Kampftag auf Sparflamme
Seit dem Sieg der Revolution fanden in Kuba stets die größten Maidemonstrationen in ganz Amerika statt. Nachdem die Veranstaltungen wegen der Coronapandemie zwei Jahre lang nur online durchgeführt werden konnten, marschierten im vergangenen Jahr erstmals wieder rund 900.000 Teilnehmer unter dem kämpferischen Motto »Kuba lebt und arbeitet« für internationale Solidarität und gegen die US-Blockade.
Washingtons Wirtschaftskrieg sei die hauptsächliche Ursache für den gegenwärtigen Treibstoffmangel, der zu Sparmaßnahmen zwinge, erklärte Energieminister Vicente de la O Levy vergangene Woche im kubanischen Fernsehen. Vorrang hätten jetzt Krankenwagen, Ernteeinsätze und die Aufrechterhaltung der Versorgung. Anstelle zentraler Großdemonstrationen gibt es am 1. Mai deshalb zahlreiche kleinere Veranstaltungen in Stadtteilen und Gemeinden, Betrieben und Bildungseinrichtungen, kündigte der CTC-Chef an. Die Mobilisierungen erfolgen durch Nachbarschaftsorganisationen, den Verband der Kleinbauern und die Gewerkschaften bei minimalem Einsatz von Transportmitteln.
Eine Mischung aus Kundgebung und Aktionsauftakt ist das internationale Treffen der Solidarität mit Kuba und gegen den Imperialismus – 200 Jahre nach Verkündung der Monroe-Doktrin. Zentrales Thema der bis zum 2. Mai dauernden Konferenz im Kongresspalast ist die Koordinierung globaler Aktionen gegen die US-Blockade. Darüber hinaus wollen die Vertreter von Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und Solidaritätsorganisationen auch über Kampagnen zur Unterstützung der Völker »in einer politischen Situation, die durch die Offensive der Rechten gekennzeichnet ist«, beraten, wie CTC-Sekretariatsmitglied Ismael Drullet Pérez am Mittwoch vor der Presse hervorhob.