Kubanischer Botschafter besucht CHEmnitz
Anlässlich des 60. Jahrestages der Kubanischen Revolution hatte der Chemnitzer Rothaus e. V. den kubanischen Botschafter Ramón Ripoll Díaz nach Chemnitz eingeladen.
Am Freitag, dem 18.01.2019, reisten die kubanischen Gäste in Chemnitz an und am Abend wurden sie von ca. 60 Kubafreunden im Rothaus herzlichst empfangen.
Der Landtagsabgeordnete der Linken, Klaus Bartl, begrüßte die kubanischen Diplomaten herzlichst und würdigte vor allem die Standhaftigkeit und Solidarität des kubanischen Volkes in den vergangenen 60 Jahren.
Die Veranstaltungsteilnehmer, zu denen die Landtagsabgeordnete der Linken, Susanne Schaper, Ordnungsamtsbürgermeister Miko Runkel und Mitglieder von Cuba Si gehörten, applaudierten herzlichst, als die kubanischen Gäste auf dem Podium Platz nahmen.
Zur Delegation gehörten noch: der Konsul Prof. Dr. Dacheri López, die Botschaftsrätin Ivet López Rodríguez und Milagros Franco Suárez.
Der Botschafter der Republik Kuba bedankte sich für den herzlichen Empfang und verband in seiner Rede die Geschichte und die aktuellen Probleme seines Landes:
Als 1959 die kubanischen Revolutionäre unter Führung Fidel Castro gesiegt hatte, wurden Reformen durchgeführt, die die neokolonialen Strukturen zerstörten: z. B. eine Agrarreform, Gesundheits- und Bildungsreform, Wirtschaftsreform; hierbei wurden alle ausländischen Monopole enteignet.
Bereits 1961 versuchten die USA durch eine von der CIA gesteuerte militärische Invasion, den neuen kubanischen Staat zu stürzen. Nachdem die Invasoren militärisch besiegt waren, belegte die USA-Administration das neue Kuba mit einer Wirtschafts- und Finanzblockade, die bis heute Bestand hat.
Die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt duldet nicht, dass vor ihrer Haustür ein Staat existiert, der andere politische, soziale und Wirtschaftsstrukturen besitzt als die USA – ein Staat, auf den die USA keinen Einfluss besitzt.
Das neue Kuba hat sich in der Welt große Sympathien erworben. Z. B. leisten kubanische Krankenschwestern, Ärzte und Lehrer in vielen Ländern vorbildliche Arbeit – getreu dem Motto: Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker!
Am Ende seiner Ausführungen ging der Botschafter auf die neue Verfassung ein, über die in Kuba z. Z. diskutiert wird. Er betonte, dass diese neue Verfassung eine Anpassung an die neuen Bedingungen darstellt und in der breiten Öffentlichkeit Kubas diskutiert und mit Änderungsvorschlägen bedacht wurde; an der grundsätzlichen sozialistischen Ausrichtung des Landes gibt es keine Abstriche.
Während der individuellen Aussprachen wurde im Veranstaltungsraum eine Videopräsentation zum Leben Fídel Castros und zur Geschichte Kubas gezeigt. Der Botschafter folgte Teilen dieser Präsentation sehr aufmerksam und war bei einigen Sequenzen emotional sehr angetan.
Als Dolmetscher fungierte Amado Hernández, der in Chemnitz ein Reiseunterneh-men betreibt.
Am folgenden Tag begleitete er die kubanische Delegation bei einer Erzgebirgsrundfahrt; die kubanischen Diplomaten wollten einmal einen richtigen Winter erleben; sie konnten eine herrliche Winterlandschaft bestaunen!
Wir wünschen den kubanischen Diplomaten viel Erfolg bei ihrer Arbeit im EU-Land Deutschland und versprechen, das kubanische Volk auch weiterhin zu unterstützen.
Cuba Sí Chemnitz
Manfred Porstmann