Erstes Labor des Landes mit Zebrafischen wird Studien zu neurologischen Krankheiten erweitern
Das neue Labor wird als Plattform für die Durchführung vorklinischer Versuche mit dem Molekül JM-20 dienen, einem innovativen Produkt zur Behandlung neurologischer Erkrankungen, das von CIDEM in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Chemie der Universität Havanna entwickelt wurde
Autor: Liz Conde Sánchez |
Das landesweit erste Zebrafisch-Labor für biomedizinische Zwecke zur Erforschung neurologischer Erkrankungen wurde am Dienstag am Sitz des Zentrums für Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln (CIDEM), eingeweiht, einem Unternehmen, das zum Biotechnologischen und Pharmazeutischen Industrieunternehmen (BioCubaFarma gehört.
Bei der Eröffnung und Besichtigung des Zentrums durch die wichtigsten Vertreter der Unternehmensgruppe betonte Dr. Alejandro Saúl Padrón Yaquis, Generaldirektor von CIDEM, dass es sich um ein innovatives Labor handele, das aus den gesetzlichen Anforderungen für die vorklinische Forschung mit mehr als einem Tiermodell entstanden sei.
Dr.Yanier Núñez Figueredo, Leiter des Labors für experimentelle Neuropharmakologie, zu dem wiederum mehrere Cidem-Labors gehören, darunter auch das Zebrafisch-Labor, erläuterte, dass diese Tierart 70 % ihrer Gene mit dem Menschen teile, bei pathologischen Krankheitszuständen seien es sogar bis zu 85 %.
„Das ist der Grund, warum sich die Wissenschaft für diese Spezies von Tieren interessiert, zum einen, um neurologische Krankheiten zu erforschen, und zum anderen, um nach Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheiten zu suchen“, erklärte er.
Dr. Núñez Figueredo fügte hinzu, dass Zebrafische zur Simulation von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose, Epilepsie, Angstzuständen, Depressionen und anderen verwendet würden.
Dr. Padrón Yaquis betonte seinerseits, dass man mit diesem Labor anstrebe, als Plattform für die präklinische Forschung für alle innovativen Projekte der Organisation BioCubaFarma zu dienen.
„Es gibt Projekte mit mehreren Kandidaten, nicht nur bei CIDEM, die sich auf diese neurodegenerativen Krankheiten konzentrieren, für die der Zebrafisch in vielen Fällen als zweite Spezies für die Studien dienen wird, um die am wenigsten vielversprechenden Kandidaten zu verwerfen und die vielversprechendsten auszuwählen und um den Übergang von der präklinischen zur klinischen Phase so schnell wie möglich, zu geringeren Kosten und mit hoher wissenschaftlicher Rigorosität zu vollziehen“, sagte er.
In den kommenden Monaten wird das neue Labor als Plattform für die Durchführung vorklinischer Versuche mit dem Molekül JM-20 dienen, einem innovativen Produkt zur Behandlung neurologischer Erkrankungen, das von CIDEM in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Chemie der Universität Havanna entwickelt wurde.
In diesem Zusammenhang erläuterte Dr. Núñez Figueredo, dass, sobald die Fische das erforderliche Alter für die Studien erreicht haben (vier oder fünf Monate), man die neuropharmakologischen Modelle durchführen werde, die notwendig seien, um die zuvor bei Nagetieren erzielten Ergebnisse zu bestätigen.
Dies wäre die zweite Spezies, bei der das Molekül verwendet wird, da man bereits einen Fortschritt bei den Nagetieren erreicht habe. „Nun werden diese Informationen mit den Zebrafischen vervollständigt, um ein Register zu entwerfen und es dem Zentrum für die Staatliche Kontrolle von Arzneimitteln, Ausrüstungen und medizinischen Geräten vorzulegen, der nationalen Aufsichtsbehörde, die die Genehmigung für den Beginn der klinischen Studie erteilt.
Der Direktor des Labors für experimentelle Neuropharmakologie betonte, dass der Zebrafisch weltweit in großem Umfang für diese Krankheiten eingesetzt werde und dass es sich dabei um Technologien aus den Industrieländern handele, zu denen nur wenige Länder der Dritten Welt Zugang hätten. In Lateinamerika gebe es etwa drei oder vier solcher Laboratorien.
Zu den Vorteilen der Spezies sagte er, dass sie, nachdem ein Minimum an Bedingungen geschaffen wurde, sehr leicht zu reproduzieren seien. „Sie sind auch sehr kostengünstig, und da sie dem Menschen sehr ähnlich sind, sollten sie in der Lage sein, diese neurodegenerativen Krankheiten unter unseren Bedingungen zu replizieren.“
Was die technischen Bedingungen des neuen Labors angeht, betonte er, dass die Arbeiten so durchgeführt worden seien, dass sie den geltenden Vorschriften entsprechen.
So verfügen alle Bereiche des Zentrums über die erforderlichen Bedingungen: ein geschlossener Raum für die Fortpflanzung der Tiere, in dem sich alle Fischbecken mit der entsprechenden Größe und Sauerstoffzufuhr befinden, ein Wachstumsbereich, in dem die Fische von 15 Tagen nach der Geburt bis zu vier oder fünf Monaten aufwachsen, wenn sie für Experimente verwendet werden und ein Bereich, wo das Verhalten studiert wird, mit ausgestatteten Fischbecken, in dem die Gedächtnisprozesse, der Fortgang der Tiere und das Auftreten von Depressionen oder Angstzuständen bewertet werden.
CIDEM ist ein Unternehmen mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Erforschung und Entwicklung von generischen und innovativen Arzneimitteln und Naturprodukten in den verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung bis hin zu ihrer industriellen Verwertung und Vermarktung.