Eine Freundschaft mit Kuba – trotz 8.001 Kilometern Entfernung
Schulpartnerschaft
Genau 8.001 Kilometer beträgt die Entfernung zwischen Schwerte und Havanna. „8000undeins“ ist auch der Name der Ausstellung, die am Freitag im Friedrich-Bährens-Gymnasium eröffnet wurde.
von Martina Niehaus
Schwerte
An den blauen Stellwänden im Foyer der Aula hängen großformatige Fotografien. Sie zeigen Szenen aus Kuba. Architektonische Besonderheiten, Autos – vor allem aber Menschen.
Im Rahmen der FBG-Schulpartnerschaft mit Havanna eröffnete Schulleiter Heiko Klanke am Freitag (1.10.) die Ausstellung 8000undeins. Sie zeigt Werke eines kubanischen und eines deutschen Künstlers: Antonio Hernández und Dietmar Sebastian Fischer.
Freude über erste Ausstellung nach langer Zeit
„Nach so langer Zeit haben wir endlich mal wieder eine Ausstellung“, freute sich Klanke. Sie wird bis zu den Herbstferien an der Schule zu sehen sein. Vorher war sie in der Volksbank, anschließend wird sie nach Dortmund umziehen.
Neben Schülerinnen und Schülern der Spanischkurse und des Kuba-Austauschs waren auch der Vorsitzende der Cuba-Hilfe Dortmund, Dr. Friedhelm Böcker, sowie der 1. Beigeordnete der Stadt Schwerte, Tim Frommeyer, gekommen.
„Es ist immer wichtig, sich miteinander zu verständigen – und über Grenzen hinweg Freundschaften zu pflegen“, erklärte Böcker, der sich seit 30 Jahren in der Cuba-Hilfe engagiert. Den beiden Fotografen ginge es um die Menschen, die sie in ihren Bildern zeigen. „Das ist ihnen beiden eine Herzensangelegenheit“, erklärt Böcker.
Frommeyer lobte das Engagement der Schule: „Als Stadt sind wir stolz darauf, dass ihr in diesen schwierigen Zeiten Kontakt gehalten habt“, wandte er sich an die Jugendlichen.
In Havanna fehlt es an Rohstoffen – und an Spritzen
Dieses Jahr kann der Austausch wegen der Pandemie noch nicht wieder stattfinden. Das FBG führt aber ein virtuelles Projekt durch und ist in ständigem Kontakt mit der Partnerschule in Havanna. Heiko Klanke: „Erst heute habe ich eine Mail von meiner Kollegin aus Havanna bekommen. In Havanna öffnen die Schulen gerade erst wieder, da nun die Schülerinnen und Schüler geimpft werden können.“ Obwohl Kuba einige Impfstoffe entwickelt habe, fehle es wegen des US-Embargos lange an Rohstoffen und vor allem Spritzen.
Die Dortmunder Firma Wilo, die als Hersteller von Pumpensystemen geschäftlich auf Kuba aktiv ist, habe den Partnerschulen auch während der Pandemie geholfen. „Als keine Flüge gingen, hat Wilo für uns technisches Material für den virtuellen Austausch nach Kuba transportiert“, freut sich der Schulleiter.
Jetzt hat Schulleiterin Ramona Cruz ein Foto gemailt, auf dem sie ein großes Paket mit Laptops, Kameras, Kopfhörern und anderen technischen Geräten auspackt. Mit den Geräten werden die Schülerinnen und Schüler Videos und Podcasts erstellen, um auf diese Weise mit den Schwerter Gymnasiasten in Verbindung zu bleiben.