Der Staat arbeitet an der Verringerung der Arzneimittelknappheit
Derzeit sei die Situation bei den Medikamenten „vom Standpunkt der Versorgung aus gesehen schwierig“. Es werde aber daran gearbeitet, die Zahl der Engpässe so weit wie möglich zu reduzieren, und von der Führung des Landes würden Alternativen diskutiert, wie wir das Problem lösen können, teilte Gesundheitsminister Dr. José Angel Portal Miranda am Donnerstag mit.
Er wies darauf hin, dass diese sehr heikle Situation auch bei den Sanitär- und Verbrauchsgütern bestehe, die sich auf die Dienstleistungen in den Krankenhäusern auswirkten, aber „wir werden in dieser Hinsicht nicht untätig bleiben“, versicherte er.
Das Gesundheitssystem sei mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert, und es gebe Behandlungsprozesse, die verschoben werden müssten, insbesondere aufgrund von Schwierigkeiten bei der Herstellung von Medikamenten durch die nationale Industrie und bei vom MINSAP importierten Medikamenten.
Er wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Lage des Landes komplex sei, mit den Auswirkungen der finanziellen Belagerung durch die US-Regierung, zusätzlich zu den Problemen bei den logistischen Operationen, die durch die COVID-19-Pandemie erschwert worden seien.
Diese Situation bringe das Gesundheitssystem in eine ungünstige Lage bei der Behandlung einer Reihe von Krankheiten, was sich auf das Meinungsbild der Bevölkerung auswirke, betonte er.
Er versicherte, dass der Staat, das Gesundheitssystem und die kubanische biopharmazeutische Industrie angesichts der wirtschaftlichen Situation mit begrenzten Ressourcen und den Maßnahmen der Wirtschaftsblockade, die sich inmitten der Pandemie verschärft und erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheitsdienste hätten, analysierten, wo die Prioritäten bei der Versorgung liegen sollen.
Er sagte, dass diese Schwierigkeiten nicht kurzfristig gelöst werden könnten, aber sie arbeiteten intensiv wegen der Auswirkungen auf die Menschen.
Die Wiederbelebung der Gesundheitsdienste, die in den letzten zwei Jahren gestoppt oder abgebaut wurden, müsse unbedingt fortgesetzt werden.
„Die Mittel, die wir in COVID-19 gesteckt haben, müssen verlangsamt werden, ohne die Bevölkerung zu benachteiligen, und auch in andere lebenswichtige Aktivitäten und Gesundheitsmaßnahmen fließen“, sagte er.
VORRANGIGE URSACHE FÜR STERBLICHKEIT UND MORBIDITÄT IM LAND
Nicht übertragbare Krankheiten seien die Hauptursache für Mortalität und Morbidität im Land und sie beträfen nicht nur Menschen über 60 Jahre, sondern verursachten auch Behinderungen bei jungen Erwachsenen und sogar bei Kindern.
Laut der Nationalen Erhebung über die Alterung der Bevölkerung 2017 leiden 80,6 % der Menschen ab 60 Jahren an mindestens einer chronischen Krankheit, ein Anteil, der in der Gruppe der 75jährigen – und Älteren – auf 86,9 % ansteige.
Der Leiter des MINSAP sagte, dass dies ein Element sei, das die Auswirkungen von COVID-19 bedinge, vor allem auf die kubanische Bevölkerung im Alter von 60 Jahren und darüber, weshalb das 1996 geschaffene Programm zur umfassenden Betreuung älterer Menschen nach dieser globalen Gesundheitskrise vor neuen Herausforderungen stehe, zusätzlich zu denen, die bereits aufgrund der demografischen Merkmale der derzeitigen kubanischen Bevölkerung existierten.
Um das Ziel einer zunehmenden Verbesserung des Gesundheitszustands unserer Bevölkerung zu erreichen, so Dr. Portal Miranda, müsse das öffentliche Gesundheitssystem in einem Szenario mit niedriger Geburtenrate und einer Morbiditäts- und Mortalitätsrate, in dem chronische, nicht übertragbare Krankheiten vorherrschten, verbessert werden.