Randbemerkungen
https://de.granma.cu/cuba/2022-03-21/randbemerkungen
Um unser treuestes Publikum zufriedenzustellen, sind wir gezwungen unseren Standpunkt zu den Ereignissen in unserem Land sehr deutlich machen. Wir werden weiterhin unsere Stimme für die Dinge erheben, an die wir glauben, wir werden weiterhin Missstände kritisieren, wo und wann wir es für richtig halten, und wir werden bereit sein, jeder Kampagne oder Artikulation gegen unser sozialistisches und rechtsstaatliches Modell entgegenzutreten
Autor: Michel E. Torres Corona |
Hater neigen nicht dazu, ihren Diskurs sehr zu ändern. Wenn sie keine Argumente haben, um die Behauptungen des anderen zu widerlegen, werden sie sofort beleidigend. Im Falle derjenigen von uns, die mit Projekten wie Con filo verbunden sind, kommt zu den üblichen Beschimpfungen noch die wütende Forderung hinzu, dass das Programm als Plattform zur Rechtfertigung von Positionen dient, die nichts mit seinem Profil zu tun haben.
Da nützt es auch nichts, dass wir in jeder Sendung sagen, dass das Programm entstanden ist und seine Existenz dem Ziel verdankt, Medienkampagnen zu demontieren, Fake News zu widerlegen und den symbolischen und kulturellen Angriff, dem wir ausgesetzt sind, anzuprangern. Es wird immer Leute geben, die etwas anderes wollen, manchmal aufrichtig und manchmal als Vorwand, um das Programm zu verunglimpfen.
Aber um unser treuestes Publikum zufrieden zu stellen, sind wir gezwungen, unsere Position zu Dingen, die in unserem Land passiert sind, sehr deutlich machen,
Ist das Leben in Kuba perfekt? Nein. Wie der Liedermacher-Dichter sagen würde, leben wir nicht in einer perfekten Gesellschaft. Das Leben in Kuba ist schwierig, es fordert Opfer, man muss ständig bereit sein zu kämpfen. Ist es mühsam? Ja. Sich fortzubewegen ist ein Problem, Lebensmittel zu kaufen ist ein Problem, zu arbeiten und genug zu verdienen ist ein Problem… Aber wir haben auch sehr wertvolle Dinge, die wir vielleicht für selbstverständlich gehalten haben und die wir verlieren könnten.
Stehen wir gerne in der Schlange und verschwenden Zeit an einer Haltestelle? Nein, natürlich nicht. Es tut uns weh, wenn es keine Ware mehr gibt, wenn wir durch die Straßen gehen und Dutzende von Menschen sehen, die vor der Sonne flüchten und darauf warten, dass sie etwas kaufen können. Es schmerzt uns noch mehr, wenn wir in einer dieser Warteschlangen feststecken. Wertvolle Lebenszeit rinnt uns durch die Finger, wenn wir zum Horizont blicken, um auf ein Zeichen zu warten, ob vielleicht ein Bus kommt… und nichts.
Haben wir Fehler gemacht und Ungerechtigkeiten begangen? Ja. Einige haben wir wiedergutgemacht, andere haben wir überwunden und sogar vergessen. Die Ungerechtigkeiten haben wir versucht, mit dem Feuer der Revolution zu verbrennen, indem wir versucht haben, den Revolutionär mit „der ganzen sozialen Gerechtigkeit“ zu identifizieren. Aber wir können nicht den ersten Stein werfen, wir sind nicht frei von Sünde.
Mögen wir die Devisenläden? Nein, wir möchten nicht von einer ausländischen Währung abhängig sein, um ein Produkt bezahlen zu können. Wir wünschten, sie würden morgen verschwinden, aber wir haben keine bessere Alternative, um die tiefe Krise, unter der wir leiden, zu lindern.
Glauben wir, dass diese Geschäfte ein notwendiges Übel sind? Ja, und vielleicht irren wir uns, aber wir gehen davon aus, dass es zumindest im Moment keine andere Möglichkeit gibt, zu Devisen zu kommen.
Sind wir von dem überzeugt, was wir sagen, wie wir die Revolution verteidigen? Absolut!
Und wenn einige uns nicht glauben wollen, wenn einige uns nicht einmal den Zweifel zugestehen, wenn sie nicht die Möglichkeit gelten lassen, dass wir Menschen sind, die sich für das revolutionäre Projekt engagieren, nun, dann ist das ihre Sache. Wir werden jedenfalls weiterhin unsere Stimme für die Dinge erheben, an die wir glauben, wir werden weiterhin kritisieren, was falsch gelaufen ist, wann und wo immer wir es für richtig halten, und wir werden bereit sein, jeder Kampagne oder Artikulation gegen unser sozialistisches und rechtsstaatliches Modell entgegenzutreten.