Autor: Raúl Antonio Capote |

John Quincy Adams, der amerikanische Diplomat und Politiker, der der sechste Präsident der Vereinigten Staaten wurde (1825-1829), hat neben anderen imperialen Abenteuern auch einen gescheiterten „Beitrag“ zur Wissenschaft in seinem Lebenslauf stehen.
Am 28. April 1823, also vor 200 Jahren, formulierte Adams die Theorie der „reifen Frucht“, nach der Kuba wegen seiner geografischen Nähe aufgrund eines bestimmten Anziehungsgesetzes in die Hände der Vereinigten Staaten fallen sollte.
„Aber es gibt Gesetze der politischen Anziehungskraft ebenso wie Gesetze der physischen Anziehungskraft, und so wie eine Frucht, die durch die Kraft des Windes von ihrem Baum getrennt wird, nicht aufhören kann, zu Boden zu fallen, selbst wenn sie es möchte, so muss Kuba, sobald es von Spanien getrennt ist und die künstliche Verbindung, die es mit Spanien verbindet, unterbrochen ist, unfähig sein, sich selbst zu erhalten und zwangsweise zur Nordamerikanischen Union hingezogen werden“, so der Politiker.
Monate später, nachdem die US-Regierung ihre Politik gegenüber Kuba festgelegt hatte, weitete sie ihre Strategie mit der Monroe-Doktrin auf den gesamten Kontinent aus.
Mit dem Kuba, dem Schlüssel zu Amerika, in der Tasche würde Uncle Sam dem entstehenden Imperium die Türen der Karibik und des restlichen Amerikas öffnen. Seitdem ist die Politik der US-Präsidenten auf dieses geostrategische Ziel ausgerichtet.
So lehnten die USA 1826 auf dem Kongress von Panama den Vorschlag des Befreiers Simón Bolívar ab, Kuba von Spanien unabhängig zu machen, und versuchten 1848, 1853 und 1857, Kuba zu kaufen usw.
Bei Ausbruch des Zehnjährigen Krieges erkannten Mexiko, Kolumbien, Bolivien, Chile, Venezuela und andere lateinamerikanische Republiken die kubanische Kriegsführung an, während die Vereinigten Staaten nicht nur eine passive, sondern auch eine feindliche Haltung gegenüber dem Aufstand einnahmen.
Während des Krieges von 1995 hinderten sie die in diesem Land lebenden kubanischen Patrioten daran, den Kämpfern auf der Insel mit Männern, Waffen und Munition zu helfen.
Als sie die Früchte für reif hielten, griffen sie in unseren Unabhängigkeitskrieg ein; die „brüderliche“ Hilfe aus dem Norden endete mit der militärischen Besetzung, und das kubanische Volk wurde des Sieges beraubt, für den es 30 Jahre lang gekämpft hatte.
Der „Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab“, was die antiimperialistische Stimmung des kubanischen Volkes anbelangt, kann auf Ende Februar 1901 datiert werden, als der Militärgouverneur Leonard Wood dem Präsidenten der verfassungsgebenden Versammlung mitteilte, dass das kubanische Volk auf Anweisung des Kriegsministers Elihu Root „wünschen sollte“, dass bestimmte Vorschriften, die die Souveränität beschneiden, in sein Grundgesetz aufgenommen werden.

In einem Brief an Präsident Theodore Roosevelt vom 28. Oktober 1901 fasste Gouverneur Leonard Wood die Situation mit folgenden Worten zusammen: „Nach dem Platt-Amendment bleibt Kuba natürlich wenig oder gar keine Unabhängigkeit mehr, und das Einzige, was jetzt angezeigt ist, ist, die Annexion zu suchen.
Washington hat mehr als 50 Jahre lang die Wirtschaft und die Politik kontrolliert und versucht, uns dazu zu bringen, englisch zu denken, um uns zu unterjochen. Aber Kuba hat für seine Unabhängigkeit „mit dem Arm und dem Herzen seiner Söhne und Töchter“ gekämpft. In den Tiefen des kubanischen Volkes, das durch Blut, Mut und Opfer geschmiedet wurde, war ein Gefühl geboren worden, das nie wieder geändert werden konnte.
Trotz aller Bemühungen konnten sie uns nicht amerikanisieren, und 1959 fegte eine triumphale Revolution die Schmach des Landes hinweg und öffnete die Flügel der Insel, die ihren Flug hin zu ihrer Bestimmung als freies und souveränes Land wieder aufnahm.