe (Gesime), die dem Industrieministerium untersteht, sowohl auf die neuen Vorteile einstellen, die das Jahr 2021 mit sich brachte, als auch auf die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, da es ein wichtiger Zulieferer für strategische Sektoren wie die landirtschaftliche Industrie mit Ausnahme des Zuckersektors sowie die Lebensmittelindustrie ist.
Mit der Produktion von Weißblechbehältern, Stahlfässern, Milchkannen und anderen Behältern für Lebensmittel, Öl, Farbe und Wasser u.a. hat Envametal in den letzten zwei Jahren nur 60 % seines Plans erreicht. Die Gründe dafür nannte die Direktorin Nelly Toirac Castaño gegenüber Granma.
Er erläuterte, dass Envametal, das 90 % seiner Rohstoffe importiert, sich mit dem Mangel an finanzieller Liquidität für den Erwerb von Ressourcen auseinandersetzen musste und mit dem Anstieg der Stahl- und Aluminiumpreise zu kämpfen hatte, was sich direkt auf die Preise der von ihm nachgefragten Materialien auswirkte.
Hinzu kamen die Schwierigkeiten, die sich aus dem Anstieg der Frachtraten für Waren und dem Mangel an Containern für deren Transport ergaben.
Insbesondere die Produktion von Fässern (im Volksmund als 55-Gallonen-Tanks bekannt) konnte nicht die gesamte Nachfrage des Landes decken und fiel unter den geplanten Durchschnittswert.
Seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres arbeite das Unternehmen jedoch mit von den Lieferanten gewährten kommerziellen Krediten und habe so die für die Herstellung von Weißblechbehältern für die Lebensmittelkonservierung erforderlichen Rohstoffe sowie 210-Liter-Stahlfässer für die Tomatenernte einführen können.
WEITERE ALTERNATIVEN AUS CAMAGÜEY
Die Inbetriebnahme der ersten Produktionslinie der Fabrik für flexible Verpackungen in Camagüey, die für Juli geplant ist, wird ein wichtiger Schritt sein, um den Anforderungen des Exports und der Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft des Landes gerecht zu werden.
Die von der Unternehmensgruppe Geocuba getätigte Investition sieht die schrittweise Installation von drei weiteren Linien vor, die auf dem Einsatz fortschrittlicher Technologien basieren, die die Qualität des Endprodukts garantieren.
Der Direktor des Werks, Ingenieur Yonier Leyva Rivero, führte aus, dass die Fabrik nach ihrer Inbetriebnahme Kunden aus der Lebensmittel-, Fleisch-, Milch-, Süßwaren-, Fischerei-, Speiseöl-, Getränke- und Erfrischungsgetränke-, Kaffeeverarbeitungs-, Biopharmazie-, Kosmetik- und Hygieneproduktindustrie beliefern werde.
Zu den Vorteilen der neuen Technologie gehörten die Verringerung von Abfall, Energieverbrauch, Lagervolumen, Verpackungsgewicht und Transportkosten – Eigenschaften, die flexible Verpackungen zu einem attraktiven, sicheren und wirtschaftlichen Produkt machen.
Als Produkte, die vermarktet werden sollen, nannte der Geschäftsführer die Spulen für die automatische Abfüllung von Öl-, Milch- oder Joghurtbeuteln, aseptische Verpackungen für verschiedene Feststoff-, Pulver- oder Flüssigkeitssortimente sowie Tuben für Zahnpasta.
Die in Camagüey entstehende Fabrik für flexible Verpackungen wird sich nicht nur positiv auf die Importsubstitution auswirken, sondern auch zur industriellen Entwicklung des Ortes beitragen und neue Arbeitsplätze schaffen, ohne die Umwelt zu belasten, da die technologischen Anlagen umweltfreundlich sind.