Bericht über die Fiesta de Solidaridad von Cuba sí in der Parkaue, Berlin am 23.Juli 2022
Nach langer Pandemie-Unterbrechung konnte dieses Fest, das wie immer Tausende von Besuchern bei angenehmen Temperaturen anzog, endlich wieder stattfinden. Auch der Vorstand des Netzwerk Cuba war zahlreich gekommen, um unseren Infostand zu betreuen, Gespräche zu führen, bei den vielfältigen Aktivitäten auf dem Platz mitzuwirken.
Das Programm war sehr vielfältig, eine bunte Mischung von politischen Diskussionsrunden und Statements bis hin zu fetziger Musik, Kinderfest, Getränke-Ausschank und Essensständen, nicht zu vergessen die vielen Informationsstände befreundeter solidarischer Organisationen.
Die Botschafterin der Republik Cuba, Juana Martínez González, hielt ein Grußwort, neben weiteren von Gesine Lötzsch, langjährige Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE und vom neu gewählten Bundesgeschäftsführers Tobias Bank: Beide unterstrichen die Bedeutung von Cuba sí für die Partei und bekräftigten, dass DIE LINKE auch künftig Botschafterin für Internationalismus und Völkerverständigung bleibt.
Im politischen Zentrum standen die beiden Gesprächsrunden mit den kubanischen Gästen der Fiesta: Rigoberto Zarza vom ICAP, dem Cubanischen Institut für Völkerfreundschaft, Direktor für Europa, gemeinsam mit Angelika Becker, Vorsitzende des Netzwerk Cuba, sowie mit Dr. Franzisco Durán, Wissenschaftler und Chefepidemiologe, das „Gesicht“ während der täglichen Pressekonferenzen über die Corona-Epidemie.
Die Lage in Cuba ist wegen der mehr als 60 jährigen Blockade seitens der USA, den weltwirtschftlichen Verwerfungen und wegen des extremen Devisenmangels v.a. aufgrund des ausgefallenen Tourismus äußerst angespannt, so dass die weitere materielle und finanzielle Unterstützung im Rahmen der Solidarität von großer Bedeutung ist. Haupthindernis für eine Erholung Cubas auf seinem sozialistischen Weg ist allerdings die Blockade, es müssen endlich Fortschritte im Hinblick auf eine Beendigung gemacht werden. Über eine weitere Verbreitung der Informationen über Cuba, wie es wirklich ist, kann politischer Druck auf die Entscheidungsträger erzeugt werden.
Dazu wurde die Arbeit der Solidaritätsbewegung in unserem Land vorgestellt, insbesondere die inzwischen europäische UnBlockCuba-Kampagne gemeinsam mit der Tageszeitung „junge Welt“. Gleichzeitig wurde zur Mitarbeit in den zahlreichen Gruppen der Cuba-Solidarität im ganzen Land aufgefordert.
Dr. Durán traf auf ein sehr interessierte Zuhörerschaft bei seiner Darstellung des Weges, wie Cuba es gelungen ist, Covid 19 so erfolgreich zu bekämpfen, mit der Entwicklung eigener Impfstoffe auf Basis langjähriger Erfahrung, mit der kompletten Impfung der Bevölkerung, die Vertrauen zu ihrem Gesundheitssystem hat, und mit ihren medizinischen Brigaden, die in vielen Ländern, sogar auch in Europa beim Kampf gegen die Epidemie zu kämpfen.
Auch zu später Stunde, als eigentlich Musik und Tanz im Vordergrund standen, wurde es noch einmal hochpolitisch zum Thema Kolumbien, wo sich einerseits ein grundlegender Wander anbahnt, allerdings auch der Widerstand in skrupelloser Form tobt.
Am Tag des großen Aufräumens nach dem Fest gab es für die Gruppen der Soli-Bewegung die Gelegenheit, einen intensiven Austausch mit Rigoberto zu führen über Probleme und zukünftigen Projekte zuführen.
Außerdem reisten die beiden Gäste durchs Land, um weitere öffentliche Veranstaltungen zu machen, so nach Bochum, Hamburg, Hannover und Marburg, die auf großes Interesse stießen. Sie waren beeindruckt von der Soli-Arbeit hier und zeigten ihre Dankbarkeit.
Angelika Becker