Cuba: Die USA und Trump als Nachbarn
Am 16.01.2018 wurde im Rosa-Luxemburg-Saal im Karl-Liebknecht-Haus in Berlin über Cuba und seine Beziehung zu den USA diskutiert.
Der Gastreferent war Enrique Ubieta Gómez, ein sehr bekannter Journalist aus Cuba, Chefredakteur der Zeitschrift „La calle del medio”, Leiter des theoretischen Organs „Cuba Socialista“ des ZK der Kommunistischen Partei Cubas und er schreibt u.a. auch für das Internetportal „cubadebate.cu“ und für die Tageszeitung „Granma“.
Nach einer eindrucksvollen Schilderung eigener Erlebnisse beim Einsatz cubanischer Ärzte gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika (worüber das Buch „Zona Roja“ schrieb) erläuterte er die Hintergründe der US-Politik gegen Cuba.
Präsident Trump betreibe eine Politik, die von einigen Teilen der amerikanischen Gesellschaft getragen werde, die aber die USA weiter isolieren würde. Es sei eine gefährliche, aggressive und verantwortungslose Politik. Die Blockadepolitik schädige Cuba sehr stark. Die ökonomischen Schäden würden etwa die Hälfte des Betrages ausmachen, den Cuba jährlich an Investitionen brauche, um die Wirtschaft/Gesellschaft weiter zu entwickeln. Die Zurücknahme der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Cuba sei daher weltweit eine zentrale Forderung gegenüber der US-Regierung.
Und der häufig geäußerte Vorwurf, Cuba oder andere Länder verhielten sich „antiamerikanisch“ sei eine geschickte Verdrehung: denn in Wirklichkeit handele es sich um „Anti-Imperialismus“. Aber genau diese Radikalkritik verschleiern westliche Eliten und Medien. Ubieta war auch ein Hauptredner auf der diesjährigen Rosa-Luxemburg-Konferenz am Wochenende zuvor.
Der cubanische Journalist Enrique Ubieta Gómez inmitten der Diskussion (links der Übersetzer David Wende, rechts der Moderator Harald Neuber)