Dieses Privileg das Kindheit heißt
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In der Kindheit lernen wir etwas über Werte und Liebe, gesunde Beziehungen, Schönheit und Güte, aber auch über das Gegenteil
Autor: Yeilén Delgado Calvo |
Die Kindheit ist vergänglich, unsere und die der anderen, selbst die derer, die wir gezeugt haben. In wenigen Jahren, die manchmal wie ein Wimpernschlag erscheinen, verschwinden die kleinen Hände, der Geruch nach Süßigkeiten, die lustigen Wortverdrehungen, die Fantasie, die neue Universen erschaffen kann.
In diesem Alter an sehen die Welt und ihre Dinge viel überwältigender aus als wir sie später entdecken werden. Das Erwachsensein wird als allmächtig, beschützend und weise wahrgenommen. Die einfachsten Dinge können ein Abenteuer sein, und jede Empfindung und Erfahrung hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck. Die Kindheit ist die Zeit der Schmiede, und deshalb muss sie geschützt werden.
In der Kindheit lernen wir Werte und Liebe, gesunde Beziehungen, das Schöne und Gute, aber auch das Gegenteil davon. Es ist die Aufgabe derjenigen von uns, die erwachsen geworden sind, das Gleichgewicht in die eine oder andere Richtung zu lenken, den Kindern zu helfen, den richtigen Weg zu finden, ohne ihnen die Licht- und Schattenseiten des Lebens zu verbergen.
Die Sorge um die Mädchen und Jungen ist nicht nur Sache von Müttern und Vätern, nicht einmal der Familie im weitesten Sinne, auch nicht der Schulen oder ähnlicher Einrichtungen. Die Sorge um die Kinder ist Aufgabe der Gesellschaft, des Staates, denn dies bedeutet, in die Zukunft der Nation zu investieren, sie zu sichern.
Es ist nicht nötig, überwältigende Statistiken zu zitieren: Wir wissen, in was für einer Welt wir leben, in der es Kindersklaverei, Todesfälle durch Hunger, Unterernährung und vermeidbare Krankheiten, extreme Armut, Misshandlung, Missbrauch, Bildungsdefizite… gibt, und die Zahlen gehen in die Millionen.
Der 1956 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufene Internationale Kindertag trägt trotz seines edleren Ziels, sich „der Brüderlichkeit und dem Verständnis unter den Kindern der ganzen Welt“ zu widmen, auch dazu bei, diese Übel sichtbar zu machen.
Indem wir die Schönheit der Kindheit, ihre Unschuld, feiern, werden wir uns des Verbrechens bewusster, das darin besteht, uns nicht das Wohlergehen der Kinder zu kümmern.
In Kuba wird dieser Tag seit 60 Jahren begangen. Er gehört zu einer Gesamtheit von Aktionen und politischen Maßnahmen, die die Kinder in den Mittelpunkt der Belange des Landes stellen, darunter die pränatale und postnatale Betreuung, die allgemeine, kostenlose und obligatorische Bildung, Impfungen und eine Reihe weiterer Initiativen und Programme in den Bereichen Kultur, Sport, Recht und fast allen Bereichen des nationalen Lebens.
Ein Gedanke, der auf Fidel zurückgeht und im Denken Martis wurzelt, fasst zusammen, was für Kuba seine Kinder bedeuten: „Woran wir am meisten denken müssen: die Kinder von heute, die das Volk von morgen sind. Sie müssen umsorgt und behütet werden wie die Säulen, auf denen ein wirklich schönes und wirklich nützliches Werk ruht.
Auf den Seiten des aktuellen Familiengesetzbuchs findet man die Verpflichtungen und Richtlinien, die das Land für Kinder festlegt: respektvolle Erziehung, fortschreitende Autonomie, elterliche Verantwortung, Vormundschaft und Betreuung in den Händen derer, die wirklich Liebe und Fürsorge bieten….
Kurz gesagt, Kinder werden als Subjekte mit Rechten, als denkende Wesen verstanden. Sie, die Schöpfer der Magie in einem flüchtigen Stadium, das dennoch auf unanfechtbare Weise die Zukunft definiert.