Díaz-Canel: „Wir haben ein würdiges und heldenhaftes Volk“
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Ideen von besonderer Transzendenz in der aktuellen Situation, in der sich Kuba befindet, unterbreitete am Donnerstag der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei während des ersten Arbeitstages der dritten Plenartagung des Zentralkomitees
Autor: Alina Perera Robbio |
Autor: René Tamayo León |
Autor: Yaima Puig Meneses |
Ungeachtet der ungünstigen Wirtschaftslage, der Schwierigkeiten des täglichen Lebens und der Probleme des Mangels war dies ein Jahr der Siege. Diese Gewissheit teilte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, am Donnerstag während des ersten Arbeitstages der dritten Plenartagung des Zentralkomitees mit.
Und es war ein Jahr der Siege, vor allem, weil wir eine intensive und tiefgreifende Aggressionsoperation des Imperiums zerschlagen haben, die darauf abzielte, uns verschwinden zu lassen, doch „wir sind am Leben und sind standhaft“.
„Es war auch ein Jahr der Siege“, sagte er, „weil es uns gelungen ist, den Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken; aufgrund der Kreativität unseres Volkes, unserer Wissenschaftler; aufgrund der Rolle, die unser Gesundheitswesen und die Führungen von Partei und Regierung auf allen Ebenen gespielt haben, indem sie die Arbeit mit dem Volk in dieser Auseinandersetzung angeführt haben, die uns die Möglichkeit gegeben hat, zu einer neuen Normalität zurückzukehren.
Dies seien Realitäten, die „Wege der Hoffnung, Wege des Lichts öffnen“, betonte er. Und dieses Gefühl des Sieges spüre man vor allem deshalb, „weil wir die Einheit des kubanischen Volkes um die Partei und die Revolution herum gestärkt haben; weil wir entschlossen gehandelt haben, nicht kapituliert haben, nicht gezaudert haben, uns nicht haben unterkriegen lassen und uns auch nicht haben demütigen lassen; wir haben allen Angriffen widerstanden, aber wir haben ihnen kreativ widerstanden“.
Eben diese Kreativität hat es ermöglicht, dass ein kleines, angegriffenes Land inmitten dieser Schläge, unter dem Einfluss einer verschärften Blockade, fünf Impfstoffkandidaten entwickelt hat – von denen drei zu Impfstoffen wurden -, die wir mit der Welt teilen konnten; dass das Land gerettet wurde; dass wir heute einen der besten Indikatoren weltweit haben, was die Letalität und die geimpfte Bevölkerung angeht; und wie die verschiedenen Indikatoren drastisch zurückgegangen sind, mit mehr als einem Monat anhaltender Ergebnisse, sogar bei geöffneten Grenzen.
„All dies zeigt, dass es nicht nur Widerstand, sondern auch Schöpfung war, und bekräftigt einmal mehr das Kriterium, dass wir – in dem Wissen, dass die Blockade aufrechterhalten und weiter verschärft wird – auf der Grundlage unserer Bemühungen, unseres Talents, Widerstand leisten, aber auch etwas schaffen müssen, was wir unter anderem deshalb erreichen können, weil wir ein würdiges und heldenhaftes Volk haben.“
An anderer Stelle bestätigte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei dem Plenum seine Kriterien, wonach die Parteiarbeit und die politisch-ideologische Arbeit für das Jahr 2022 darin zusammengefasst werden können, dass man den 8. Parteitag zum Bezugspunkt nehmen und all das weiter umsetzen müsse, was aus den ergiebigen Debatten des Parteitags hervorging.
„Alle Themen, die wir heute in unserer Gesellschaft analysieren“, betonte er, „die Themen, die der Nationalversammlung vorgelegt werden, die Themen, die täglich diskutiert werden, die Themen, die in diesem Plenum diskutiert werden sollen, stehen auch im Zusammenhang mit den Postulaten, die auf dem achten Parteitag gemacht wurden.“
„Und indem wir diesen Weg gehen, bewegen wir uns auch auf den 9. Parteitag zu.“
KUBAS ANTWORT AUF KOMPLEXE ZEITEN
Der Staatschef stellte ausführliche Überlegungen zur gegenwärtigen Realität des Landes an, die von komplexen Zusammenhängen geprägt ist, die eine Auseinandersetzung und eine Erklärung vonseiten dieses 3. Plenums erfordern.
Indem er auf den Kontext einging, in dem diese Situation vorliegt, erinnerte er an die globale und multidimensionale Krise, die in der Welt besteht und durch das Auftreten der Pandemie noch verstärkt wurde. Die Probleme der Knappheit und der steigenden Preise sind in allen Ländern vorhanden, in vielen von ihnen haben sich die Probleme der Ungleichheit verschärft und es gibt Anzeichen von Egoismus und Spekulation, betonte er.
Im Falle Kubas seien diese Tatsachen unter noch ungünstigeren Bedingungen eingetreten, die uns in eine komplexe wirtschaftliche Situation gebracht hätten, insbesondere was die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und die Preise angehe.
„Dies ist jetzt eine Priorität für die Partei, für die Regierung, für den kubanischen Staat, und wir können uns nicht zurücklehnen und nichts tun“, sagte er.
„Wir müssen Zeit und Mühe aufwenden“, betonte er, „um dieser Situation zu begegnen, die zwei Wege hat: eine Reihe von Maßnahmen, die wir entwerfen können, die von der Zentralregierung aus wirksam umgesetzt werden können und die für die gesamte Gesellschaft bestimmt sind; und die andere Reihe von Aktionen, die wir auf lokaler Ebene entwickeln können, ausgehend von der Konfrontation, des politischen Aufrufs, der politischen Analyse, der Kontrolle der wichtigsten Prozesse im Zusammenhang mit diesem Thema und vor allem in dem Verständnis, dass es sich um ein Thema handelt, das von allen angegangen und von allen als Teil der Gesellschaft unterstützt werden muss.
Auf dem Weg zur Lösung des Problems mahnte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, dass zunächst das Problem und seine Ursachen verstanden werden müssen. In diesem Zusammenhang äußerte er sich zu den Auswirkungen der von der US-Regierung verhängten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade und der globalen Krise vor dem Hintergrund der weltweit stark gestiegenen Lebensmittelpreise.
Ungeachtet dieser Situation, die uns nicht fremd ist, betonte er, dass die Regierung die Preise für eine Gruppe von Grundnahrungsmitteln, die weltweit gestiegen sind, nicht erhöht hat. „Wir haben die Preise nicht erhöht und werden dies auch nicht tun, denn wir sind hier immer davon ausgegangen, dass wir keine Schockpolitik betreiben“, bekräftigte er.
Er äußerte sich auch zu Aspekten im Zusammenhang mit der Aufgabe Neuordnung, die darauf abzielte, ein günstigeres Lohn-Preis-Verhältnis zu erreichen, obwohl die Situation, die das Leben des Landes in diesem Jahr geprägt hat, die vollständige Verwirklichung dieses Ziels verhindert hat.
Er erinnerte jedoch daran, dass die Bevölkerung zu Beginn der Anwendung der Neuordnung konsultiert wurde und eine Reihe von Kriterien zu Tarifen, Preisen und anderen Elementen der im Rahmen des Prozesses vorgeschlagenen Konzepte aufstellte, die zur Vervollkommnung dieser und zu den notwendigen Anpassungen beitrugen.
Das grundlegende Element, das sich auf das unangemessene Lohn-Preis-Verhältnis auswirkt, hat mit dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zu tun, denn wenn es mehr Nachfrage als Angebot gibt, steigen die Preise. Die Antwort lautet, dass wir mehr produzieren müssen, und zwar nicht nur Lebensmittel.
Er wies darauf hin, dass unverzüglich eine politische Diskussion mit allen Erzeugern und Händlern geführt werden müsse, die von der Notwendigkeit überzeugt werden müssten, unter den gegenwärtigen Umständen „auf ein bestimmtes Maß an Gewinn zu verzichten, sei es individuell oder kollektiv, um die Preise zu senken. Dies muss eine ehrliche, offene Diskussion sein, in der die Situation des Landes diskutiert wird“, betonte er.
Und wenn wir dies tun“, sagte er, „bin ich überzeugt, dass die Mehrheit der Produzenten und Händler, ohne sie unrentabel zu machen, verstehen werden, weil sie Teil dieses Volkes sind und ebenso die Vorteile der Revolution erhalten“.
Die andere Frage sei, wie man die Menschen selbst in diesen Partizipationsräumen organisiere, damit sie die Preise kontrollieren und gemeinsam mit den Beamten und den dafür zuständigen Institutionen gegen überhöhte Preise und Spekulationen vorgehen könnten. „Das wird der beste Kontrollmechanismus sein, den wir haben können“.