Minusgrade in Kuba?
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Bainoa, in der Gemeinde Jaruco, Provinz Mayabeque, verzeichnete gestern, Montag, mit 2,8 Grad Celsius die niedrigste Temperatur des aktuellen Winters! Es gab sehr auffällige Tiefsttemperaturen unter fünf Grad Celsius, die in Kuba wahrscheinlich seit Dezember 2010 nicht mehr gemessen wurden
Autor: Orfilio Peláez |
Bainoa, in der Gemeinde Jaruco, Provinz Mayabeque, verzeichnete gestern, Montag, mit 2,8 Grad Celsius die niedrigste Temperatur des aktuellen Winters! Sehr auffällige Tiefsttemperaturen unter fünf Grad Celsius, wie sie in Kuba wahrscheinlich seit Dezember 2010 nicht mehr gemessen wurden, traten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auch an weiteren Orten der westlichen und zentralen Provinzen auf.
Nach Angaben der Spezialisten Yesenia Arias und José Manuel Irañeta vom Vorhersagezentrum des Meteorologischen Instituts gab es besonders kalte Werte am Internationalen Flughafen José Martí mit 3,2°, in Unión de Reyes mit 3,5°, in Tapaste mit 3,7°, in Bauta mit 4,1°, in Güines und Melena del Sur mit je 4,8° und in Indio Hatuey, am Flughafen Juan Gualberto Gómez (Matanzas) und in Santiago de las Vegas mit je 5,8°.
In der Station Casablanca in der Hauptstadt lag die Mindesttemperatur bei 9,9 Grad und kam damit dem absoluten Rekord von 8,5 Grad Celsius, der dort am 11. Januar 1970 aufgestellt wurde, in den letzten vier Jahrzehnten am nächsten.
Die Suche in den Archiven zeigt, dass nach dem nationalen Kälterekord von 0,6° in Bainoa (18. Februar 1996) die niedrigsten bekannten Temperaturen in unserem Land 1,0° in Unión de Reyes und 1,2° in Indio Hatuey (21. Januar 1971), 1,8° in Güira de Melena (11. Januar 1970) und 1,9° in Colón (15. Dezember 2010) betrugen.
UNGEWÖHNLICHE KLIMABEOBACHTUNGEN
Eines der interessantesten Zeugnisse für die mutmaßliche Existenz von Minustemperaturen auf Kuba stammt von dem deutschen Gelehrten Alexander von Humboldt, der im Jahr 1800 in seinen Aufzeichnungen beschrieb, dass er an Orten in der Nähe von Havanna „Fröste“ sah.
Die Beobachtungen, die Andrés Poey y Aguirre, der Wegbereiter der wissenschaftlichen Meteorologie in unserem Land, Jahre später machte und die der verstorbene Meteorologe Roberto Ortiz Héctor in einer Untersuchung seines Werks zusammengetragen hat, verdeutlichen die Härte des Winters von 1845 auf der Größten der Antillen, indem er feststellt, dass es in der Nähe der Stadt Santiago de Cuba Raureif gegeben habe!
In den Aufzeichnungen von Poey heißt es, dass in San Diego Núñez, etwa 28 Meilen von Havanna entfernt, das Öl für die Straßenlaternen gefror.
Am erstaunlichsten ist jedoch sein Hinweis auf den Schnee, der im Januar 1852 auf einem Berggipfel in Pinar del Río fiel, was nach der maßgeblichen Meinung von Dr. Ramón Pérez Suárez, einem erfahrenen Forscher am Klimazentrum des Instituts für Meteorologie, nur unter extremen Wetterbedingungen geschehen konnte, da die sehr kalten Luftmassen arktischen Ursprungs auf ihrem Weg nach Süden durch die wärmeren Gewässer des Golfs von Mexiko und der Straße von Florida abgeschwächt werden, bevor sie Kuba erreichen.