Die an Krebs erkrankte US-Gefangene Ana Belén benötigt Hilfe und muss freigelassen werden
Pressemitteilung
Die 1957 in Nürnberg geborene Puertoricanerin Ana Belén hatte als hochdekorierte
Mitarbeiterin des Militärgeheimdienstes DIA Zugang zu Angriffsszenarien der US-Militärführung
gegen Kuba und entschloss sich, diese an die Regierung des sozialistischen
Nachbarlandes weiter zu geben. Zu keinem Zeitpunkt wurde sie für ihre Unterstützung
bezahlt, ihre einzige Motivation waren Frieden und Völkerverständigung mit
Kuba. 2001 wurde Ana Belén wegen „Verschwörung zur Spionage“ zu einer Gefängnisstrafe
von 25 Jahren ohne Bewährung verurteilt.
Ana Belén ist in der psychiatrischen Abteilung des Gefängniskrankenhauses Carswell
auf dem US-Marinestützpunkt Fort Worth (Texas) einer Sonderbehandlung unter Isolationshaftbedingungen
unterworfen. Sie darf nur Post und Besuche von Angehörigen
oder Freunden empfangen (eine Liste von 20 Personen). Telefonieren darf sie nur
einmal pro Woche mit ihrer Mutter. Auch wenn ihr jetzt die Begegnung mit anderen
Gefangenen gestattet wird, erschwert es ihr die mentale Verfasstheit der Mehrheit der
kriminellen Insassinnen, in der Haft Freundschaften zu entwickeln. Die in einem
gerichtlichen Vergleich enthaltenen vorübergehenden Sonderverwaltungsmaßnahmen
(Beschränkung ihres Zugangs zu Computern und Medien) dürften sie nicht von
normalen Besuchen, E-Mails und Telefonanrufen ausschließen, dieser menschliche
Kontakt wird ihr jedoch immer noch verweigert.
Sie ist mittlerweile an Brustkrebs erkrankt und eine angemessene Behandlung wird ihr
verweigert. Ana Belén stellt keine Gefahr für die Sicherheit der USA dar. Ihre Intention,
kriegerische Handlungen zwischen den USA und Kuba zu verhindern und zu einer
Entspannung beizutragen, entspricht genau dem Tenor der Gespräche, welche zwischen
den Präsidenten Barack Obama und Raúl Castro am 17. Dezember 2014
aufgenommen wurden und wie es von der Weltgemeinschaft gewünscht wird.
Das NETZWERK CUBA, ein Verein mit 36 Mitgliedsorganisationen, verurteilt diese
barbarische Haft auf das Schärfste und wird weiter darüber aufklären und dagegen
vorgehen. Diese willkürlichen und inhumanen Haftbedingungen gegen Ana Belén
werden in den USA leider auch gegen andere politische Gefangene wie Mumia Abu
Jamal und Leonard Peltier praktiziert, und verletzen Menschenrechte und Würde.
Im Rahmen der 25. Jahreshauptversammlung des NETZWERK CUBA in Essen am
Wochenende wurde aufgrund dieser unmenschlichen Situation einstimmig die Forderung
aufgestellt, Ana Belén Montes eine angemessene medizinische Versorgung
zukommen zu lassen und sie sofort aus der Haft zu entlassen.