Retter in der Not
Der Gemeinderat von Fermanagh und Omagh hofft nun, dass Kuba mit medizinischem Personal zu Hilfe kommt. Genauer hat der Rat in einem Brief vom Januar 2023 angefragt, ob nicht die »Henry-Reeve-Brigade« der kubanischen Regierung zur Bereitstellung internationaler Hilfe im Medizinbereich »das Krankenhaus unterstützen könnte, damit es seine erforderlichen Personalstandards erfüllen kann«, wie die BBC am Wochenende aus dem Schreiben zitierte.
Vergangene Woche wurde dem Politik- und Ressourcenausschuss des Rates eine Antwort der kubanischen Botschaft zugestellt, in der bestätigt wird, dass der sozialistische Karibikstaat bereit sei, bei der Bewältigung der anhaltenden Krise zu helfen. Marta Castillo, die in der kubanischen Botschaft in London für Kooperationen zuständig ist, teilte mit, dass die Anfrage nach medizinischem Personal an das Gesundheitsministerium in Havanna weitergeleitet worden sei. Sie erbat zusätzliche Informationen über die benötigten Mitarbeiter und ihre Fachgebiete. Für die weitere Koordination schlug sie eine Videokonferenz vor.
Der ursprüngliche Antrag war vom unabhängigen Abgeordneten Eamon Keenan eingebracht worden. Nach der Antwort der kubanischen Botschaft schrieb er auf Twitter, er habe »nie daran gezweifelt«, dass die kubanischen Ärzte die Bitte des Rates ernst nehmen würden. Er betonte gegenüber dem Fermanagh Herald, dass der Betreiber Western Trust selbst angekündigt habe, international um Mitarbeiter zu werben: Das sei jetzt »eine große Chance«. »Es ist großartig, eine so positive Antwort von einer Regierungsbehörde zu bekommen, während wir hier in Fermanagh nach Hilfe suchen«, sagte er. »Das ist etwas, woran wir in letzter Zeit nicht gewöhnt waren.« Keenan strich heraus, dass Kuba bereit sei zu helfen, obwohl es unter einem restriktiven US-Embargo leide.
Der trotzkistische Ratsabgeordnete Dónal Ó Cofaigh erklärte, die kubanischen Ärzte könnten für ein oder zwei Jahre kommen, um die aktuelle Krise zu überbrücken, bis fest angestellte Ärzte gefunden seien: »Wir erleben eine schwere Krise, und alles, was wir als Gemeinschaft bekommen können, sollte begrüßt werden«, sagte er.