Autor: Wennys Díaz Ballaga | 

Die Verfassung der Republik, die 2019 durch ein Referendum angenommen wurde, bestätigt in ihrem Artikel 31 die Arbeit als einen wesentlichen Wert unserer Gesellschaft und definiert sie als ein Recht, eine soziale Pflicht und Ehre für alle Menschen, die in der Lage sind zu arbeiten.
Auch im Einklang mit den Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei und der Revolution sowie mit den Projektionen der Regierung zur Korrektur von Verzerrungen und zur Ankurbelung der Wirtschaft, die zu den Programmen für menschenwürdige Arbeit, zur sozialen Prävention und den damit verbundenen Projekten sowie zur Wissenschafts- und Innovationsstrategie der Agentur beitragen, fördert das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit (MTSS) eine Politik der Eingliederung in die Beschäftigung für alle Menschen, die dazu in der Lage sind, unabhängig von der Art der Unternehmensform, in die sie eintreten können. Zu diesem Thema sprach Granma mit Ariel Fonseca Quesada, dem Leiter der Abteilung Beschäftigung des Ministeriums.

WÜRDIGE ARBEIT
In jedem Szenario, vor allem aber in der gegenwärtigen Wirtschaftslage, ist es unerlässlich, alle, die dazu in der Lage sind, in den Arbeitsmarkt einzugliedern, so Fonseca Quesada.
In verschiedenen Foren hat die Ministerin für Arbeit und soziale Sicherheit erklärt, dass es nicht ausreicht, eine Arbeitslosenquote von 1,6 % vorzuweisen, die sie international als Vollbeschäftigung bezeichnet, sondern dass es notwendig ist, in diese Nische vor allem Frauen und junge Menschen einzubeziehen, die als nicht wirtschaftlich aktiver Teil der Bevölkerung sind.
Wir sollten dies stärker betonen, wenn wir berücksichtigen, dass viele dieser Arbeitslosen zu den gefährdeten Bevölkerungsgruppen gehören, die durch das soziale Präventionsprogramm betreut werden. Leider ist ein großer Prozentsatz der Straftäter auch von Studium und Arbeit abgekoppelt.
Der Direktor für Beschäftigung des MTSS sagte, dass in diesem Jahr der lokale Arbeitsverwaltungsdienst implementiert werde, um die Kapazitäten in der Schaffung, Eingliederung und Ausbildung für Beschäftigung zu stärken, mit ständiger Achtung auf die Prioritäten, die für den Zugang definiert wurden, insbesondere für junge Absolventen verschiedener Bildungsniveaus und Frauen, um so auf das Nationale Programm für die Förderung von Frauen und die Politik für die umfassende Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden zu reagieren.

JOBMESSEN, ANGEBOTE UND NACHFRAGEN
Auf der Grundlage der Einbeziehung der Jobmessen als integrierte Methode Arbeitskräfte zu erhalten, Arbeitskräftemanagement, die den Zweck verfolgen, die Menschen näher an Arbeitsangebote und Ausbildungskurse heranzuführen, ist geplant, im Jahr 2024 vier nationale Messen zu entwickeln, an denen alle in der Gemeinde ansässigen Einrichtungen teilnehmen, was die Möglichkeit einer weiteren Umsetzung seitens der Provinzen nicht ausschließt.
Zu diesem Zweck wurde das Konzept aktualisiert und die Rolle der Arbeitgeber, des Verbands der jungen Kommunisten, des Verbands der kubanischen Frauen und der Sozialarbeiter präzisiert, wobei Menschen in prekären Situationen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

EIN ERSTES ERGEBNIS
Fonseca Quesada nannte einige Daten, wie die der ersten nationalen Beschäftigungsmesse des Jahres, an der 3 010 Arbeitgeber teilnahmen, 2 214 aus dem staatlichen Sektor – 1 293 Unternehmen und 921 aus dem haushaltsgestützten Sektor – und 796 nichtstaatliche Wirtschaftsakteure, 535 Selbstständige, 100 Genossenschaften, 90 Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen, 53 lokale Entwicklungsprojekte und 18 landwirtschaftliche Unternehmer im Nießbrauch.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass 9 030 Personen eines der vorgelegten Angebote angenommen haben, davon 7 632 in einem Arbeitsverhältnis und 1 398 zu einer Berufsausbildung.
Von dieser Gesamtzahl waren 4 103 Jugendliche, das sind 45 %, und 3 909 Frauen, die 43 % ausmachen.
Er wies darauf hin, dass für diese Jobmessen ein institutionelles, mediales und kommunales Kommunikationsprogramm vor, während und nach der Messe erforderlich war. Außerdem wurde eine objektive und kritische Analyse mit allen Provinzen durchgeführt, bei der die besten Erfahrungen ausgetauscht und insbesondere die Lücken identifiziert wurden, um sie sofort zu korrigieren.
Er fügte hinzu, dass die Regierung beschlossen hat, in den Gemeindeverwaltungen zweimal im Jahr die Ergebnisse der Arbeitsvermittlung auf den Jobmessen auszuwerten, die dann weiterverfolgt werden sollen.

AUF DIE ANFORDERUNGEN DER  ENTWICKLUNG DER PROVINZ  REAGIEREN
Der Direktor des MTSS wies darauf hin, dass parallel dazu und mit dem Ziel, die Schaffung neuer Arbeitsplätze auf der Grundlage der Entwicklung neuer Investitionen, der Wiederherstellung von Kapazitäten und der Anforderungen der territorialen Entwicklung zu fördern, eine Analyse mit den Organen der Zentralen Staatsverwaltung (OACE), den nationalen Einrichtungen und den lokalen Verwaltungen der Volksmacht über den Plan für das Jahr 2024 durchgeführt wurde, wobei die zur Ankurbelung der Wirtschaft genehmigten sektoralen Prognosen berücksichtigt wurden.
Er fügte hinzu, dass aufgrund der Auswirkungen auf die Beschäftigung und das Programm für Ernährungssouveränität ein differenziertes Kontrollsystem mit den Ministerien für Landwirtschaft, Industrie und Lebensmittelindustrie eingerichtet wurde, das auf der Nutzung der ungenutzten Kapazitäten dieser Sektoren, dem Einsatz von kooperativen Produktionsverträgen mit ausländischen Investoren und nichtstaatlichen Wirtschaftsakteuren beruht.
Es wurde auch mit Azcuba durchgeführt, basierend auf der Förderung von Unternehmen, die zur Wiederbelebung der Zuckerindustrie beitragen, und anderen, die sich aus der Wiederbelebung der Bateyes ergeben, und es ist geplant, in ähnlicher Weise mit den  Regierungen der Provinzen im Hinblick auf die lokale Entwicklung voranzukommen.
Er betonte, dass die Rolle des Ministeriums bei der Verbesserung der Planung der Ausbildung und der Verteilung der qualifizierten Arbeitskräfte neu bewertet wurde, wofür es unter anderem unerlässlich ist, die Änderung der derzeitigen Struktur des Zugangs aus den  Oberstufen  – innerhalb dieser die Berufsschulen für Naturwissenschaften – zu fordern.
Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Plan für den Hochschulzugang mehr und mehr der territorialen und lokalen Entwicklungsstrategie entspricht und somit zur Integration von Spezialisierungen in der beruflichen Fachausbildung beiträgt, entsprechend den lokalen Bedürfnissen und Potenzialen und in Übereinstimmung mit den Maßnahmen der Politik für die umfassende Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen.

INFORMELLE BESCHÄFTIGUNG
In Bezug auf die informelle Beschäftigung erklärte Fonseca Quesada, dass man sich für einen veränderten Ansatz in dieser Situation einsetzt, der auf der Einhaltung der im Gesetz 116, dem Arbeitsgesetzbuch, verankerten Arbeitsrechte und der Erfüllung der steuerlichen Pflichten als Eckpfeiler für die von diesem sozialen Problem geforderte Veränderung beruht.
Er merkte an, dass die Ergebnisse der von den Sozialarbeitern im letzten Jahr durchgeführten und ständig aktualisierten Studie über die Arbeitslosen es ermöglichten, sich auf die Orte und Arbeitgeber zu konzentrieren, die informelle Arbeitskräfte einsetzen, für die eine erste prophylaktische Aktion und eine anschließende Kontrollaktion (deren Einrichtungen besser vorbereitet werden müssen) empfohlen wurde, da sie auch eine Form von Diskriminierung, Gewalt und Belästigung im Arbeitsbereich darstellen.
Er fügte hinzu, dass ähnliche Maßnahmen in Bezug auf informell Beschäftigte ergriffen werden sollten, die sich wissentlich in eine Situation gegenwärtiger und zukünftiger Gefährdung begeben und außerdem das Steuersystem verletzen.
EINIGE ERGEBNISSE VON 2023
Im Laufe des Jahres haben 209.058 Personen eine Beschäftigung aufgenommen, davon 37% Frauen und 41% Jugendliche, und 148.852 Personen ohne Beschäftigungsverhältnis; 16.347 Personen haben an einer Ausbildung teilgenommen.
Das Protokoll zur Bekämpfung jeglicher Form von Diskriminierung, Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz wurde angenommen.
Im Rahmen der Nationalen Berufserhebung (ENO) des Nationalen Amtes für Statistik und Information wurden auch die Personen erfasst, die einer informellen Arbeit nachgehen, was offizielle Informationen über dieses Phänomen im Land liefert.
Zum ersten Mal wurde für junge Menschen, die von Studium und Arbeit abgekoppelt sind, Gemeinden mit schwierigem Zugang und gefährdeten Stadtvierteln Priorität eingeräumt.