«Diese Schlacht werden wir mit Einigkeit, Anstrengung und vor allem mit der Unterstützung unseres Volkes gewinnen»
Bei diesem Kampf um das Leben müssen wir, ohne in Alarmstimmung zu geraten oder zu verzweifeln, uns Gedanken machen und uns damit auseinandersetzen und wie bei anderen Schlachten werden wir mit Einigkeit, Anstrengung und vor allem mit der Unterstützung des Volkes auch aus dieser siegreich hervorgehen“, sagte der Premierminister Manual Marrero Cruz am Montag in der Sendung „Mesa Redonda“ (Runder Tisch).
Er fand anerkennende Worte für unser Volk, das durch Meinungen, Vorschläge und auch durch Kritiken seinen Beitrag geleistet habe; all dies sei bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt worden, sagte Marrero Cruz zu Beginn der Sendung. Dabei betonte er auch das Engagement und das Verständnis, das die Ankündigung vom vergangenen Freitag über die neuen Maßnahmen zur Vermeidung der Ausbreitung von Covid-19 im Land hervorgerufen habe.
Seitdem, sagte er, beobachte man Fortschritte bei der Vorsorge und der Kontrolle. Es gebe jedoch immer noch einen Teil der Bevölkerung mit geringem Risikobewusstsein und es seien Disziplinlosigkeiten begangen worden, die hauptsächlich in der unnötigen Konzentration von Personen auf den Straßen und in nachts geöffneten Clubs vor allem im Privatsektor bestanden hätten.
Jeder einzelne dieser Punkte sei von der Bevölkerung angezeigt worden und dies habe die Grundlage zur Verabschiedung entsprechender Maßnahmen gebildet.
Der Regierungschef kündigte an, dass auf Beschluss des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, Armeegeneral Raúl Castro Ruz und des Präsidenten der Republik Miguel Díaz-Canel Bermúdez man entschieden habe, in reduzierter Form die Verteidigungsräte der Provinz und in einigen Gemeinden zu aktivieren, wenn dies erforderlich sei, um die notwendigen Vorbeuge- und Kontrollmaßnahmen durchzuführen, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern.
Außerdem rief er im Namen der Partei, des Präsidenten des Landes, der Nationalversammlung der Volksmacht und der gesamten Regierung angesichts des Fortschreitens des neuen Coronavirus zur Einheit auf.
„Wenn wir diese Maßnahmen nicht umsetzen, könnte sich die Lage verschlimmern. Wir haben ein Gesundheitssystem, das effektiv ist und große Erfahrung besitzt. Wir brauchen aber die Begleitung des Volkes und der Institutionen. Die Isolierung ist am wirksamsten, zuhause zu bleiben und das Haus nur zu verlassen, wenn das alltägliche Leben uns dazu zwingt. Das ist eine Sache von sozialer Verantwortung“, sagte er.
Die Verletzlichsten, die alten Leute, forderte er auf, im Haus zu bleiben. Die soziale Distanzierung sei unerlässlich, genauso wie das Aufrechterhalten der Maßnahmen, über die informiert wurde wie Händewaschen, Reinigung der Oberflächen und von allem, was wir berühren: das Telefon, die Tür, die Schlüssel….
Das sei ein Opfer und erfordere unter anderen Einschränkungen eine Veränderung der Gewohnheiten, aber es sei notwendig für die Gesundheit aller und für das Morgen.
Er gab ebenfalls bekannt, dass man wirtschaftliche Maßnahmen ergreife und dabei den Bereichen Produktivität und Dienstleistungen Priorität einräume. Die Anhörungen zu den sanitären Maßnahmen würden mit immer aktualisierten Botschaften vom Fernsehen übertragen und man habe Anweisungen gegeben, um die täglichen Konferenzen über die Lage des neuen Coronavirus zu perfektionieren.
Was das Fernsehprogramm angeht, sagte er, werde man auf die Erfahrung des Sommers zurückgreifen, damit unser Volk zuhause entsprechend gut unterhalten werde.
Man werde die Kontrollmaßnahmen verstärken und sie könnten für diejenigen, die gegen die festgelegten Bestimmungen verstießen, drastisch ausfallen.
Im Namen des Armeegenerals und der Regierung dankte er dem Personal, das im Gesundheitsbereich, an der Grenze, im Tourismus arbeitet, allen Personen, die bei schwierigen Aufgaben mitgearbeitet haben und besonders dem Volk, dass die tragende Rolle in dieser Schlacht innehat, für die Unterstützung und das Vertrauen.
„Es sind schwierige Zeiten, aber wir Revolutionäre wachsen mit unseren Aufgaben. Es ist die Zeit, dass sich alle zusammenschließen und einheitlich handeln“, sagte er.
„Das Volk hat der Blockade und vielen Schwierigkeiten getrotzt. Die wichtigste Waffe ist immer die Widerstandskraft und das Vertrauen in die Revolution gewesen und wir haben immer gewonnen und wir werden es auch dieses Mal tun“, fügte er hinzu.
Zum Schluss rief der den Comandante en Jefe, Fidel Castro Ruz mit seinem «Patria o Muerte, Venceremos»; und Che, mit seinem überzeugenden «Hasta la victoria siempre» und Raúl mit «Sí se pudo, sí se puede y siempre se podrá» in Erinnerung.
DIE MEINUNG DES VOLKES ZÄHLT
Manuel Marrero Cruz führte aus, dass die meisten Meinungen, was die Bekämpfung des Coronavirus angehe, sich auf die Schulen, ihre Hygienesituation und die Menschenansammlung bezogen hätten.
Wenn man alle diese Faktoren berücksichtigt, habe man nach Aussage des Premierministers beschlossen, auch wenn das Land sich noch nicht in einer Krankheitsphase befindet, die eine solche Maßnahme erforderlich machen würde, ab heute den Unterricht drei Wochen lang auszusetzen.
Die Woche nach dieser Periode falle mit der unterrichtsfreien Woche zusammen, so dass etwa einen Monat lang kein Unterricht stattfinden werde und wenn sich die epidemiologische Lage stabilisiere, der Unterricht am Montag den 20.April wiederaufgenommen werde.
Man werde aber Möglichkeiten für jene Eltern schaffen, die nun Probleme haben, dass die Kinder zuhause sind. Die Arbeit in den Kindertagesstätten gehe daher unter flexiblen Bedingungen weiter, damit die Eltern ihrer Arbeit nachgehen können, denn die Wirtschaft komme nicht zum Stillstand, besonders nicht die grundlegenden und priorisierten Sektoren.
Laut Marrero Cruz habe es andere Vorschläge in Sachen Gehaltszahlung gegeben, weswegen man Maßnahmen verfügt habe, die den Kubanern diese Sorge nehmen würde.
Er ging auch darauf ein, dass einige besorgt wegen der aktuellen Situation des Wassers in der Hauptstadt seien. Auch da gebe es eine Reihe von Maßnahmen und konkrete Lösungen, die im Laufe der Woche vom Präsidenten des Instituts für Hydraulische Ressourcen erklärt würden.
Er sprach über die Verteilung von Hypochlorit, die hauptsächlich in der Hauptstadt Beunruhigung hervorgerufen habe. Die entsprechenden Behörden hätten dies analysiert und man werde neue Verkaufsstellen und Formate zur Vermarktung bekanntgeben. Es stehe genügend davon zur Verfügung.
Nach Aussage des Premierministers hätte auch die Konzentration von Personen in Verkaufsstellen Besorgnis hervorgerufen, insbesondere die Warteschlangen, weswegen Maßnahmen zur Lösung dieses Problems ergriffen worden seien.
DIE AUS DEM AUSLAND INS LAND EINREISENDEN KUBANER WERDEN ISOLIERT
Manuel Marrero Cruz betonte, dass ab heute, wie bereits angekündigt, die alle Einwohner Kubas, die aus dem Ausland kommen, in Isolierungszentren gebracht würden.
Diese Einrichtungen aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich sowie eine Reihe besserer Campinganlagen werden rigoros überprüft um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt würden.
Dabei handle es sich um eine kontrollierte Isolierung, in der den Personen die Unterkunft, die normale und vollständige Verpflegung und andere zusätzliche Dienstleistungen garantiert. Dies sei ein notwendiger Prozess, der solange dauere, bis man ausschließen könne, dass sie Träger der Krankheit sind. Er erinnerte außerdem daran, dass ab diesem Dienstag kein ausländischer Besucher im Land eintreffen werde.
BIS ZU DIESEM AUGENBLICK WAREN IN KUBA:
42 873 im Ausland lebende Bürger
32 574 ausländische Touristen
10 299 kubanische Emigranten
Um eine Vorstellung von der Lage zu vermitteln, führte er weitere Zahlen über die Ankunft von Reisenden aus.
AN DIESEM SONNTAG KAMEN IM LAND AN:
783 ausländische Touristen
460 kubanische Bürger, die im Ausland leben
3 460 Kubaner, die in Kuba leben
Wenn man diese Zahlen betrachte, könne man eine Verminderung bei der Ankunft von ausländischen Touristen und ein Anwachsen bei der Ankunft von Kubanern feststellen. Aber die Abreisen zeigen nicht die gleiche Tendenz.
AN DIESEM SONNTAG VERLIESSEN DAS LAND:
Über 7 000 ausländische Touristen
1 500 kubanische Emigranten
1 720 im Land lebende Kubaner
Aufgrund dieser Situation und ausgehend vom Verhalten der Krankheit weltweit gesehen, informierte Manuel Marrero darüber, dass man beschlossen habe, die Ausreise der Kubaner zu regulieren, um deren Gesundheit und die ihrer Familien zu schützen. Trotzdem gebe es aus humanitären und anderen gerechtfertigten Gründen entsprechende Genehmigungen.
Wir wären unverantwortlich, wenn wir die Ausreise unserer Landsleute aus dem Land fördern würden, sagte er.
Es gebe weitere Zahlen, die nach Meinung des Premierministers die Situation beleuchteten. Heute befinden sich etwa eine halbe Million Kubaner, die in Kuba leben, außerhalb der Insel. Davon 450.000 aus persönlichen Gründen und die übrigen in offizieller Angelegenheit, in Missionen oder aus anderen Gründen.
Diese Lage mache die Reisenden sehr verletzlich. Faktisch bestätigen die Statistiken die wachsende Tendenz von Kubanern, die infiziert ins Land kämen, obwohl sie keine Symptome aufwiesen.
„Wir werden weiterhin alle Kubaner aufnehmen, die sich im Ausland aufhalten. Aber jeder der kommt, wird isoliert und wenn er krank ist, behandelt. Aber wir werden unter diesen aktuellen Bedingungen die Reisen ins Ausland nicht fördern“.
Laut Marrero Cruz seien trotz des Fortschreitens von Covid-19 einige Kubaner abgereist, um eine Woche später zurückzukommen, nur weil sie für irgendein Geschäft Einkäufe getätigt hätten und so sich selbst und ihre Familien und Freunde gefährdeten.
Diese Maßnahmen, so betonte er, würden strikt eingehalten, denn sie beträfen das Leben der Personen und dabei müsse man immer strenger vorgehen.
Auch dürfen alle Passagiere, die einen Flug nach Kuba nehmen, nur noch ein Handgepäck und einen Koffer mitnehmen, da ein Exzess an Gepäck den Betrieb in den Flughäfen und den Isolierungszentren erschweren würde.
Aus Sicherheitsgründen werde auch eine Konzentration von Familienangehörigen an den Flughäfen zum Empfang von Reisenden nicht gestattet. All diese Personen werden in einem bestimmten von der Polizei ausgesuchten und kontrollierten Omnibus in ihre Provinzen gebracht, denn es gebe in jeder Provinz Isolationszentren.
ANDERE MASSNAHMEN ZUM TRANSPORT ZWISCHEN DEN PROVINZEN
Laut Manuel Marrero Cruz hat man beschlossen, die Beförderung zwischen den Provinzen einzustellen, denn trotz des Aufrufs im Haus zu bleiben, sei die Zahl der Reisenden nicht zurückgegangen.
Zu diesem Zeitpunkt würden täglich an die 22.000 Personen zwischen den Provinzen reisen, was nicht hinzunehmen sei und die Verletzlichkeiten steigere.
Das Transportministerium werde zum Schutz der Personen Regelungen bekanntgeben, die die Beförderung in Omnibus, Zügen und Flugzeugen betreffen. Diese Maßnahmen umfassten auch die private Beförderung.
Zur Beförderung von Personen müssten humanitäre und Gesundheitsgründe vorliegen. Das Ministerium und die Gouverneure der Provinz würden die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Aufgrund der Konzentration von Menschen habe man außerdem die Durchführung einer tiefgehenden Analyse des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt angewiesen, denn pro Rundfahrt würden in einem Bus bis zu 150 Passagiere befördert.
Zur Zeit würden in den urbanen Zonen des Landes etwa 2 Millionen Passagiere befördert, was ein großes Risiko darstelle. Deswegen wiederholen wir die Empfehlung sich selbst zu isolieren und wir fordern diejenigen auf, die ohne dringenden Grund unterwegs sind, zur richtigen Einstellung zu finden“.
ÜBER DIE TOURISTEN DIE IMLAND VERBLEIBEN
Manuel Marrero Cruz machte deutlich, dass die Touristen, die noch in den Hotels verbleiben, sich im Isolierungszustand befänden. Ab heute darf kein Tourist diese Einrichtungen verlassen, eine Maßnahme, die eine Verstärkung der Kontrolle mit sich bringe.
Um diese Entscheidung zu ermöglichen, werde man alle Ausflüge zu Städten, historischen oder kulturellen Stätten oder zu Naturschönheiten aussetzen und ebenfalls die Vermietung von Autos für den Tourismus.
Die gleiche Behandlung würden die Touristen erfahren, die sich in Privatunterkünften befänden. Das gelte in für 9.413 Touristen, von denen sich 6.000 in Havanna befänden, hauptsächlich verteilt auf Alt-Havanna, Plaza und Playa.
Im Zusammenhang damit und angesichts des Risikos, das mit einer Unterbringung in diesen Häusern verbunden ist, habe man die allmähliche Verbringung der Touristen in die Hotels angewiesen. Diese Maßnahme erfolge nicht aus ökonomischen Gründen sondern sei einzig und allein der Sicherheit des Lebens der Touristen und der kubanischen Familien geschuldet.
Wegen der besonderen Merkmale von Trinidad, Viñales und Baracoa habe man den Transfer der Touristen in Hotels außerhalb dieser Gebiete angeordnet.
In den Hotels wurde außerdem die Schließung von Diskotheken, Schwimmbädern und Fitnessräumen angeordnet sowie die Einschränkung von Freizeitaktivitäten. Dies gelte auch für den nicht-staatlichen Sektor also auch für private Schwimmbäder und Fitnessstudios die auf kommerzieller Basis betrieben werden.