Liebendes Kuba
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Wir erleben einen weiteren 14. Februar, den zweiten während der Pandemie, die dazu führt, dass unsere Gesichter immer noch bedeckt sind. Nicht wenige Länder feiern dieses Datum. Kuba, das schwere Zeiten durchmacht, lässt sich nicht unterkriegen
Autor: Madeleine Sautié |
Wir erleben einen weiteren 14. Februar, den zweiten während der Pandemie, die dazu führt, dass unsere Gesichter immer noch bedeckt sind. Nicht wenige Länder feiern dieses Datum. Kuba, das schwere Zeiten durchmacht, lässt sich nicht unterkriegen, und ganz bestimmt nicht im Monat Februar, in dem neue Lieben geboren werden oder besser gesagt, neue Wege sie zum Blühen zu bringen.
Der „erwählte“ Monat, um die Liebe zu feiern, ist auch der Monat, in dem ein politischer Prozess stattfindet, der Gleichheit, Integration und Nichtdiskriminierung anstrebt – die Volksbefragung zum Familiengesetzbuch.
Es ist schön, sich angenommen zu fühlen und liebevoll behandelt anstatt belästigt zu werden. Was ist aber, wenn dies aufgrund persönlicher Entscheidungen nicht der Fall ist, weil die Liebe sich uns in verschiedenen Gesichtern präsentiert? Oder wenn die Lebensweise, die uns Erfüllung gibt, sich von der sogenannten „traditionellen Familie“ unterscheidet?
Angesichts der realen und echten Vielfalt muss das Bestehende aktualisiert werden, wenn wir gerecht sein wollen. Im 21. Jahrhundert wird noch immer viel Leid durch Vorurteile und Dogmatismus verursacht. Es gibt Menschen, die in dem Wunsch, ein Leben mit jemandem zu teilen, sich für die Lüge entschieden haben, um ein Gefühl zu ersticken, das man ihnen vorwerfen würde; die auf das volle Glück, das die Liebe mit sich bringt, verzichtet haben, um der Verachtung und der Ausgrenzung, sogar durch die eigenen Verwandten, zu entgehen. Es sollte und muss die Liebe sein, die in jedem Hause herrscht.
Genug des Leids durch diejenigen, die sich im Übrigen für die Besitzer einer Wahrheit halten, die ihnen nicht gehört.
Im Interesse einer besseren Gesellschaft müssen die Archaismen einer anachronistischen Denkweise verbannt werden. Oder sind wir nicht schon Zeugen geworden, wie Sohn oder Tochter, ein Geschwisterkind oder die Eltern selbst verkümmert sind, weil ihre Art, glücklich zu sein, verurteilt wurde ?
Es ist nicht möglich, jahrhundertealte Vorurteile und Vorurteile, die die Liebe verletzt haben, auf einen Schlag zu beseitigen. Aber man darf nicht statisch bleiben. Handeln ist das Gebot der Stunde. Die Liebe, die die Sinne anregt, kennt keine Grenzen. Sie sollte nicht im Schatten leben müssen, von der Verachtung derer gegeißelt, die sie nicht akzeptieren. Ein solches Gefühl, das in der Lage ist, die Welt zu verändern, verträgt keine Fesseln.
Die Liebe – von wem auch immer sie kommt und für wen auch immer sie bestimmt ist – muss im Licht des Tages leuchten, ohne andere Forderungen als die, die das Herz, in dem sie lebt, stellt.
Darum geht es auch im Familienkodex, ein Dokument, das, weit davon entfernt dem Menschen zu schaden, ihn ergänzt, respektiert, akzeptiert, erhöht und würdigt – was ist er also anderes als ein schützendes Vermächtnis der Liebe?