Kuba erprobt Impfstoff für Kinder und Jugendliche
Havanna. Das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB), an welchem der kubanische Impfstoffkandidat Abdala entwickelt wurde, will das Serum im Rahmen einer Studie auch an Minderjährigen und Kindern erproben. „Derzeit befinden wir uns in den letzten Zügen des Studiendesigns für die pädiatrische Bevölkerung“, erklärte die Leiterin der klinischen Studienabteilung, Verena Muzio, gegenüber der Nachrichtenagentur Prensa Latina.
Mit Soberana 02 und Abdala befinden sich aktuell zwei auf Kuba entwickelte Impfstoffe in der dritten und letzten Studienphase, die Anfang April begonnen hatte. Inzwischen haben über 98 Prozent der rund 48.000 Teilnehmenden der Abdala-Erprobung ihre zweite Dosis erhalten. Einem Teil der Probanden soll darüber hinaus in den kommenden Tagen eine dritte Dosis als Booster injiziert werden.
Kuba plant, ab Juli mit der Massenimpfung mit eigenen Impfstoffen beginnen zu können. Zunächst soll dazu im Mai eine klinische Interventionsstudie in Havanna starten, an der rund 1,7 Millionen Personen teilnehmen können, was rund 80 Prozent der Hauptstadtbewohner entspricht. Dort ist die 7-Tage-Inzidenz zuletzt immer weiter gestiegen und verharrte in den letzten Tagen auf hohem dreistelligen Plateau. Wie das Gesundheitsministerium bekannt gegeben hat, wurden bis Samstag sämtliche Familienarztpraxen der Hauptstadt entsprechend vorbereitet. Noch im Laufe der Woche soll die umfangreiche Erprobung starten.
Bis zum Ende des Jahres plant Kuba, die gesamte Bevölkerung gegen Covid-19 zu immunisieren und will darüber hinaus seine Impfstoffe an andere Länder des Globlen Südens exportieren. Für eine vollständige Herdenimmunität sollen auch Kinder und Jugendliche geimpft werden, für die bisher weltweit noch kein Impfstoff zugelassen ist. Wie Muzio erklärte, seien pädiatrische Studien ein wichtiges Element bei der Erprobung der kubanischen Vakzine.