Bericht von der Mitgliederversammlung des NETZWERK CUBA vom 2.7. 2022 in Frankfurt/Main am 2.7.2022
Netzwerk Cuba: Bericht über die 2. Mitgliederversammlung des Jahres 2022 in Frankfurt/Main am 2.7.2022 im Ladencafé Schönleinstr. 28 von 11 – 13:30 Uhr
Neben den Vertretern der Gruppen nahmen an der Versammlung auch die Botschafterin der Republik Cuba und die 1. Botschaftssekretärin, Juana Martínez González und Ivet López Rodríguez sowie Luca Schäfer von der SDAJ teil.
Luca überbrachte ein Grußwort des SDAJ-Bundesvorstands mit: 1996 fanden die Weltjugendfestspiele in Kuba statt, seit damals gilt das Motto: „von Kuba lernen, Kuba macht es vor“. Jetzt schon einige Jahre gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk, v.a. bei den Jugendkonferenzen, demnächst auch wieder beim UZ-Pressefest in der CASA CUBA, erstmals in Berlin, mit Hoffnung auch auf Laufkundschaft und größeres öffentliches Interesse. Die Fortführung der UnBlockCuba-Kampagne wird unterstützt. Mit Besorgnis aber ohne Häme wird die Entwicklung der Partei „Die Linke“ gesehen, es gilt, den Antiimperialismus in unserer Gesellschaft zu verteidigen und zu stärken.
Die Botschafterin brachte ihren Dank für die Kontinuität in der Solidarität mit Cuba in bewegenden Worten zum Ausdruck. In Cuba sind Menschen, die eine Ausbildung in der DDR genossen haben, noch politisch, nicht mehr beruflich, aktiv, es gilt, die Brücke zu schlagen zu den jungen Menschen dort und hier, zur Unterstützung des kubanischen Gesellschaftsentwurfs. Die Situation in Cuba ist äußert schwierig, der Druck von außen zur Destabilisierung ist groß, auch in Europa und Lateinamerika. Zum Jahrestag der Ereignisse vom 11.Juli werden Kontra-Aktivitäten erwartet, man ist vorbereitet. Die Regierung geht ihrer Arbeit nach, unterstützt durch etliche Regierungen in Lateinamerika, aber die Bevölkerung ist erschöpft von der Pandemie und vom täglichen Kampf im Alltag.
Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes über die letzten 3 Monate drehte sich die Diskussion um die geplanten Aktivitäten: „Und jetzt bereiten wir uns auf die Fiestas vor: am 23.7. in Berlin, organisiert von Cuba sí, und in Frankfurt und eine Woche später in Nürnberg. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, Rigoberto vom ICAP und Franzisco Durán, Präsentator der täglichen Pressekonferenz über den Stand der Pandemie in Cuba, begrüßen zu dürfen – sie werden auch an Veranstaltungen u.a. in Bochum und Hamburg teilnehmen.
Aber auch das UZ-Pressefest am 27. und 28.August wird diesmal in Berlin stattfinden, mit einer Casa Cuba und einer weiteren Jugendkonferenz gemeinsam mit der SDAJ. Zu diesem Fest entsendet Cuba einen compañero der UJC: Dilberto Manuel González García, Mitglied des nationalen Büros, für den 2.9. ist bereits eine Veranstaltung in Hamburg geplant.
Wahrscheinlich im Oktober findet die Blockade-Abstimmung in der UNO statt – sollte erneut ein gewisser Höhepunkt von sichtbaren Aktivitäten im Rahmen der europäischen UnBlockCuba-Kampagne werden, einerseits gerichtet an unsere Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger, andererseits als Signal der Solidarität an die cubanische Bevölkerung. Bekannt ist schon, dass die FBK in Berlin erneut zu einer Fahrrad-Rallye am 24.9.2022 aufruft, vielleicht ein Beispiel auch für weitere Orte.
Im Anschluss daran fand ein Erfahrungsaustausch über die Arbeit vor Ort, oftmals im Rahmen von gemeinsamen Projekten mit anderen Organisationen wie der Lateinamerika-Woche in Nürnberg oder den Romero-Tagen und dem Methfesselfest in Hamburg. Dabei müssen wir uns immer wieder mit Vorwürfen auseinandersetzen: politische Gefangene und Menschenrechtsverletzungen in Cuba, mangelnde Demokratie, oft verbunden mit Forderungen nach einer „kritischen Stimme“, die allerdings sowieso in unserer Medienlandschaft dominiert. Ein offensiver Umgang damit und die konkrete Darstellung der hier weitgehend verschwiegenen Realität bringt uns weiter. Die Menschen müssen sich persönlich angesprochen fühlen, auch auf den Gruppentreffen in familiärer Atmosphäre.
Gerade in diesen schwierigen Zeiten eines Krieges in Europa wächst die Suche nach Alternativen Die Ermöglichung von eigenem Erleben auf angeleiteten Reisen und Brigaden ermöglicht besonders jungen Menschen den Zugang zu dem alternativen Gesellschaftsmodell Cubas. Da solche Reisen relativ viel Geld kosten, sollten wir über Möglichkeiten wie crowd-funding o.ä. nachdenken.
Es wurde eine Resolution zur aktuellen Situation verabschiedet und die Fortführung der Unterstützung von Cubainformacion.tv auch in den Jahren 2023 und 2024 beschlossen. Dies ist ein wichtiges Medium zum Aufdecken von Manipulation und doppelten Maßstäben in der Berichterstattung über Kuba. (Beides auf dieser Webseite)
Im Anschluss an die MV nahmen die Teilnehmer an einer Lateinamerika-Konferenz in Frankfurt Süd teil, die von einem Bündnis von Organisationen durchgeführt wurde.
Angelika Becker, Vorsitzende des Netzwerk Cuba