Drogen und Lügen gegen Kuba
Die Kampagnen der Diffamierung, die die US-Regierungen und ihre darauf spezialisierten Dienste zyklisch gegen Kuba richten, sind schon immer eine ständig eingesetzte Waffe aus dem Arsenal gewesen, mit dem sie versuchen, die Revolution zu diskreditieren
Autor: Francisco Arias Fernández |
april 15, 2020 12:04:02
Die Kampagnen der Diffamierung, die die US-Regierungen und ihre darauf spezialisierten Dienste zyklisch gegen Kuba richten, waren schon immer eine Waffe aus dem Arsenal, mit dem ständig versucht wurde, die Revolution zu diskreditieren ja sogar sie mit Gewalt zu stürzen, wie das geheime Dossier um die Vorkommnisse, die 1989 zum Fall Ochoa führten.
Es ist kein Zufall, dass die größten und schlimmsten Kokain Händler die ersten waren, die 1959 das Land in Richtung Miami verließen. Zusammen mit den korrupten Regierungsmitgliedern, den Veruntreuern von öffentlichen Geldern und den Reichen gingen auch ihre Verbündeten aus dem Drogenhandel und der Unterwelt, die Jahrzehnte lang in Kuba den Interessen Washingtons gedient hatten.
Der feste Vorsatz die Drogen vollständig auszurotten, wie er in der Verfügung Nr. 6 der Zivilen Verwaltung des befreiten Gebietes in der Sierra Maestra vom 7. Oktober 1958 deutlich wurde, begann Wirklichkeit zu werden, als die kubanischen und us-amerikanischen Mafiosi in die Vereinigten Staaten flüchteten. Man erklärte dieser Geißel einen gnadenlosen Krieg. Die Bordelle und Spielhöllen verschwanden, man sanierte das Umfeld in den verschiedenen Stadtvierteln, führte Kontrollen in Hotels, Nachtclubs und anderen Zentren durch, die seit den 30er Jahren in den Händen der Drogenbarone waren. Das kulturelle Niveau der Gesellschaft stieg an und eine Politik der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit mit Beschäftigungsmöglichkeiten für alle setzte sich durch. Das Land wurde an die Bauern übergeben und die Anstrengungen, Generationen von physisch und geistig gesunden Frauen und Männern heranzubilden, konsolidierten sich.
Diese Revolution, die es geschafft hat, die Hindernisse immer stärker werdender Blockaden und des Staatsterrorismus mit verdeckten Kriegen und Invasionen zu widerstehen, sah sich von Anfang an diffamierenden Kampagnen ausgesetzt, die vom Weißen Haus ausgingen.
Die Droge als historischer Vorwand
Es genügte Washington nicht, die Mafia des Drogenhandels bei den Versuchen zur Ermordung Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz zu benutzen. Im Jahr 1968 beschuldigte ein Bericht des US-Senats den kubanischen Revolutionsführer des „Drogenhandels“ mit aus China stammenden Heroin in die Vereinigten Staaten, „um die Aktivitäten der Guerilla in Lateinamerika zu finanzieren“, eine Behauptung, die in den darauf folgenden Jahren immer wieder in abgeänderter Form auftauchte.
Eine Untersuchung des Studienzentrums über die Vereinigten Staaten deckte auf, dass während der gesamten 70er Jahre des XX. Jahrhunderts die Regierungen dieses Landes die Insel wiederholt beschuldigte, mit Drogen zu handeln, ohne jemals auch nur einen Beweis vorzulegen. Aber damit wird ganz klar die Absicht deutlich, dass man, indem man seine Regierung mit dieser Geißel in Verbindung bringt, dem Bild Kubas Schaden zugefügt werden soll.
Es war im Jahr 1989 als das Südliche Kommando der USA, dasselbe, das heute damit droht in Venezuela einzufallen, sich damals auf dem Stützpunkt in Panama, innerhalb des „Antidrogen Programms“ der Administration von George W. Bush auf „neue Missionen“ vorbereitete und seine Interventionsstreitkräfte auf „Konflikte von hoher Wahrscheinlichkeit“ ausrichtete, die es in Lateinamerika auf sich zukommen sah; der Kampf gegen den Drogenhandel lieferte dabei einen guten Vorwand zu handeln.
Schon zwei Jahre zuvor hatte man eine heftige Kampagne gestartet, um die Behörden Panamas zu diskreditieren –so wie man dies heute gegen Venezuela tut – und es dauerte nur noch wenige Monate, bis im Morgengrauen des 20. Dezember 1989 die blutige US-Invasion in diesem Land stattfand.
Kuba ist von der Bedrohung nicht ausgenommen. Das Stillschweigen des Weißen Hauses und seiner dafür spezialisierten Agenturen im Fall der kubanischen Militärs bei dem was später als Fall 1 von 1989 bezeichnet wurde, machte deutlich, dass die USA ein geheimes, für die Sicherheit unseres Landes sehr gefährliches Dossier vorbereiteten und anstatt rechtzeitig vor dem zu warnen, was dort vor sich ging, sammelten sie Beweise, um politische und militärische Aktionen zu rechtfertigen.
Während Kuba jenen Prozess mit größter Genauigkeit aufklärte, veröffentlichte bei unserem Nachbarn im Norden die Zeitung New York Times einen Artikel des ultrakonservativen Unterstaatssekretärs für Interamerikanische Angelegenheiten Ellio Abrahms, der aktuell als Sondergesandter für Venezuela fungiert, in dem dieser erneut die kubanische Regierung beschuldigt und diejenigen, die im Fall 1 sanktioniert wurden, zu Helden proklamiert.
Die Doppelmoral und die Manipulation treten heute wieder offen zutage, wenn ein Kabinett schlimmster Sorte, das noch nicht einmal auf die Personen wie Abrahms verzichtet, die einst im berüchtigten Iran-Contras Skandal (1985-1986) involviert waren, bei dem damals die tiefe Verstrickung des Pentagons, der CIA und des Weißen Hauses in einem der bekanntesten Fälle von Korruption und Gesetzesverstoß in der Geschichte der USA offengelegt wurde.
Iran-Contra oder Irangate entlarvte die Finanzierung der Konterrevolution in Nicaragua, die vom Nationalen Sicherheitsrat geleitet wurde und drei Hauptfinanzierungsquellen hatte: die CIA, den Handel mit Waffen und den Handel mit Drogen. In allen Fällen traten wiederum „in Miami exilierte Kubaner“ als Protagonisten auf.
Man wird in den 90er Jahren schwerlich ein Jahr finden, in dem die USA nicht eine Kampagne gestartet oder eine Drohung ausgesprochen hätten, in der Kuba unterstellt wurde, es bekämpfe den Drogenhandel nicht angemessen oder sogar dass es Komplize sei.
Vom Weißen Haus, vom Kapitol oder vom Außenministerium regnete es Lügen, Unterlassungen oder Verdächtigungen und dies, obwohl es reichlich Beweise für die Wirksamkeit der Pläne gibt, die Kuba bei der Bekämpfung und Prävention umsetzt und für die breite internationale Zusammenarbeit, sowohl bilateral als auch multilateral, was durch ein anerkanntes Prestige bestätigt wird.
Die bis jetzt lächerlichste Bemerkung lieferte Präsident William Clinton 1989, als er behauptete: Kuba ist ein „logischer Kandidat“ für die schwarze Liste der wichtigsten Akteure bei der Produktion oder dem Transit von Drogen in die USA. Die große Ironie war, dass sein Land das einzige in der Welt war, das sich weigerte offiziell und ständig mit den Behörden der Insel in einem so sensiblen Bereich zusammenzuarbeiten, ein Land, das der größte Drogenkonsument des Planeten ist und Hauptziel aller Drogen, die Kuba beschlagnahmt. Allein zwischen 1994 und 1998 verhinderte das kubanische System der Drogenbekämpfung, dass 31 Tonnen dieser Substanzen das Gebiet der USA und Europas erreichten.
Recyceln eines Arguments
Die jüngste von der Zeitschrift Newsweek verbreitete Lüge bestätigt, dass das Thema seit langer Zeit in derselben Tasche aufbewahrt wird wie das der „Menschenrechte“, Themen, die ohne jeden Skrupel, je nach den Interessen, Taktiken und Strategien, die im Nationalen Sicherheitsrat geköchelt werden, für die Agenda der aggressiven und feindseligen Politik gegen Kuba hervorgezogen werden. Dort wo mit Donald Trump mit immer schlimmer werdender Tendenz die ehemaligen Chefs der Militärs, der CIA oder der Mafia von Miami ein und ausgehen, von denen nichts Gutes zu erwarten ist. Dort wurde der Iran-Contra Skandal zusammengebraut und die Skandale, die uns in Zeiten des Coronavirus noch bevorstehen.
Das Gebräu ist immer dasselbe. Sie spielen wieder mit dem Feuer, während die Pandemie Trump im Schach hält, der verzweifelt ein Ablenkungsszenario für die nach Öl und Macht gierenden Falken sucht, die bereits mit demselben Südlichen Kommando wie bei der Invasion von Panama vor den Küsten Venezuelas stehen.
Die kubanische Regierung, die seit über sechs Jahrzehnten Unterstellungen und Aggressionen aller Art besiegt, hat dies als eine völlig unhaltbare Verleumdung mit gefährlichen Auswirkungen bezeichnet.
http://de.granma.cu/mundo/2020-04-15/drogen-und-lugen-gegen-kuba