USA: Widersprüche in einem offenen Buch
Das Buch des ehemaligen nationalen Sicherheitsberater der Donald Trump-Regierung John Bolton mit dem Titel The Room Where It Happened: A White House Memoir (Der Raum, in dem es geschah: Memoiren des Weißen Hauses), das gerade die Medienaufmerksamkeit genießt, legt die Essenzen des US-amerikanischen Establishments offen
Autor: Enrique Moreno Gimenarez |
Die Hauptfrage geht über die bloße Veröffentlichung eines Buches hinaus. Die wahrhaft transzendente Tatsache ist dessen Fähigkeit, die Merkmale des imperialistischen Systems im Weißen Haus noch einmal aufzudecken: seine hegemoniale Ideologie, seine sich über das Völkerrecht hinwegsetzende Doktrin des Krieges und der Zwangsmaßnahmen gegenüber anderen Nationen und insbesondere seine tiefgreifenden Widersprüche.
Das Buch des ehemaligen nationalen Sicherheitsberater der Donald Trump-Regierung John Bolton mit dem Titel The Room Where It Happened: A White House Memoir (Der Raum, in dem es geschah: Memoiren des Weißen Hauses), das derade die Medienaufmerksamkeit genießt, legt die Essenzen des US-amerikanischen Establishments offen, die unverändert bleiben, unabhängig davon, wer den Vorsitz des Oval Office innehat. Über die Kritik an den Handlungen oder der Besessenheit eines Präsidenten von der Wiederwahl hinaus zeigt es, wie das imperiale System als Ganzes „denkt und sich projiziert“.
Die Monroe-Doktrin, die unter dem bekannten Motto „Amerika für die Amerikaner“ zusammengefasst wurde, wurde 1823 konzipiert und ist seitdem in der Außenpolitik der USA präsent, wie auch deren Wunsch nach Herrschaft über die Völker unseres Amerikas. Die Erklärungen von Boltons Text bestätigen das, indem sie Washingtons wahres Interesse an Venezuela offenbaren. Einerseits äußerte es seine Besorgnis über die Beziehung von Caracas zu Kuba, Russland, China und dem Iran und andererseits erkennt er Folgendes an: „Trump bestand darauf, dass er militärische Optionen für Venezuela wünschte und dieses später behalten wollte, weil ‚es wirklich Teil der USA ist“. So denkt man im Weiße Haus und besteht darauf, den Planeten mit Kampagnen im Namen der angeblichen „Freiheit, Menschenrechte und Demokratie“ zu täuschen, um seine Ziele zu erreichen.
So haben die Vereinigten Staaten in der Geschichte gehandelt. Sie ändern die Taktik, behalten aber ihre weltweite Hegemonialstrategie bei. Dieses Buch bestätigt dies mit zahlreichen Beispielen. Warum wird es jetzt offenbart? Vielleicht, weil das US-amerikanische System durch eine tiefe Krise erschüttert wird, aufgrund des Missmanagements der Covid-19-Pandemie, Polizeibrutalität, Rassismus und Ungleichheit unter anderem.
Die Verbreitung des Werkes wird zu einem Fluchtventil aus diesen Widersprüchen und entdeckt implizit die politischen Kämpfe in Washington, die in Wahlzeiten an der Tagesordnung sind. Bolton selbst ist ein Beweis dafür. Vergessen wir nicht, dass dieser Falke des Imperiums bis vor kurzem Trumps Ideen als Mitglied seiner Clique teilte oder akzeptierte, die er heute in seiner Veröffentlichung anprangert.
Über Kuba gibt es die gleichen Lügen wie immer. Bolton hat vergessen, dass dem kubanischen Volk seit langer Zeit bewusst ist, „dass es dem Imperialismus auch nicht ein kleines bisschen vertrauen kann“. Die Antwort dieser Insel ist mehr als 60 Jahre alt.
http://de.granma.cu/cuba/2020-06-24/usa-widerspruche-in-einem-offenen-buch