Kuba hebt die Maskenpflicht auf
Ab dem heutigen 31. Mai ist das Tragen eines Mund-Nasenschutzes auf Kuba in den meisten Fällen nicht mehr verpflichtend. Dies kündigte Gesundheitsminister José Angel Portal Miranda am Montag in einer Sondersendung an. Einzige Ausnahmen sind Gesundheitseinrichtungen, ausgewiesene Quarantänezonen sowie beim Auftreten von Atemwegssymptomen. Für vulnerable Personengruppen und bei großen Menschenansammlungen (z.B. im ÖPNV) gilt weiterhin eine Empfehlung zum Tragen der Maske, doch auch dort ist die Pflicht inzwischen aufgehoben.
Auf Kuba galt seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 für mehr als zwei Jahre eine strenge Maskenpflicht auch außerhalb geschlossener Räume. Verstöße wurden mit relativ hohen Bußgeldern geahndet. Inzwischen hat die Impfkampagne jedoch 96,7 Prozent der impffähigen Bevölkerung erreicht, die 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 3,6. Damit sei die Pandemie effektiv „unter Kontrolle gebracht“, erklärte Miranda. Dies habe sich zuletzt noch einmal beim Auftreten der Omikron-Variante gezeigt, welche trotz ihrer erhöhten Infektiosität auf Kuba keine größere Hospitalisierungswelle nach sich zog. Auch deshalb die Entscheidung, die letzte noch bestehende Interventionsmaßnahme jetzt aufzuheben.
Neben der Maskenpflicht wird auch das wöchentliche Lageupdate durch Kubas Chefepidemiologen Dr. Francisco Durán erstmals seit Beginn der Pandemie auslaufen. Fallrückverfolgung, Testung und die Nutzung von Desinfektionsmitteln in Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen werden beibehalten.
In ersten Kommentaren des staatlichen Nachrichtenportals „Cubadebate“ wurde der Schritt überwiegend positiv aufgenommen. Für einige war das Ende der Maskenpflicht längst überfällig, andere hingegen erklärten, weiterhin freiwillig am Mund-Nasenschutz festhalten zu wollen. Die Pandemie sei noch nicht zu Ende, betonte der Gesundheitsminister, allerdings markiere der Schritt jetzt den Übergang in die Schutzverantwortung jedes einzelnen.