Díaz-Canel: „Uns leiten klare Prinzipien von Unabhängigkeit und Souveränität“
Der kubanische Präsident hob in Entgegnung der Worte des spanischen Königs bei dem Abendessen, das er zu Ehren Ihrer Majestäten gab, die deutliche und öffentliche Unterstützung Spaniens gegen die von der Regierung der Vereinigten Staaten gegen Kuba verhängten Sanktionen hervor
„Wir sind eine Gesellschaft, die sich erneuert, evolutioniert und voranschreitet und gleichzeitig ihre Traditionen und Werte bewahrt und ihre Rechte verteidigt. Uns leiten klare Prinzipien von Unabhängigkeit und Souveränität in der Gewissheit, dass wir uns auf einem Weg befinden, der auf das Wohlergehen unseres Volkes gerichtet ist“, das sagte Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez bei dem Abendessen, das er zu Ehren Ihrer Majestäten Felipe IV. und Letiza Ortiz, Könige von Spanien im Palast der Capitanes Generales in Havanna gab.
Der kubanische Staatschef führte aus, dass auf „diesem Weg, den wir selbst gewählt haben, es wichtig ist, auf die Begleitung wirklicher Freunde in der Welt zählen zu können und die Spanier gehören dazu. Wir sind heute ein Beispiel dafür, wie ein gemeinsames Bestreben und gegenseitiger Respekt zu einer soliden Beziehung beitragen kann“.
Er bedankte sich für die Worte der Zuneigung gegenüber Kuba, die der Monarch geäußert hatte und sagte: „Ich bin sicher, dass sie von der großen Mehrheit meiner Landsleute gewürdigt werden.“
Er übermittelte auch einen herzlichen Gruß im Namen des kubanischen Volkes und seiner Regierung verbunden mit Gefühlen der Respekts und der Würdigung für diesen historischen Besuch.
„Die Tatsache, dass zum ersten Mal ein spanisches Staatsoberhaupt offiziell Kuba einen Besuch abstattet, gibt diesem Moment eine besondere Bedeutung, insbesondere, da er mit der Feier zum 500. Bestehen der Villa de San Cristóbal de La Habana zusammenfällt.
Es war Havanna, wie andere kubanische Städte, ein Heim und ein Durchgangsort für spanische Emigranten, die von den unterschiedlichsten Orten der Halbinsel kamen.
Spanien ist eine der Wurzeln unserer Nationalität und unauflöslicher Teil dieses „Ajiaco“ von dem hier gesprochen wurde, wie unser großer Fernando Ortiz diese Zusammensetzung unserer Bevölkerung genannt hat“, sagte er weiter.
Auf die Gegenwart bezogen führte er aus: „Ein Blick auf die Gegenwart zeigt uns das, was wir gemeinsam aufgebaut haben: Spanien ist unser wichtigster Handelspartner und größter Investor in Europa. Die Beteiligung seiner Unternehmen hatte auch in schwierigen Momenten Bestand, diese Loyalität und dieses Engagement wissen wir zu schätzen und dafür bedanken wir uns. Das versetzt uns in eine Lage diese Vorrangstellung zu diversifizieren und ihre Präsenz in den verschiedenen Zweigen unserer Wirtschaft zu verstärken und sie aktiv an den bis zum Jahr 2030 festgelegten Plänen zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu beteiligen.
Weitere Bereiche unser Bindungen wie Bildung, Kultur und Tourismus haben wichtiges Potenzial, das wir herausfinden und zum Wohl beider Seiten nutzen sollten.
Um Kuba zu verstehen, um unsere Träume zu verstehen, um das zu verstehen, was wir tun und um unsere Beschränkungen zu verstehen, ist es vor allem notwendig, zu erkennen und sich darüber klar zu werden, wie stark uns die ungerechte Blockade der USA einschränkt.
Wir schätzen die deutliche und öffentliche Unterstützung Spaniens gegen die ungerechten Sanktionen und einseitigen Zwangsmaßnahmen mit extraterritorialem Charakter, die Kuba von der US-Regierung aufgezwungen werden und die in Wirtschaft und Handel solch großen Schaden anrichten.
Auch in seinem regionalen Umfeld hat Spanien eine konstruktive Haltung eingenommen, was einen positiven Einfluss auf unsere Beziehungen zur Europäischen Union hatte.
Wir bekräftigen unseren Einsatz für den Frieden und den Wohlstand beider Völker, für die Verstärkung und Diversifizierung unsere Beziehungen in allen Bereichen und wir wiederholen noch einmal, wie sehr wir Ihren Entschluss schätzen, mit dem kubanischen Volk den 500. Geburtstag Havannas zu feiern, das viel von Spanien und von Kuba hat, vom Talent und der Leidenschaft seiner Söhne und Töchter, die mit ihrem Leben und ihrem Blut uns ein schönes Geschenk hinterlassen haben, an dem wir zusammen weiter bauen werden und das zu erhalten wir verantwortlich sind“, schloss er.
Gemeinsame Wurzel , gemeinsame Interessen
Vor seiner Rede bedankte sich König Felipe VI. für die herzliche Aufnahme, die ihm während seines Besuchs zuteil wurde.
„ Jeder Spanier, der nach Kuba kommt und ich glaube auch, jeder Kubaner, der nach Spanien kommt, wird von dem Augenblick an, an dem er seinen Fuß auf die Erde setzt von einem starken Gefühl der Brüderlichkeit und der Vertrautheit überwältigt. Eine Emotion, die aus soviel gemeinsamer Geschichte entsteht, von kultureller Überkreuzung und Fusion und von Sympathie und Freundschaft, die zwischen beiden Völkern bestehen.
Er sprach davon, dass in Amerika eine Neue Welt entstanden sei, eine Welt, in der verschiedene Völker und Kulturen zusammenlebten. Diese Vermischung, die gegenseitiges Verständnis fordert, ist zu einem der verschiedenen Zeichen der Identität dieser Neuen Welt geworden.
Deswegen ist es nicht nur der Spanier oder der Kubaner, der sich zuhause fühlt, wenn er Kuba oder Spanien besucht, dieses Gefühl der Vertrautheit stellt sich auch ein, wenn Sie oder wir irgendein Land Hispanoamerikas oder der aktuellen Iberoamerikanischen Gemeinschaft besuchen.
Gerade diese gemeinsame Wurzel ist die Basis für eines der großen politischen Projekte, das im vergangenen Jahrhundert entstanden ist, die Iberoamerikanische Gemeinschaft der Nationen, ein Projekt, das Kuba seit seinen Anfängen aufgenommen hat und das mit seinem System der Gipfeltreffen und der Arbeit des Generalsekretariats und der übrigen iberoamerikanischen Organisationen, den Prozess der iberoamerikanischen Zusammenarbeit entscheidend vorangetrieben hat.
Auf der anderen Seite sagte der spanische König, dass man diese Arbeit weiterführen müsse „gemeinsame Interessen zwischen beiden Ländern finden, besonders was den Handel und die Investition angehe. Ich möchte die Aufgabe hervorheben, die spanische Unternehmer mit großer Anstrengung durchführen, um Reichtum und Beschäftigung zu bringen, wohl wissend, dass dafür enorme Hindernisse überwunden werden müssen.“
Zum Schluss sagte er, dass die Bindung zwischen Kuba und Spanien tief und nicht oberflächlich sein, nicht konjunkturbedingt sondern zeitlos.