Die Bankarisierung war eine strategische Antwort auf die Bedürfnisse unseres Bankensystems
Die Auszahlung der Rentner – die am kommenden Freitag, dem 18. August, beginnt – ist gesichert. Die Banken werden auch am kommenden Samstag und Sonntag ihre Dienste anbieten
Endrys Correa Vaillant
Photo:Die Bankarisierung, die derzeit in Kuba durchgeführt wird, ist eine strategische Antwort auf die Notwendigkeit eines modernisierten, technologisch fortschrittlicheren Bankensystems, das die wachsende Nachfrage jedes seiner Kunden, von natürlichen Personen bis hin zu staatlichen Unternehmen und den verschiedenen Wirtschaftsakteuren, erfüllt.
Dies bestätigte der Vizepräsident der kubanischen Zentralbank (BCC) Alberto Quiñones Betancourt gestern in der Fernsehsendung Mesa Redonda , um die Zweifel und Bedenken der Bevölkerung bezüglich des seit Anfang des Monats eingeleiteten Prozesses auszuräumen.
Auf die Frage, ob die Bankarisierung die Ursache des gegenwärtigen Problems ist oder ob sie die Lösung sein könnte, wies er, wie bereits in früheren Sendungen erläutert, darauf hin, dass die vom Netz der Bankfilialen erbrachten Dienstleistungen heute aus verschiedenen objektiven und subjektiven Gründen kritisch sind, vor allem aber was die Nachfrage nach Bargeld angeht.
„Es gibt eine wachsende Nachfrage nach Bargeld, denen die einzelnen Filialen nicht mehr gerecht werden können. Daher müssen die Abläufe des Bankensystems anders organisiert werden, mit einer Logistik, die es dabei zu bewältigen hat“, erklärte er.
Zu diesen organisatorischen und strategischen Maßnahmen gehöre auch die Bankarisierung, die sich in einem Prozess befinde, bei dem jeder Kunde informiert und aufgesucht werde, um seine Bedürfnisse zu ermitteln und ihm die Möglichkeiten bestimmter Finanzdienstleistungen zu erläutern.
Warum jetzt? Der BBC Vizepräsident erklärte, dass die Arbeiten dazu zwar schon vorher angelaufen seien, dass aber der August gewählt wurde, weil die Lage im Bankensystem kritisch wurde.
„Wenn man also weiter gewartet hätte, wäre der Service im Bankensystem immer noch schlechter geworden. Es war notwendig, diese Strategie der Bankarisierung umzusetzen“, sagte er.
Er betonte erneut, dass es sich um einen allmählichen, schrittweisen Prozess handelt, dessen Umsetzung so lange dauern werde, wie es nötig sei.
Dort, wo die Voraussetzungen geschaffen seien, gehe es schneller , und dort, wo sie nicht gegeben sind, müsse man bei der Schaffung dieser Voraussetzungen vorankommen.
Quiñones Betancourt sagte, dass die Neuartigkeit dieses Prozesses in einem Bündel von Maßnahmen liege die darauf abzielen, die Situation des Bankensystems zu verbessern, wobei der Kunde mit seinen Anliegen immer im Mittelpunkt stehe.
DAS BARGELD WIRD NICHT VERSCHWINDEN
Der Vizepräsident der BCC bekräftigte kategorisch, dass das Bargeld nicht verschwinden wird, wie es von Anfang an gesagt wurde. Bargeld sei ein von der BCC zugelassenes Zahlungsmittel, das neben den anderen von der Institution anerkannten Zahlungsinstrumenten bestehen werde.
„Der Prozess der Bankarisierung wird die Verwendung dieser anderen Zahlungsmittel zunehmend fördern, wobei den elektronischen Zahlungsmitteln Vorrang eingeräumt wird. Warum sollte man diesen Vorrang einräumen? Weil es sich um sichere, schnelle und bequeme Kanäle handelt, die für alle Wirtschaftsakteure eine notwendige Antwort darstellen“, sagte er.
Er erläuterte, dass es bereits vor dem 2. August, dem Datum des Beginns der Bankarisierung, Beschränkungen für natürliche Personen gab, die jedoch nicht sichtbar waren, da sie in Gemeinden oder Orten erfolgten, in denen der Dienst kritisch war.
Er wies jedoch darauf hin, dass die in der Entschließung 111 festgelegten Beschränkungen für Wirtschaftsakteure gelten, während die administrativen Beschränkungen, die in einigen Zweigstellen für natürliche Personen eingeführt wurden, auf die derzeitigen logistischen Bedingungen zurückzuführen seien, man aber daran arbeite, eine breitere Dienstleistung für eine größere Anzahl von Personen zu gewährleisten. Diese Beschränkungen für natürliche Personen werden nach und nach verschwinden, sagte er.
DIE BANKARISIERUNG IST KEIN NEUER PROZESS
Quiñones Betancourt wies darauf hin, dass die Bankarisierung ein Prozess ist, den die verschiedenen Banken des Landes seit 2018 anbieten, insbesondere mit dem sogenannten Bonus, der für den Kunden einen Rabatt beim Kauf von Waren und Dienstleistungen über elektronische Kanäle bedeutet.
„Das ist ein Prozess, an dem wir gearbeitet haben. Der Bonus lag bei 3 % für eine kleine Gruppe von Unternehmen, aber im Rahmen der Maßnahmen, die wir in Verbindung mit der Umsetzung der Bankarisierung durchführen, wurde beschlossen, den Bonus auf 6 % für eine weitere Gruppe von Unternehmen für alle Wirtschaftsakteure auszuweiten“, sagte er.
In Bezug auf den kürzlich eingeführten 6 %-Bonus stellte er klar, dass der Schwerpunkt jeder Maßnahme des Bankensystems immer auf der Bevölkerung liegt, so dass dieser Bonus für Kunden, Verbraucher und natürliche Personen gedacht ist, die ihre Zahlungen digital abwickeln.
Er betonte, dass dies auch ein Weg ist, um die Menschen zu ermutigen, in die Geschäfte zu gehen und in diesem Fall mit elektronischen Zahlungsmitteln zu bezahlen, weil es für sie attraktiver und von Vorteil sei.
Was die Händler angehe, so hätten sie andere Möglichkeiten, ihre Dienstleistungen oder Produkte anzubieten.
„Daher ist die Tatsache, dass die Menschen auf bequeme, flexible und sichere Weise bezahlen können, ein Vorteil, der dem Händler bereits bewusst ist, und deshalb ist die Resolution 111 auch so wichtig. Er legt nämlich fest, dass jeder Händler die Möglichkeit haben muss, alle elektronischen Zahlungskanäle einzurichten, damit die Menschen das beste Zahlungsmittel wählen können“.
Zur Frage der Ermöglichung elektronischer Zahlungsmittel bekräftigte Quiñones Betancourt die Bereitschaft von Fincimex, mit jedem Wirtschaftsakteur zusammenzuarbeiten, sei es ein staatliches Unternehmen, ein Kleinstunternehmen, ein kleines oder mittleres Unternehmen (KKMU), eine nichtlandwirtschaftliche Genossenschaft (CNA) oder sogar ein Selbständiger.
Dies erfordere ein Mindestmaß an technischen Voraussetzungen in den Räumlichkeiten, um das Gerät zu installieren, und stehe auch im Verhältnis zur Verfügbarkeit dieser Ausrüstung bei Fincimex, die angesichts der derzeitigen Situation im Lande teuer sei.
In Bezug auf die Situation mit den Wirtschaftsakteuren, die sich weigern, die elektronische Überweisung zu akzeptieren, betonte der BCC-Direktor, dass es jetzt vor allem darauf ankomme, zu reden, den Dialog zu führen und eine Verständigung zwischen den Banken und den Kunden zu erreichen.
Er sagte jedoch, dass man immer im Rahmen der Legalität handeln werde. In diesem Fall sei der Prozess durch eine Verordnung abgedeckt , die mit allen Befugnissen der Zentralbank von Kuba und einer Reihe von Aspekten, die auch in der Finanztätigkeit geregelt sind, zum Thema der Verwendung von Bankkonten, die die Leute bei ihrer Bank haben müssen, und der effizienten, sicheren und legalen Verwendung jeder dieser Bewegungen zu tun haben.
AUSZAHLUNG AN RENTNER IST GESICHERT
Der Vizepräsident der BCC teilte mit, dass die Auszahlung an die Rentner – die am kommenden Freitag, dem 18. August, beginnen wird – aufgrund der intensiven Arbeit, an der nicht nur die Bank, sondern auch die Casa de Cambios (Cadeca), die Unternehmensgruppe Correos de Cuba und andere unterstützende Einrichtungen beteiligt sind, gesichert ist.
Er teilte mit, dass das Bankensystem in Anbetracht des Prozesses, in dem es sich heute befindet, – mit der Einwilligung der Beschäftigten beschlossen hat-, dass es am kommenden Samstag und Sonntag Dienstleistungen anbieten wird. Es handele sich um eine Dienstleistung, die in erster Linie für die Rentner bestimmt sei, nämlich die Auszahlung und vor allem das Aufladen von Bankautomaten, was automatisch erfolge.