Nach dem zerstörerischen Hurrikan „Laura“: Cuba beseitigt die Zerstörungen und benötigt dringend Unterstützung
An den
Bundesminister des Auswärtigen
Herrn Heiko Maas
Werderscher Markt 1
1 0 1 1 7 B e r l i n
1.09.2020
Sehr geehrter Bundesminister Maas,
die verheerenden Folgen des Hurrikans LAURA in den süd- und westcubanischen Provinzen sind schockierend. Der Hurrikan hat immense Schäden angerichtet, die regionale Infrastruktur beschädigt und Gebäude und landwirtschaftliche Flächen zerstört. Das Eindringen des Meeres mit Überflutungen verursachten schwere Schäden in den Uferbereichen der gesamten Region.
Dass in Cuba widerum keine Menschenopfer und nicht noch mehr Zerstörungen zu beklagen sind, ist den umsichtigen, aufwändigen und kostspieligen Sicherheitsvorkehrungen in Cuba zu verdanken. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage (verschlimmert durch die verschärfte US-Blockade und die Corona-Pandemie) wurden diese frühzeitig in gewohnt professioneller Weise vorgenommen. Die UN und internationale Hilfsorganisationen haben die bisherige Qualität des cubanischen Katastrophenmanagements wiederholt gelobt und als Vorbild empfohlen. Die Cubaner*innen lernen vom Kindergarten an, was im Katastrophenfall zu tun und zu lassen ist, es gehört zum Lehrplan auf jeder Ausbildungsstufe und wird regelmäßig geübt. In einem Sachbuch heißt es dazu:
„Für manche Beobachter grenzt das alles an ein Wunder, aber auch dieses cubanische Wunder hat eine Erklärung, denn vom Kindergarten bis zum Universitätsabschluss und dem Eintritt in das Berufsleben begleitet die Cubaner seit 36 Jahren die „Defensa Civil“, der Zivilschutz. Was im Katastrophenfall zu tun oder zu lassen ist, gehört zum Lehrplan auf jeder Ausbildungsstufe und wird regelmäßig geübt…. Tritt die Katastrophe schließlich ein, weiß jeder, wo er hingehört und was er zu tun hat, um sich selbst, seine Habe, seinen Arbeitsplatz, seine Fabrik, sein Vieh oder sein Land zu schützen.“ (Creutzmann / Hentschel, „Salsa einer Revolution“, 1999)
Die aufwändigen und höchst effektiven Schutzmaßnahmen sowie die Behebung der Zerstörungen sind mit extrem hohen Kosten verbunden, die Cuba allein unter den besonders schwierigen Bedingungen nicht zu tragen vermag. Daher werden auch in Cuba dringend Finanzmittel für den Wiederaufbau von Schulen, Ärztezentren, Wohnhäusern, Straßen, Brücken etc. benötigt. Es müssen Baustoffe, Baugeräte, Werkzeug u.v.a.m. beschafft werden!
Daher möchten wir Sie und die Bundesregierung nachdrücklich ersuchen, aus dem entsprechenden Etat des Bundeshaushalts (Humanitäre Hilfe einschließlich der Nahrungsmittelsoforthilfe) umgehend eine angemessene Geldsumme an die cubanische Regierung und an deutsche NGOs zur Hilfe in Cuba zu übermitteln.
Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
Hochachtungsvoll
Vorstand