Ein Universum mit Namen Paco Ignacio Taibo II
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An den Tagen der Buchmesse in Havanna hat er die Gabe der Allgegenwärtigkeit, von der er beharrlich behauptet, sie nicht zu besitzen, auch wenn es uns schwer fällt, das zu glauben
Autor: Madeleine Sautié |
Wir alle in Kuba kennen Paco Ignacio Taibo II , den Mann des Universums, wie ihn Miguel Díaz Reynoso, Mexikos Botschafter auf der Insel, vor einigen Tagen in der Presse nannte.
Während der Buchmesse in Havanna genießt er die Gabe der Allgegenwärtigkeit, von der er uns nachdrücklich versichert, dass er sie nicht besitzt, obwohl es schwer fällt, ihm das zu glauben. Frühmorgens spricht er mit Journalisten über Bücher und die Buchhandlung, die bald in Havanna eröffnet wird, mit Titeln des mexikanischen Fonds der Wirtschaftskultur, den er leitet.
Etwas später sieht man ihn in der Casa Benito Juárez im historischen Zentrum der Stadt, wo er einen Vortrag hält. Oder auf der Straße, auf dem Weg zu einem anderen Ort, an dem er erwartet wird, oder einfach, um eine Zigarette zu rauchen.
Im Alejo Carpentier-Saal stellte er ein „sehr amüsantes“ Buch vor. Einerseits heißt es „La libertad, la bicicleta“ (Freiheit, das Fahrrad). Zum anderen“ El olor de las magnolias“ (Der Duft der Magnolien). Zwei Romane in einem Buch, aber nicht einer nach dem anderen. Das zweite beginnt auf der Rückseite. „Das Buch ist gut angekommen“, sagt er, wenn man ihn nach der redaktionellen Rezeption des Vorschlags und seiner Konzeption fragt.
La libertad… ist inspiriert von Passagen aus dem Leben seines Vaters, des asturischen Journalisten Paco Ignacio Taibo, der seine Arbeit bei der Zeitung El Comercio in Gijón nicht fortsetzen wollte, weil die Unfreiheit in einer Zeitung, die dem Franco-Regime huldigte, ihn erdrückte.
El olor… ist ein Buch voller Abenteuer, voller Überraschungen. Eine Gruppe scheinbarer Bauern kommt zu Zeiten von Porfirio Díaz… aus Italien nach Veracruz. Der Autor enthüllt die Handlung – die in diesen Zeilen nicht wiederholt werden soll – auch wenn er sich bewusst ist, dass er gerade das getan hat, was ein Schriftsteller normalerweise nicht tut: die Geschichte erzählen. „Als Schriftsteller versucht man eigentlich, den Leser geschickt durch das Buch zu führen“, sagt er.
Das Buch aus dem Planeta Verlag, das man von hinten und von vorne lesen kann, wird auf der Buchmesse zum Verkauf angeboten. Wir sahen es im Vorbeigehen, als wir gerade aus der Podiumsdiskussion mit den Autoren Sabina Berman, Armando Bartra und Fabrizio Mejía, über ihr Buch „La nueva transformación de México“ (Die neue Umwandlung Mexikos) kamen, deren Bücher ebenfalls zum Verkauf stehen. Die Podiumsdiskussion war ein Vergnügen. Paco Ignacio Taibo II hatte sichtlich Spaß an den Vorträgen, nickte bei den Redebeiträgen seiner Kollegen zu und schaute von Zeit zu Zeit auf die Uhr, um nicht zu spät zur nächsten Konferenz zu kommen, auf der er schon fast erwartet wurde.