60 Jahre cubanische Revolution – Fidels Ideen leben weiter
Unter diesem Motto stand eine sehr vielseitige Konferenz am 18. Mai 2019 in dem markanten alternativen Kulturhaus „Thealozzi“ in Bochum statt. Veranstalter war das Netzwerk Cuba e.V. gemeinsam mit den Solidaritätsgruppen vor Ort, die „Humanitäre Cuba Hilfe Bochum e.V.“ und die „Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Gruppe Essen“.
Zwei cubanische Wissenschaftler, Frau Dr. Francisca López Civeira, Inhaberin des Fidel-Lehrstuhls der Universität Havanna und ihr Schüler, jetzt schon selbst Lehrbeauftragter, Fabio Fernández López, waren Hauptredner. Moderiert vom Journalisten Volker Hermsdorf, sprachen sie leidenschaftlich zum Thema: Die Bedeutung der cubanischen Revolution, ihr gelebter Internationalismus, die Bedeutung Fidels und seiner Ideen sowie zum Stand des Aufbaus eines Fidel-Instituts in Havanna. Die Beiden machten schon optisch die Kontinuität deutlich: die Eine, die sehr ergreifend davon sprach, dass eine wissenschaftliche Laufbahn für sie als Kind spanischer Arbeiter ohne die Revolution nicht vorstellbar gewesen wäre, der Andere, der gradlinig seinen Weg aufgrund des cubanischen Bildungswesens und der Förderung gehen konnte. Kernpunkte ihrer Vorträge waren:
– die ständige Verbindung mit dem Volk,
– die Verbindung der nationalen Souveränität mit der antikapitalistischen Perspektive –
– der Einsatz für Unser America und die unterdrückten Völker der Welt
– das strategische Denken ohne den Verlust auch von Taktik
– das Aufgreifen der Ideen von Marx und Engels auf der Grundlage der Ideen von José Martí und die Analyse der Strukturen und Verhältnisse in Lateinamerika
– die sozialistische Zukunft der Insel, die jetzt von der Jugend gestaltet wird: YO SOY CUBA!
Am Nachmittag wurden vier Workshops durchgeführt, in denen Vertreter von sozialen Bewegungen in Deutschland zusammen mit Vertretern der Cubasolidarität erarbeiteten, wie mit sozialen Problemen hier umgegangen wird, welche Kämpfe geführt werden müssen, welche Lösungen Cuba für sich gefunden hat. Hier ging es um Frieden, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, Menschenrechte und soziale Rechte, Klima- und Umweltpolitik, Demokratie und Partizipation. Mehrere Male wurde betont, dass viele dieser Ziele im Kapitalismus nicht, sondern nur in sozialistischen Gesellschaftssystemen voll verwirklicht werden könnten.
In der folgenden Podiumsrunde ging es um den Ausblick: Wie geht es weiter in Cuba und Lateinamerika? Was können wir auch bei uns tun, damit eine andere Welt möglich wird? Und dies angesichts der Zuspitzung der politischen Lage, die wir gegenwärtig erleben müssen: die Verschärfung der US-Blockade Cuba gegenüber, die ihre Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung und die cubanische Bevölkerung zeigt, die unmittelbare Bedrohung Venezuelas, das unwürdige und unverantwortliche Verhalten des deutschen Außenministers Heiko Maas, die Zuspitzung der US-Aggression gegen den Iran, die von Donald Trump vom gegen den Willen anderer Staaten begonnen wurde, die gefährliche Rechtsentwicklung in einigen Staaten Lateinamerikas, die Situation in Nahost: Syrien, Libyen, Palästina, Yemen… Die bislang wenig konsequente Haltung der EU im Sinne einer friedlichen Konfliktlösung auf dem Wege von respektvollen Verhandlungen…
Aber auch die anderen Sinne wurden angesprochen: mit Liedern vom Gitarrist Daniel Rodríguez, von Rezitationen mit Simone Barrientos, MdB und Künstlerin, und dem großartigen Auftritt des Schauspielers Rolf Becker mit der kraftvollen und ergreifenden Rede Fidels 1953: „Die Geschichte wird mich freisprechen“.
Im Haus hing die Ausstellung des Fotografen Wolfgang Frotscher: „Gesichter Cubas“. Und natürlich gab es cubanisches Essen (Dank an die Außenstelle der Botschaft in Bonn) und überhaupt haben die gastgebenden Gruppen für das leibliche Wohl gesorgt, so dass die Atmosphäre für zahlreiche Gespräche gegeben war.
Die Veranstaltung hat die Motivation für die nächsten Auseinandersetzungen und Kämpfe in unserem Land gestärkt, dabei kann Cuba, das Beispiel Fidels, die Werte, die er und die anderen Führer der Revolution gelebt haben, weiterhin eine wichtige Richtschnur sein.
– Die Stärke und Einheit der Cuba-Solidarität in Deutschland ist von großer Bedeutung gerade unter den gegenwärtig schwieriger werdenden Bedingungen in Cuba.
– Angesichts der verschärften Blockade werden die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen der EU und Cuba immer wichtiger – sie sind vielleicht aber gefährdet nach den sog. Europa-Wahlen am kommenden Wochenende.
– Wir müssen in unserem Land unsere eigenen Hausaufgaben machen im Hinblick auf die Verhinderung einer weiteren Rechtsentwicklung und einer verstärkter Aufrüstung sowie aggressiven Verhaltens in der Welt. Unsere Politiker müssen in die Verantwortung genommen werden für eine Politik der friedlichen Verständigung, der Nichteinmischung in die Angelegenheiten souveräner Staaten und der Entwicklung von Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen – konkret in Bezug auf Cuba und Venezuela.
Der Beitrag von Fabio Fernández:
Einige Schlüssel zum Verständnis der Gültigkeit des Denkens von Fidel
Fabio E. Fernández Batista, Mai 2019
Zweifellos war Fidel der wichtigste Politiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Lateinamerika. Bewunderer und Kritiker sind sich einig über die Höhe seines Genies. Dem Führer der Cubanischen Revolution gelang es, mit seiner Persönlichkeit, die Nachteile auszugleichen, die Kuba auf der Weltbühne zu einer zweitrangigen Position zu verurteilen schienen.
Seine politische Tätigkeit muss mit dem Erbe des radikalen cubanischen Nationalismus verbunden werden, der im 19. Jahrhundert im Kampf gegen den spanischen Kolonialismus entstand und der seit Anfang des letzten Jahrhunderts in Konflikt mit der neokolonialen Ordnung geriet, die der Insel von den Vereinigten Staaten aufgezwungen wurde. Fidel selbst wurde Teil des großen Triptychons der cubanischen Befreier, zusammen mit Persönlichkeiten wie José Martí und Julio Antonio Mella.
Das Markenzeichen des politischen Projekts Fidels – das sich seit seiner Studienzeit an der Universität von Havanna entwickelte – war die Übereinstimmung zwischen dem Kampf um nationale Souveränität und dem um soziale Gerechtigkeit. Von dieser Plattform aus forderte Fidel gleichzeitig die cubanische Oligarchie und den US-Imperialismus heraus. Seine klare Erkenntnis der empörenden Situation, in der die größten Antillen-Insel Ende der 1950er Jahre lebte, löste eine Bewegung aus, die sich schrittweise radikalisierte, nachdem sie im Januar 1959 an die Macht gekommen war, bis sie dem Land einen antikapitalistischen Weg der Entwicklung vorschlug. Unter Leitung des Kommandanten der Bärte, vereint mit seinem Volk, wurde der Sozialismus in Amerika eine bis heute unbesiegte Bastion.
Fidels unermüdliche Aktivität prägte fast fünf Jahrzehnte lang tagtäglich das Leben Cubas. Mit seinem Wirken gelang es der karibischen Insel, wie Eduardo Galeano sagen würde, die am wenigsten ungerechte Gesellschaft in Lateinamerika aufzubauen, und bestätigte damit die Idee – nur 90 Meilen vom allmächtigen Imperium entfernt -, dass eine Alternative zum Kapitalismus möglich ist. Natürlich war die praktische Politik Fidels nicht frei von Irrtümern, aber seine Größe als Staatsmann zeigte sich auch in der Fähigkeit, Misserfolge selbstkritisch zu erkennen, sie zu überdenken und neu anzusetzen. Der sozialistische Weg zum Kommunismus, eine heroische Schöpfung wie es Mariátegui (peruanischer marxistischer Journalist, 1894 – 1930) ausdrückte, wird immer Politiker wie Fidel brauchen, die in der Lage sind, das strategische Ziel im Auge zu behalten, ohne auf große taktische Manövrierfähigkeit zu verzichten.
Fidels Größe war so herausragend, dass er von seinem frühesten politischen Anfängen an die Bedeutung seiner kleinen Insel übertraf. An der Spitze der Revolution wurde er zum führenden Repräsentanten der Interessen der benachteiligten Dritten Welt – wie oft riß er die verschiedensten Auditorien mit, wenn sie die unwiderlegbaren Wahrheiten hörten, die er mit Nachdruck immer wieder vortrug! Die Kritik an den Mechanismen der Ausbeutung, mit denen das kapitalistische Regime die Entwicklung des „Zentrums“ auf Kosten der „Peripherie“ garantiert, war eine Konstante bei seinen Reden vor internationalen Foren. Denken Sie, um nur ein Beispiel zu nennen, an Fidels Rolle im Kampf gegen die Zahlung der unrechtmäßigen Auslandsschulden.
Sein herausragendster Beitrag auf der internationalen Bühne war jedoch sein unbedingtes Eintreten für den Internationalismus. In der Cubanischen Revolution und seiner Führung verkörperte er die Aussage von Marx und Engels, dass die Ketten, die den anderen unterdrücken, als die eigenen zu verstehen sind. Aus dieser Perspektive hatte Cuba keine Bedenken, die nationalen Befreiungsbewegungen weltweit solidarisch zu unterstützen. In diesem Prozess wurden so brillante Seiten wie der heldenhafte cubanische Einsatz in Angola geschrieben, der entscheidend zur Unabhängigkeit Namibias und zum Zusammenbruch der Apartheid beigetragen hat.
Ebenso kann man nicht von Fidel sprechen, ohne auf seine Rolle als Initiator von Programmen der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der öffentlichen Gesundheit und Bildung hinzuweisen, die weiterhin in Kraft sind. Zehntausende Menschen auf diesem Planeten haben dank der Tätigkeit eines cubanischen Arztes oder Lehrers ihr Leben gerettet oder das Licht der Erkenntnis genossen. In jedem dieser Helfer, den Botschaftern der Solidarität, war Fidel.
Eines der Themen, das in den nach dem 25. November 2016 aufgeworfenen Debatten an Stärke gewonnen hat, ist die Bedeutung des Kommandanten im Hinblick auf die neue Generation von Cubanern, die vor der Herausforderung steht, die Revolution aus eigener Kraft fortzuführen. Dies ist ein spannendes Thema, denn es befasst sich intensiv mit der Komplexität des heutigen Cubas und beeinflusst die Zukunft der Nation.
Die unbeugsame Karibikinsel befindet sich derzeit in einem Prozess der intensiven Erneuerung, in dem die in der Vergangenheit verwurzelten Praktiken mit den neuen sich entwickelnden Realitäten zusammenstoßen. In diesem Szenario, das unter anderem durch das physische Verschwinden der historischen Führung gekennzeichnet ist, entsteht ein neuer politischer Konsens, bei dem junge Menschen hervorragend Teil haben. Ein bedeutender Kern dieser unruhigen Jugend bindet sich an die Werte der Revolution und setzt auf eine Anwendung von Fidels Erbe auf die Zeit, in der wir leben. Sie haben dialektisch die Konzepte und die Praxis Fidels übernommen, um selbst zu Protagonisten eines Prozesses des kollektiven Aufbaus zu werden, in dem die nationale Souveränität und die soziale Gerechtigkeit weiterhin die Hauptachsen sind. Diese Jugend, die den Slogan „I am Fidel“ als Maxime aufgenommen hat, hat die Aufgabe, eine hegemoniale Kraft im Rahmen des Entwurfs einer besseren sozialistischen Gesellschaft zu werden, sie muss in der Lage sein, an das einzigartige Projekt des XXI. Jahrhunderts anzukoppeln, an das subversive Projekt, das vor sechzig Jahren aus der Hand des Kommandanten siegreich in die Geschichte einging.
Da er sein Lebenswerk so gut erfüllt hat, ist der Tod für Fidel nicht wirklich. Er lebt in der ständigen Verurteilung der Exzesse des Kapitalismus – eines Regime, das in seiner Irrationalität den Planeten tödlich verwundet hat und das uns in die Situation einer vom Aussterben bedrohten Art gebracht hat – er lebt auch im weiteren Fortschreiten der Cubanischen Revolution, im Streben der Völker nach Freiheit und im Gedenken an Menschen guten Willens, die glauben, dass eine bessere Welt möglich und notwendig ist.
Übersetzung: Angelika Becker
Der Botschafter Cubas Ramón Ripoll
Francisca López Fabio Fernández
– GRUßBOTSCHAFTEN an die Konferenz – |
Grußbotschaft der Gruppe Cuba Sí Hamburg und der FG BRD-Kuba Gruppe Hamburg
Wir sind im Netzwerk Cuba Mitorganisatoren dieser Konferenz und möchten alle Teilnehmenden herzlich grüßen.
Es geht heute um das Kuba, welches uns 60 Jahre begleitet hat.
Für die meisten von uns, die schon älter sind als die kubanische Revolution, war diese ein wichtiger Teil unseres Lebens und unserer eigenen politischen Bewusstwerdung.
Von der Schweinebucht über die Raketenkrise; über den Widerstand gegen den Imperialismus und den beispiellosen Internationalismus des kleinen Landes; seine enorme soziale Entwicklung trotz Mangels an materiellen Ressourcen; seine Vorbildfunktion nicht nur für andere Entwicklungsländer; die ständige politische Mobilität seiner Menschen im Zusammenspiel mit einer Führung, die sich nie korrumpiert hat – Kuba war und ist, mit seinen großen Erfolgen wie mit seinen Rückschlägen, die es hinnehmen musste, ein lebendes Lehrbeispiel für alle, die eine sozialistische Entwicklung erträumen und dafür eintreten.
An der Seite Kubas zu streiten war und ist ein Privileg unserer Epoche
und das möchten wir vor allem den Jüngeren unter euch ans Herz legen.
Wir wünschen euch allen eine erfolgreiche Teilnahme und viele neue Erkenntnisse.
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„Es gibt kein Monopol auf Solidarität“ Fidel Castro
Eine Grußbotschaft an die bochumer Konferenz am 18. Mai 2019 über die 60 Jahre cubanische Revolution und Fidels Ideen leben weiter!
Wir von Solidaridad con Cuba Heidelberg e.V. haben das Ziel mithilfe unserer Solidaritätsarbeit Cuba zu unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Durch unsere Aktivitäten und Veranstaltungen sammeln wir Spenden für gemeinnützige Projekte, um solidarisch mit Cuba zu sein und unsere Verbundenheit auszudrücken.
Ein Projekt das uns am Herzen liegt ist die Unterstüzung der Kinderklinik Pedro Borras in Havanna. Mit Spenden werden medizinische Geräte, die benötigt werden verschickt oder direkt in Cuba gekauft. So konnten wir im Februar letzten Jahres vor Ort orthopädische Geräte, die in Cuba hergestellt wurden erwerben und somit einen Beitrag zur Förderung des cubanischen Gesundheitswesens leisten. Bereits seit über 20 Jahren unterstützen wir Cuba materiell und politisch.
Es ist uns wichtig die Ideen und Werte Fidel Castros, Che Guevaras und der cubanischen Revolutionsbewegung in unsere Arbeit zu integrieren!
Bescheidenheit, Gleichheit, Altruismus und Solidarität sind einige von vielen bedeutenden Werten die genannt werden müssen. Diese möchten wir den Menschen ins Bewusstsein rufen und sie dazu bewegen eine neue und andere Perspektive auf die Welt und unser eigenes Land zu eröffnen!
„Die Waffen, die in den Arsenalen der Mächtigen und Reichsten angehäuft und immer moderner werden, können zwar Analphabeten, Kranke, Arme und Hungernde töten, nicht aber Unwissenheit, Krankheit, Armut und Hunger beseitigen. Ein für alle Mal sollte gesagt werden: ‚Die Waffen nieder!’ Es muss etwas getan werden, um die Menschheit zu retten! Eine bessere Welt ist möglich!“
Fidel Castro, 2002
Solidaridad con Cuba Heidelberg e.V.
www.soliconcuba-heidelberg.de
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#60 y más!
60 Jahre Cubanische Revolution – Die Ideen Fidels leben weiter!
Wir freuen uns, dass es dem Netzwerk Cuba gelungen ist, diese Konferenz in der Bundesrepublik Deutschland zu realisieren und hoffen, dass auch in unserem Land immer mehr Menschen für die Realisierung dieser Ideen und Ideale einsetzen.
Fidel entre nosotros – Fidel unter uns
am Beispiel der aktiven Solidaritätsarbeit als Projektarbeitsbrigaden a la CDR # 1 Nürnberg – hier jedoch als Arbeitsgruppe zur Unterstützung der revolutionären sozialistischen Revolution und nicht als Stadtteilkomitee CDR (Komitee zur Verteidigung der Revolution).
Wie weit wir hier in der BRD von eine grundlegenden Veränderung der Wirtschaftsform – einhergehend mit einer gesellschaftlichen Umwälzung entfernt sind, wissen wir. Dazu braucht man nicht mal den Fernseher einschalten. Wir vom CDR # 1 Nürnberg nutzen die Projektarbeitsbrigaden um bei deren Umsetzung zusammen mit den Cubanern auch über uns und für uns dazu zu lernen. Zu lernen und zu begreifen „a lo Cubano“ como Fidel.
Wie funktioniert die Idee einer anderen humanistisch geprägten Gesellschaft im Sinne von solidarischer Umverteilung der gesellschaftlichen Ressourcen ohne privatisierte Monopole. Die Möglichkeit der direkten Beteiligung an der Entwicklung eines solchen Lebensmodells mittels z. B. der Stadtteilkomitees genannt CDR . Diese können partizipativ an der Politik und deren Entscheidungen teilnehmen, soweit sie motiviert sind Veränderungen zu organisieren. Können wir hier ja auch – rein theoretisch. Gefühlt sieht es eher so aus das wir von Aufsichtsräten repräsentiert werden, um wahrnehmen zu können, wie nach der nächsten Wahl die Machtposition und Einflusssphären unter den Monopolen neu- oder auch alt aufgeteilt werden.
Unser Antrieb bei der Solidaritätsarbeit ist humanistischer und idealistischer Natur. Wir setzen uns das Ziel mit unserer Arbeit als Internationalisten tätig zu werden um lebenswerte nachhaltige Gesellschaftsmodelle zu unterstützen. Wir brauchen hierzu keine Waffen oder Wirtschaftsboykotts um an neue Ressourcen zu kommen. Unsere Ressourcen sind der Austausch und die gemachte Erfahrung im Umgang mit anderen Kulturen und Wertesystemen. Der Austausch bei der Arbeit in den gemeinsamen Solidaritätsprojekten mit den Kubanern lässt uns auch wachsen und reifen.
Reifen z. B. in Bezug auf die Erfahrung wie man aus begrenzt Vorhandenen – viel Bereicherndes für alle machen kann. Anders ausgedrückt „ a lo Cubano“ wie man aus Scheiße Gold macht, ohne dafür andere Länder zu überfallen und auszuplündern. Das nicht alles Gold ist was glänzt wissen wir auch, aber der Kopf ist rund, damit die Gedanken auch die Richtung ändern können.
Wir bemühen und wünschen uns durch diese Soliarbeit um die Weitergabe der Idee zur Verwirklichung und Umsetzung einer gerechten, lebenswerten Gesellschaft.
Eine Gesellschaft dessen Religion nicht Geld, dessen Moral nicht Ausbeutung und dessen Ethik nicht Zins heißt – sondern Solidarität, Miteinander und Füreinander.
Fidel hat uns lebenslang vorgelebt das dies realisierbar ist. Er hat uns in seinem“ Kampf der Ideen“ gelehrt das eine Person zwar sterblich ist, nicht jedoch jene Ideale die es wert sind erkämpft zu werden. Diese Erkenntnis beschränkt sich nicht nur auf Personen wie Che Guevara, Fidel oder Raúl Castro in Cuba – man betrachte hierzu die Entwicklungen und Veränderungen der letzten 20 Jahre z. B. in Venezuela erkämpft durch Hugo Chavez, in Bolivien durch Evo Morales oder Nicaragua mit Daniel Ortega..etc.
Wir als Solidaritätsgruppe wünschen uns, dass das Modell des gelebten Internationalismus weitergetragen wird. Vielleicht in der einen oder anderen Stadt als Anstoß genommen wird, Kuba auch mal anders kennenzulernen und zu unterstützen.
Varadero und Cayo Coco zu buchen ist verlockend einfach und bestimmt auch erholsam. Meer, Strände, Sonnenschirme und Cocktails jedoch sind und bleiben austauschbar. Was aber nachhaltig im Gedächtnis bleibt ist die erlebte Erfahrung als Arbeiter zusammen mit den Kubanern die Alltagswidrigkeiten zu bewältigen. Diesen Widrigkeiten den Schneid abzukaufen und gemeinsam Projekte zu entwickeln und dann auch umzusetzen. Erfahrungen die einfach nachhaltig bleiben und immer wieder als erlebenswertes Geschehen erzählt werden können.
Unsere Erfahrungen als Städtebrigade stützen sich nun auf mittlerweile 3 Projekte die wir zusammen mit dem ICAP (Institut für Völkerfreundschaften in Kuba) umgesetzt haben. Die Erfahrung sagt uns auch dass man diese Projektarbeit als Idee nehmen kann, sich aber jede Gruppe in jeder Stadt selber um Kontakte, Projekte und deren Verwirklichung kümmern muss.
Es handelt sich hierbei immer um Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten an 2 Grundschulen in Santiago de Kuba.
2013 ein 3,5 wöchiger Einsatz zum Bau eines Konferenzraumes, von den Grundmauern bis zur Dacheindeckung in der „Primaria Abel Santamaria“ mit 1250 Schülern bis zur 6 ten Klasse.
2015 ein 3 wöchiger Einsatz zur Renovierung der „Primaria Tania la Guerrillera“ mit 360 Schülern. Vom Neuanstrich der Klassenräume, über die Schulhofpflasterung bis zum Bau einer Theater- und Tanzbühne war alles inbegriffen. Die Schule wurde nach der Deutsch-Argentinierin Tamara Bunke benannt, welche als einzige deutsche Internationalistin an der Seite von Che Guevara in Bolivien für die Befreiung vom Kolonialismus kämpfte und 2 Monate vor Che bei der Überquerung eines Flusses erschossen wurde.
2017 ein 3 wöchiger Bau eines Fußballplatzes ebenfalls in der „Primaria Abel Santamaria“ um dem grassierenden Fußballfieber der kubanischen Jugend einen adäquaten Spielraum zu ermöglichen.
Die Arbeitseinsätze wurden alle 3 von den Lehrern der Schulen, sowie der festangestellten Schulhandwerker tatkräftig unterstützt. Auch Eltern die der freiwilliger Arbeit angetan waren haben mit Hand angelegt und uns so einige Arbeiten abgenommen.
Finanziell gestützt werden unsere Projekte durch den 2 monatigen Verkauf eines kubanischen 3-Gänge Menüs in entsprechend vorbereiteter Kubaatmosphäre in angemieteten Räumen. Sowie durch Spenden von Kubasympathisanten die begriffen haben, das alternative Lebensmodelle nicht nur mit materiellen Reichtum, pathologischen Wirtschaftswachstums-wahn und Konsumneurose nachhaltig zu entwickeln und zu befrieden sind.
2020 findet die nächste 3 wöchige Brigade ebenfalls als Renovierungsprojekt in der „Primaria Tania la Guerrillera“ statt.
Sollten wir das Interesse an solchen Aktivurlauben geweckt haben, empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit der jeweiligen Freundschaftsgruppe in eurer Stadt. Zum „Kennenlernen“ können wir eine Teilnahme an der jährlich stattfindenden Jose Marti Brigade empfehlen!
Zur visuelle Verdeutlichung unserer gelebten Solidarität gibt es folgende Links:
1) https://1drv.ms/v/s!AsiQDw6FOttrhL9MGBuz3E9wHV_4Yw
2) https://1drv.ms/v/s!AsiQDw6FOttrhL9NzOMJc6xx-RKuBw
Bert vom CDR # 1 !Con Ustedes!
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Liebe Brigitte,
im Auftrag von Hans Modrow übermitteln wir folgendes:
„Vielen Dank für die freundliche Einladung zur Konferenz! Leider kann ich aufgrund zahlreicher Verpflichtungen meine Teilnahme in Bochum nicht ermöglichen.
Ich begrüße Eure Initiative jedoch außerordentlich und wünsche der Veranstaltung zahlreiche Gäste, anregenden Austausch und eine große Reichweite unter dem Dach der internationalen Solidarität.“
Mit solidarischen Grüßen / Con saludos solidarios
i.A. Miriam
Cuba Sí
AG in der Partei DIE LINKE
Kleine Alexanderstraße 28
D – 10178 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 2400 9455
Fax: +49 (0) 30 2400 9250
Web: www.cuba-si.org