¡Viva Cuba socialista: Unblock Cuba!
Die Bereitschaft war unerwartet groß, der US-Blockade etwas entgegenzusetzen. Seit mittlerweile mehr als sechs Jahrzehnten schränkt die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade das Leben und Handeln der Menschen auf Kuba brutal ein. Untrennbar mit dem Widerstand gegen die imperialistische Zwangspolitik Washingtons verbunden ist der Wille, das zu verteidigen, was mit der Moncada-Erstürmung 1953 begann und mit der Revolution 1959 gelang: den kubanischen Sozialismus.
Über 100 Gruppen der Kuba-Solidarität, Medien und Parteien bzw. Parteigruppen sowie Einzelpersonen beteiligten sich an der von junge Welt mitinitiierten Aktion »Unblock Cuba!«, um die illegale und medial weitgehend verschwiegene Blockade zu thematisieren und den Druck auf die US- und die europäischen Regierungen zu verstärken. Bereits zum zweiten Mal durchgeführt und durch Spenden ermöglicht, gelang in diesem Jahr erstmals ein breiteres und internationalistischeres Bündnis, das seinen Ausdruck in einer europaweiten Zusammenarbeit über 27 Länder hinweg fand. Ein besonderes Novum war zudem die Verwendung eines einheitlichen Motivs, das von Norwegen bis Italien, Russland bis Spanien für eine hohe Wiedererkennbarkeit sorgte.
Rund 20.000 verteilte Informationsflyer, über 10.000 verschickte Aufkleber, Tausende Plakate – allein an deutschsprachigem Material – zeugen von der hohen Unterstützungsbereitschaft für das Anliegen. In der Schwerpunktphase Ende April/Anfang Mai konnte mit crossmedialer Werbung in Berlin, Wien und einigen Schweizer Städten eine breite Öffentlichkeit erreicht werden.
So vielfältig wie das Bündnis selbst, so verschieden sind auch die Einsätze, die unter erschwerten Bedingungen größtenteils im Rahmen der Kontaktbeschränkungen stattfinden mussten. Zu den Höhepunkten zählten vier europäische Aktionstage im Frühjahr. Damit hat die Kuba-Solibewegung einmal mehr Stärke, Vitalität und Ausdauer bewiesen. Ganz im Sinne der Losung Fidel Castros aus dem Jahr 2003 – »Ideen aussäen und Bewusstsein verbreiten« – lässt sie sich nicht unterkriegen.
Nach der UN-Abstimmung diese Woche ist es nun um so mehr das Ziel der Bewegung, dass Washington nicht das Votum der Mehrheit der Generalversammlung gegen die Blockade erneut nur »belächelt«, wie es Abel Prieto kurz nach Beginn der Aktion am 19. Oktober 2020 ausdrückte, und weiterhin »die Grundlagen der Organisation (UNO, Anm. jW) in eklatanter und hochmütiger Weise untergräbt«. (jW)