Die Fundamente der Hoffnung – Los fundamentos de la esperanza
Ein schwieriges Jahr für Kuba ging zu Ende, und ein neues 2023 voller Ungewissheit, Hoffnung und der Bürde einer noch immer andauernden Krise bricht sich auf der Insel Bahn. Die Zeitschrift des Studierendenverbands FEU, „Alma Mater“, reflektiert das sozio-politische Panorama zum Jahreswechsel in einer nachdenklichen Momentaufnahme unter dem Titel „Los fundamentos de la esperanza“, Die Fundamente der Hoffnung. Der am 26. Dezember veröffentlichte Text erscheint im folgenden ungekürzt in deutscher Übersetzung:
Das Jahr 2022 war ein schlechtes Jahr; eine dieser Sonnenwenden, die besonders schmerzhaft sind. Man hätte annehmen können, dass es nach dem schrecklichen Jahr 2021 besser werden würde, aber uns war ein anderes Schicksal beschieden und der Alltag blieb in seiner Härte fast unverändert. Zwar ist die Pandemie abgeklungen – gesegnet seien die Impfstoffe, unsere Wissenschaftler, die sie entwickelt haben, und der politische Wille, der sie möglich gemacht hat –, aber der Rest des Lebens war entschlossen, sich von seiner unfreundlicheren Seite zu zeigen.
Wir erlebten die traumatische Erfahrung der Saratoga-Explosion, und nur wenige Wochen später wurden wir mit der Höllenlandschaft eines schrecklichen Großbrandes konfrontiert, der die Supertanker-Basis in Matanzas verwüstete. Zu allem Überfluss beschloss die Hurrikansaison, die Dinge durcheinander zu bringen, und der mächtige Ian herrschte – zu viele Stunden lang – über den westlichen Teil der Insel, mit den daraus resultierenden Folgen der Verwüstung, die bis heute anhält. Die Launen des Schicksals haben sich gegen die Kubaner verschworen und uns so hart getroffen, dass wir dabei sogar einige unserer Brüder und Schwestern verloren haben. Wenn es da oben etwas gibt, dann hat es uns auf eine harte Probe gestellt.
Gleichzeitig haben keineswegs zufällige Elemente den Widerstand und die Widerstandsfähigkeit der Bewohner dieses Landes in Schach gehalten. Biden verkleidete sich weiterhin als Trump und bewegte sich kaum in Bezug auf seine Erstickungspolitik. Die Auswirkungen von Covid haben sich weiterhin auf die internationale Wirtschaft ausgewirkt, was die Türen für den Aufschwung verschloss, den wir so dringend benötigen. Die Touristen kommen nicht in der erforderlichen Zahl, was für uns einem Sauerstoffentzug gleichkommt. Darüber hinaus leidet die Welt unter den Ungleichgewichten eines Krieges, der die katastrophale Ingangsetzung einer Inflationsspirale zur Folge hatte, die sich auf die verrückten Preise auswirkt, die uns an jeder Straßenecke überfallen. Die Konjunktur in diesen 365 Tagen, die sich dem Ende zuneigen, war nicht schlecht, sondern sehr schlecht.
Zu den oben genannten Punkten gibt es noch mehr zu sagen. Das Zusammentreffen der Schwierigkeiten der letzten Jahre, der gegen uns geführte Krieg, und offensichtliche Planungsfehler haben das nationale Energiesystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, der sich in der Herrschaft eines grausamen Monarchen Namens Stromausfall manifestiert hat. Die Menschen waren gezwungen, ihr Leben neu zu erfinden und es den Momenten anzupassen, in denen ihnen die Elektrizität Gesellschaft leistete. Die lange Abwesenheit des Lichts war der Nährboden für sozialen Protest, ein Phänomen, das als absolut legitim verstanden werden muss.
Auch andere Dämonen waren in diesem letzten Jahr präsent. Der Mangel formte die endlosen Warteschlangen zu einem Teil unseres Lebens und ermöglichte die Konsolidierung eines ganzen kriminellen Apparats, der sich teilweise sogar als Offizialismus tarnte. Monatelang forderten die Bürgerinnen und Bürger ein anderes Verteilungssystem für Produkte und erhielten in vielen Fällen die klassische Antwort tauber Ohren. So taten Bürokratie, Gefühllosigkeit und Apathie das ihrige in der Regierungsführung und mit ihnen erhöhte sich der Druck auf dem Kessel; all dies im Rahmen einer ungeordneten Wirtschaft, die im Gleichschritt mit dem Dollar und dem Euro das tägliche Leben für die Normalsterblichen, zu denen die meisten gehören, sehr schwer gemacht hat.
Vor dem Hintergrund eines Landes in der Krise – ja, das ist das Wort, das uns definiert: Krise – haben viele Kubaner beschlossen, ihr Glück in anderen Ländern dieser Welt zu suchen. Der stets gefährliche Seeweg und die berühmt gewordene „Route der Vulkane“ (Landweg über Nicaragua, Anm. d. Übersetzers), die in der Überquerung des Rio Bravo gipfelt, waren für diejenigen, die das herzzerreißende Unterfangen der Auswanderung auf sich nahmen, die wichtigsten Wege, um eine Zukunft voller Träume zu erreichen, die sie sich in Kuba nicht vorstellen konnten. Der traurige Aderlass in diesem Jahr hat tausende von Mitbürgern und mit ihnen Teile der Zukunft ihres Heimatlandes dahingerafft. Einige werden die Sirenengesänge, die Migrationsprivilegien und den Krieg ohne Gnade (US-Blockade, Anm. d. Übersetzers) betonen, der uns in die Irre führt; ich für meinen Teil ziehe es vor, darauf hinzuweisen, wie sehr wir hier versäumt haben die Menschen für ein kollektives Projekt zu begeistern, in welchem sie die gemeinsame Kristallisation vieler individueller Träume finden können.
Auch der religiöse Fundamentalismus und die säkularen patriarchalen Vorurteile, deren Gefangene wir immer noch sind, haben sich in den letzten Monaten deutlich bemerkbar gemacht. Beide haben sich zusammengetan mit denjenigen, die alles, was von der Regierung gefördert wird, automatisch als böse definieren, um den Sieg dieses Rechtsanspruchs, der das Familiengesetzbuch ist, zu verhindern. Sie wurden von einer Gesellschaft besiegt, die sich unbestreitbar verändert hat, aber ihr deutliches Auftreten erfordert Wachsamkeit, insbesondere wenn wir die in unserem regionalen Umfeld gemachten Erfahrungen berücksichtigen.
Auch die Kommunalwahlen vor einigen Wochen haben bestätigt, dass die Stimmenthaltung bereits ein wichtiger Faktor bei den Wahlen und Ausdruck des Grads an Konsenserosion ist, mit dem intelligent umgegangen werden muss, wenn der Sozialismus eine Option sein soll, die sich erfolgreich neu artikulieren und durchsetzen kann. Wer die jüngsten Wahlergebnisse genauso wie die des Referendums zum Familiengesetzbuch triumphierend liest, wird nur dem unproduktiven Wegbegleiter Namens Torheit zum Glanz verhelfen.
Natürlich war das fast zu Ende gehende Jahr auch Ausdruck von guten Dingen. Wir sind hier, und das allein ist bereits ein großer Verdienst, aber es besteht kein Zweifel, dass das Schlechte und das Hässliche die Oberhand gewonnen haben. Wir dachten, es liefe besser, aber das hat nicht geklappt. Die Verantwortung liegt bei den Umständen, aber auch bei uns selbst. Die Lösung dessen, was davon in unseren Händen liegt, wird der Schlüssel zum Jahr 2023 und allen darauffolgenden Zeiten sein.
II
Der Ausgangspunkt für Verbesserung ist die Einsicht, dass man sich irrt. Jeder selbstzufriedene Diskurs hemmt die notwendige Entfaltung der Kraft, die Veränderung möglich macht. Das Ausweichen vor den Problemen und die ständige Suche nach Ausreden sind Praktiken, die uns von Lösungen entfernen und gleichzeitig das politische Kapital, das wir besitzen, zunichte machen. Auch wenn bei den Akteuren in unserem politisch-institutionellen Bereich ehrliche Übungen der selbstkritischen Analyse erkennbar sind, gibt es immer noch Ansichten, die auf der Nichtanerkennung der angespannten Situation, in der wir leben, beruhen. Wenn man Beispiele dafür sucht, muss man nur den Diskurs einiger Regierungsvertreter und von Teilen unserer politischen und Massenorganisationen analysieren.
Sobald das Problem definiert ist, ist es an der Zeit zu handeln. Und dann tauchen die Kreuzungen auf: auf der einen Seite die Straße, die schon so oft befahren wurde, und auf der anderen Seite die neue mögliche Route, der Weg, der nur eine Skizze ist, der aber – trotz der Risiken – die reale Möglichkeit enthält, die Dinge zum Besseren zu verändern. Auf den neuen Weg zu setzen ist gleichbedeutend mit politischer Phantasie und Ausdruck einer Eigenschaft, die seltener vorkommt, als man denkt: ein Gespür für den historischen Augenblick. Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass der Weg des Experimentierens nicht blindlings beschritten wird, denn seit mehr als einem Jahrzehnt haben wir uns als Land – wie drei Parteitage, eine Verfassung und die zahlreichen Konsultationsprozesse, die sich um diese herum entwickelt haben, belegen – auf einen Fahrplan geeinigt, der einen Sozialismus definiert, der in der Lage ist, sein Wesen zu bewahren und gleichzeitig anders ist. Dieser andere Sozialismus muss seine Eignung als Vehikel und Plattform für Wohlstand unter Beweis stellen. Es ist nicht an der Zeit, auf eine Zukunft zu warten, die so schwer fassbar ist wie der Horizont. Die bessere Zukunft muss zur Gegenwart werden. Natürlich gibt es keinen Zauberstab zur Lösung der Probleme, aber die Zeit des Wartens läuft ab, insbesondere für die neuen Generationen, die bereits politische Akteure sind und die mit zunehmender Energie die Verwirklichung ihrer Träume fordern.
Es ist eine objektive Tatsache, dass die einzuschlagenden Wege zur Wiederbelebung der Wirtschaft Elemente enthalten, die zur sozialen Polarisierung beitragen. Kurz gesagt, sie schaffen eine Bourgeoisie, für die eine proletarische Klasse arbeitet. Diese neue Asymmetrie kommt zu den bereits in der hochgradig verstaatlichten Wirtschaft sichtbaren Schieflagen hinzu und stellt in der Praxis das Gleichheitsideal in Frage, das die Grundlage des revolutionären Projekts bildet. Die schmerzhaftesten Auswirkungen dieses Prozesses zu bekämpfen und den Schutz derjenigen zu gewährleisten, die nicht von den Reformen profitieren, ist eine weitere wichtige Herausforderung. Dies hat die taktische Bedeutung, den Konsens kurz- und mittelfristig zu bewahren, und längerfristig die strategische Bedeutung, die Unterstützung für die vollständige Ausformulierung einer antikapitalistischen Gesellschaft zu sein.
Effiziente Politik bedeutet auch, die Schlüssel zu Kommunikationsprozessen zu beherrschen. Nachdem sich Fidel aus der ersten Linie der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, sind wir in dieser Hinsicht fast vollständig verwaist. Improvisation, Stümperei und die Wiederholung überholter Schemata sind an der Tagesordnung. Ein Fehler ereignet sich nach dem anderen, und damit geben wir einer Meme-Industrie Nahrung, in der viel mehr als nur die ewige Komik der Kubaner zum Ausdruck kommt. Diejenigen, die uns nicht mögen, warten auf unsere Kommunikationsfehler, die wir sehr oft auf dem Silbertablett servieren. Es mangelt an Beratung und an der Einsicht, dass Wirksamkeit im Bereich der Kommunikation viel mit Wissenschaft zu tun hat. Es ist auch wichtig, die Ästhetisierung der zeitgenössischen Welt und ihren Einfluss auf die Politik nicht zu vergessen. Die Verwechslung von Ästhetik mit Banalität und billigem Marketing führt dazu, dass die Ressourcen unterschätzt werden, die die Machtzentren des Kapitalismus als unverzichtbares Instrument für die Ausübung von Hegemonie verstehen.
Es ist nicht möglich, die Bürger ohne den Wert von vorbildlichen Führungspersönlichkeiten und ihrer Verbindung mit den täglichen Kämpfen der einfachen Menschen zu dem komplexen Kampf für den Sozialismus aufzurufen. Solange die Menschen einen Teil der Funktionäre als privilegierte Kaste ansieht, die sich von den täglichen Problemen der normalen Bürger entfernt und ihnen gegenüber gleichgültig ist, werden sich Erosion und Risse im Konsens verschärfen. Sich von schädlicher Gleichmacherei fernzuhalten bedeutet nicht, dass man Asymmetrien akzeptiert, die mit dem sozialistischen Ideal unvereinbar sind. In diesem Bereich sind wir zu weit zurückgegangen, und die Kosten sind da, sichtbar in den Kommentaren, die jeder Bewohner eines Viertels in einer erschöpfenden Schlange gegenüber denjenigen abgibt, die Teile der institutionellen Macht besitzen. Diese Entfremdung zwischen Anführern und Angeführten war bereits katastrophal in den gemäßigteren Klimazonen, die in vergangenen Zeiten der geografische Raum jener politischen Projekte waren, mit denen wir uns identifizierten.
Eine nicht minder große Herausforderung ist der Dialog mit der Pluralität, die wir jetzt darstellen. Diese Nation ist ein vielfältiger Chor, der sich als solcher verstanden hat. Diverse Stimmen beanspruchen ihren Raum und postulieren unterschiedliche Modelle eines Landes. Einige dieser Projekte sind konvergent, während andere antagonistisch sind. Das bessere Kuba, das Kuba sein sollte, wird aus der Formulierung eines integrativen Rahmens entstehen, der in der Lage ist, alle möglichen Befindlichkeiten zu integrieren. Aus diesem Grund ist es notwendig, den Dissens zu normalisieren und die Beteiligung der Bürger an der Entscheidungsfindung im Rahmen einer patriotischen Option zu stärken, die sich nationale Souveränität und soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen schreibt.
Auf dem Gebiet der Hegemonie ist der ausgetragene Kampf von großer Bedeutung, und das, was als das ursprüngliche Projekt des kubanischen Sozialismus bezeichnet werden kann, ist nicht in optimaler Form. Für einige Teile der Bevölkerung ist es sogar kategorisch verschwommen, im Tempo des Verfalls historischer Errungenschaften, des Substanzverlusts jahrzehntelang vorherrschender Praktiken, der Bürokratisierung von Strukturen, die agil hätten sein sollen, der Anhäufung ungelöster Probleme, der Abnutzung durch den Dauerzustand der Schikanen von außen, die Korruption, welche die Werte, die auf eine andere Welt hinwiesen, zunichte macht, und die Unfähigkeit der neuen Führung, die Realität des Landes effizient zu verwalten und auf dieser Grundlage symbolisch mit den Bürgern in Kontakt zu treten. Die Ausübung der Hegemonie bedarf anderer ideologischer Formeln und funktioniert über die Garantie von tiefgreifenden Veränderungen mit Auswirkungen auf die konkrete Lebensrealität, die sich mit dem Befriedigungshorizont der breiten Mehrheit in jenem weiten Bogen, der vom Materiellen zum Geistigen reicht, verbinden.
Kuba braucht Hoffnung, die Kraft, die von seiner Eigenschaft als einladende Plattform zum Vorwärtsgehen ausgeht. In einer weiten und fremden Welt wie der unsrigen ist es schwierig, Optimismus als Option vorzuschlagen. Darauf zu verzichten, bedeutet jedoch, in eine Lähmung zu verfallen, die nichts bringt. Diese Nation hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, sich neu zu erfinden, dass sie bereit ist, widrige Umstände zu überwinden und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Wir befinden uns an einem dieser entscheidenden Momente in der Geschichte, an einem echten Wendepunkt, der unser 21. Jahrhundert definiert. Der Kern der Ideen, der die Volkskämpfe des letzten Jahrhunderts angetrieben und das beste der Gedankenwelt der kubanischen Revolution verkörpert hat – die Infragestellung sozialer Ungleichheiten als Weg zur Erreichung der vollen Würde des Einzelnen – sieht sich der Feindseligkeit einer externen Macht gegenüber, die die Herausforderung, die diese Insel verkörpert, nicht toleriert, interne rechte Tendenzen, die wesentliche Begriffe wie nationale Souveränität und soziale Gerechtigkeit relativieren, und jene Kräfte, die zwar vorgeben, den sozialen Wandel seit 1959 zu repräsentieren, aber lediglich die Nutznießer eines Status quo sind, der dem Wohl der Mehrheit fremd ist. Um die Hoffnung wieder aufleben zu lassen, muss ein neuer historischer Block formuliert werden – und hier lohnt es sich, an Gramsci zu erinnern –, dem es gelingt, angesichts des gegenwärtigen Jahrhunderts den Willen unseres Volkes zur Fülle Ausdruck zu verleihen.[1]
[1] Fußnote des Autors: Zwei mir nahestehende Personen stellten die Existenz dieses Textes in Frage. Einer sagte mir, dass ich meine üblichen Überlegungen wiederholen würde und dass in meinen Worten nichts neues wäre. Vielleicht hatte er Recht, und die Neuheit ist in den Zeilen, die der Leser in diesem Moment verschlingt, nicht zu erkennen. Ich glaube jedoch, dass es gesund ist, die Dämonen, die man in sich trägt, auszutreiben. Mein anderer Gesprächspartner, aus der Tragödie heraus, die es bedeutet, aufgehört haben zu glauben, stellte meine Worte jedes Mal in Frage, wenn sie das Engagement für das Projekt, das man inzwischen Sozialismus nennt, umrissen. Aus dem Gefühl heraus, nicht mehr im Spiel zu sein, hat er mir – bissig – die Klarheit seiner Kritik und den Gedanken vermittelt, dass es sich vielleicht um einen veralteten Text handelt, der von und für einen Ort geschrieben wurde, der nicht mehr existiert.
Der Autor: Fabio E. Fernández Batista, geb. 1988 in Havanna. Master in interdisziplinären Kuba- und Lateinamerikastudien, seit 2019 Doktor der Geschichte. Fernández ist Dozent am Lehrstuhl für Geschichtswissenschaften der Universität Havanna, Vizepräsident der Vereinigung kubanischer Historiker und Mitautor des Sammelbands „Was ist in Kuba passiert? Jugendliche auf der Insel über die Ereignisse am 11. und 12. Juli 2021“ (PDF).
Übersetzung: Cuba heute. Hervorhebungen durch den Autor.
Los fundamentos de la esperanza
Cuba requiere de la esperanza, de la fuerza que emana de la condición de esta como plataforma que invita a avanzar. En un mundo ancho y ajeno como el nuestro cuesta proponer como opción el optimismo. Sin embargo, renunciar a él representa sumirnos en la parálisis que nada aporta. Esta nación ha demostrado su capacidad para reinventarse, su afán por superar adversas condiciones y mirar con confianza hacia el futuro
Por Fabio E. Fernández Batista
La esperanza es pasión por lo posible / Søren Kierkegaard
I
El año 2022 fue malo; una de esas vueltas al sol que laceran de forma especial. Podía suponerse que después del terrible 2021 la cosa mejoraría; sin embargo otro sino era el nuestro y la cotidianidad mantuvo casi incólume su dureza. Es cierto que la pandemia remitió –benditos las vacunas, nuestros científicos que las crearon y la voluntad política que las hizo posibles–, mas el resto de la vida se empeñó en no mostrar su rostro más amable.
Vivimos la experiencia traumática de la explosión del Saratoga y justo unas semanas después chocamos con el paisaje infernal del terrible incendio que asoló la base de supertanqueros de Matanzas. Para colmo de males, la temporada ciclónica decidió fastidiar y el potente Ian se enseñoreó –por demasiadas horas– sobre la porción occidental de la Isla, con la consiguiente secuela de estragos que aún pervive. Los azares del destino se confabularon contra los cubanos y nos golpearon con tal saña que incluso perdimos en el trance a algunos de nuestros hermanos. Si algo existe allá arriba, apretó.
En paralelo, elementos nada casuales pusieron en jaque la resistencia y resiliencia de los habitantes de esta tierra. Mr. Biden siguió disfrazado de Trump y poco movió en relación con su política de asfixia. Los efectos de la Covid mantuvieron su accionar sobre la economía internacional y ello cerró las puertas a la recuperación que requerimos. Los turistas no llegan en la cantidad necesaria y eso es como privarnos del oxígeno. Además el mundo sufre los desequilibrios inherentes a un conflicto bélico que ha tenido como nefasto resultado el despliegue de una espiral inflacionaria que incide en esos precios locos que nos asaltan en cualquier esquina. La coyuntura de estos 365 días a punto de acabar no ha sido mala sino malísima.
A todo lo esbozado hay más que agregar. La convergencia entre las dificultades de los últimos años, la guerra que nos hacen y palpables errores de planificación condujo al sistema electroenergético nacional a una situación casi de colapso que se manifestó en el reinado de ese monarca cruel que es el apagón. La gente se vio obligada a reinventar su vida y adecuarla a los momentos en los que la electricidad regalaba su compañía. Las largas horas distantes de “la luz” fueron el caldo de cultivo de la protesta social, fenómeno que ha de entenderse como absolutamente legítimo.
Otros demonios también dijeron presente en este año que cierra. El desabastecimiento mantuvo como parte de nuestras vidas las interminables colas y permitió la consolidación de todo un dispositivo delincuencial que incluso llegó a vestirse de oficialidad. Por meses la ciudadanía reclamó un sistema distinto de distribución de los productos y recibió, en muchos casos, la clásica respuesta de los oídos sordos. Asimismo, el burocratismo, la insensibilidad y la desidia hicieron de las suyas en la gestión gubernamental y con ello agregaron más presión a la caldera; todo esto en el marco de una economía desordenada que, al compás de la cotización del dólar y el euro, le hizo bien difícil el día a día a los comunes mortales que somos parte de la mayoría.
En el contexto de un país en crisis –sí, esa es la palabra que nos define, crisis– muchos cubanos decidieron depositar su suerte en otras tierras de este mundo. El mar siempre peligroso y la ya célebre “ruta de los volcanes” que culmina con el cruce del río Bravo fueron, para aquellos que emprendieron la desgarradora empresa de emigrar, las principales vías para alcanzar un futuro de sueños que no visualizaban en Cuba. Triste sangría la de este año que se ha llevado lejos a miles de conciudadanos en los que también estaba el porvenir patrio. Habrá quien subraye los cantos de sirena, los privilegios migratorios y la guerra sin cuartel que mal nos lleva; en mi caso prefiero insistir en lo mucho que dejamos de hacer aquí para enamorar a la gente de un proyecto colectivo dentro del cual encuentren cristalización los múltiples sueños individuales.
También asomaron su oreja peluda en estos meses el fundamentalismo religioso y los seculares prejuicios patriarcales de los que aún somos prisioneros. Ambos –unidos a los que insisten en definir todo lo promovido por el gobierno como nefasto– se coligaron con el fin de impedir la victoria de esa apuesta por los derechos que es el Código de las Familias. Fueron derrotados por una sociedad que innegablemente ha cambiado, pero su clara manifestación obliga a estar atentos, más si se toman en cuenta las experiencias materializadas en nuestro ámbito regional.
De igual modo, las elecciones de hace unas semanas confirmaron que la abstención es ya un sujeto electoral de peso y que ello resulta expresión de niveles de erosión de los consensos que deben atenderse con inteligencia si aspira a que el socialismo sea una opción capaz de rearticularse con éxito y prevalecer. Quien lea triunfalistamente los últimos resultados electorales, incluyo también los del referendo en torno al Código de las Familias, solo hará gala de esa improductiva compañera de ruta que es la estulticia.
Claro que el año casi finiquitado también resultó expresión de cosas buenas. Estamos aquí y ya ese es un mérito mayúsculo, pero no caben dudas acerca de que lo malo y lo feo reinaron en demasía. Pensamos que sería mejor y no nos salió. La responsabilidad es de las circunstancias, pero también propia. Resolver aquello que está en nuestras manos será, de cara al 2023 y siempre, la clave.
II
El punto de partida para mejorar es entender que estás mal. Cualquier discurso autocomplaciente inhibe el necesario despegue de la fuerza que permite cambiar. Eludir el abordaje de los problemas y la permanente búsqueda de excusas son prácticas que alejan las soluciones, al tiempo que hacen trizas el capital político que se posee. Si bien pueden identificarse válidos ejercicios de análisis autocrítico por parte de actores de nuestro campo político-institucional, todavía persisten miradas que se afincan en el no reconocimiento de la tensa situación que vivimos. Si se quiere un ejemplo analícese, como simple botón de muestra, el discurso de parte del funcionariado gubernamental y de nuestras organizaciones políticas y de masas.
Una vez definido el problema, llega la hora de la acción. Y es entonces que aparece la encrucijada; de un lado se vertebra el camino tantas veces recorrido y del otro el nuevo itinerario posible, el sendero que es un solo un esbozo, pero que contiene –pese a los riesgos– la real posibilidad de que las cosas cambien para bien. Apostar por el trayecto novedoso es sinónimo de imaginación política y expresión de una cualidad menos común de lo que se cree: tener sentido del momento histórico. Vale apuntar, además, que la vía de la experimentación no se asumiría a ciegas, pues desde hace más de una década consensuamos como país –ahí están a modo de evidencia tres congresos del Partido, una constitución y los múltiples procesos de consulta gestados en torno a estos– una hoja de ruta que define como destino un socialismo capaz de preservar esencias y al mismo tiempo ser distinto. Ese socialismo otro necesita demostrar su validez como vehículo y plataforma de la prosperidad. No es tiempo de esperar por un futuro inasible como el horizonte. El porvenir mejor tiene que convertirse en presente. Claro que no hay una varita mágica para solucionar los problemas, pero el tiempo de espera se agota, en especial para las nuevas generaciones que son ya actores políticos que demandan, con energía creciente, la consumación de sus sueños.
Es un hecho objetivo que los caminos a adoptar para la revitalización de la economía contienen elementos que contribuyen a la polarización social. Dicho rápido, crean una burguesía para la cual trabaja una clase proletaria. Esta nueva asimetría se suma a las ya visibles dentro de la economía altamente estatizada y de conjunto impugnan en la práctica el ideal igualitario que está en los fundamentos del proyecto revolucionario. Atajar las manifestaciones más dolorosas de este proceso y garantizar la protección para aquellos que no resultan beneficiados por las reformas constituye otro reto importante. Este posee la connotación táctica de preservar en el corto y mediano plazo los consensos y en un lapso mayor el sentido estratégico de ser el soporte de la articulación plena de una sociedad anticapitalista.
Hacer política con eficiencia también pasa por dominar las claves de los procesos comunicativos. Tras la retirada de Fidel de la primera línea de exposición pública hemos quedado, casi en absoluto, huérfanos en tal sentido. La improvisación, la chapucería y la repetición de esquemas ya superados por el tiempo son comunes. Una tras otra se suceden las pifias y con ellas le entregamos combustible a una industria de memes en la que se expresa mucho más que el sempiterno humor de los cubanos. Los que no nos quieren esperan por nuestras equivocaciones en materia comunicacional y con frecuencia se las ponemos en bandeja de plata. Falta asesoría y comprensión de que la eficacia en el terreno de la comunicación tiene mucho de ciencia. Asimismo, conviene no olvidar la estetización del mundo contemporáneo y la influencia de esta en política. Confundir estética con banalidad y mercadeo barato lleva a subestimar recursos que los centros de poder del capitalismo entienden como herramienta vital para el ejercicio de la hegemonía.
No es posible convocar a la ciudadanía a la compleja batalla por el socialismo alejados de ese valor que es la ejemplaridad de los dirigentes y su conexión con la brega diaria de los de a pie. Mientras la gente identifique a un sector del funcionariado como una casta privilegiada distante e indolente ante los problemas cotidianos del ciudadano común, la erosión y la fractura de los consensos se agudizarán. Estar ajenos al pernicioso igualitarismo, no implica aceptar asimetrías incompatibles con el ideal socialista. En este terreno se ha retrocedido en demasía y los costos están ahí, visibles en los comentarios que cualquier vecino de barrio formula, desde alguna agotadora cola, respecto a aquellos que detentan cuotas de poder institucional. Este divorcio dirigentes-dirigidos fue funesto en realidades más templadas que, en otro tiempo histórico, eran el espacio geográfico de proyectos políticos con los cuales nos identificábamos.
Reto no menor constituye el diálogo con la pluralidad que ahora mismo somos. Es esta nación un coro diverso que se ha entendido como tal. Voces múltiples reclaman sus espacios y postulan modelos distintos de país. Algunos de los proyectos son convergentes, mientras otros resultan antagónicos. La Cuba mejor que debe ser nacerá de la articulación de un entramado inclusivo capaz de integrar todas las sensibilidades posibles. Por ello es necesario naturalizar el disenso y potenciar la participación ciudadana en la toma de decisiones, dentro de los marcos de una opción patriótica que coloque a la soberanía nacional y a la justicia social como banderas.
En el terreno de la hegemonía, la batalla que se dirime es mayúscula y lo que puede identificarse como el proyecto primigenio del socialismo cubano no se encuentra en óptima forma. Incluso para franjas de la población se ha desdibujado este de manera categórica, al ritmo del deterioro de históricas conquistas, del vaciamiento sustantivo de prácticas imperantes por décadas, de la burocratización de estructuras que debían ser ágiles, de la acumulación de problemas irresueltos, del desgaste que implica el permanente estado de acoso externo, de la corrupción que desmonta los valores que apuntaban a un mundo otro y de la incapacidad de los nuevos liderazgos para gestionar con eficiencia la realidad del país y desde tal logro conectar simbólicamente con la ciudadanía. El ejercicio de la hegemonía necesita de fórmulas distintas en lo ideológico y pasa por garantizar –en el acontecer concreto de la vida– transformaciones medulares que se articulen con el horizonte de satisfacción de las grandes mayorías, en el amplio arco que va de lo material a lo espiritual.
Cuba requiere de la esperanza, de la fuerza que emana de la condición de esta como plataforma que invita a avanzar. En un mundo ancho y ajeno como el nuestro cuesta proponer como opción el optimismo. Sin embargo, renunciar a él representa sumirnos en la parálisis que nada aporta. Esta nación ha demostrado su capacidad para reinventarse, su afán por superar adversas condiciones y mirar con confianza hacia el futuro. Estamos en uno de esos momentos decisivos de la historia, en un verdadero parteaguas que definirá nuestro siglo XXI. El núcleo de ideas que impulsó las luchas populares de la pasada centuria y corporizó en lo mejor del ideario de la Revolución Cubana –la impugnación de las inequidades sociales como vía hacia la consumación de la dignidad plena de los individuos– se enfrenta a la hostilidad de un poder externo que no tolera el desafío que encarna en esta Isla, a las tendencias internas de derecha que relativizan nociones esenciales como soberanía nacional y justicia social y con aquellas fuerzas que –aunque se dicen representativas del cambio social operado a partir de 1959– no son más que beneficiarias de un statu quo ajeno al bienestar de las mayorías. Refundar la esperanza pasa por la articulación, y vale aquí recordar a Gramsci, de un nuevo bloque histórico que logre expresar, de cara a la centuria en curso, la voluntad de plenitud de nuestro pueblo.[1]
[1] Dos personas entrañables pusieron en solfa la existencia de este texto. Una me dijo que incurría en mis reflexiones de siempre y que no había nada nuevo en estas palabras. Quizás estaba en lo cierto y la novedad brilla por su ausencia en las líneas que en este instante devora el lector. Empero, creo saludable exorcizar los demonios que uno lleva por dentro. Mi otro interlocutor, desde la tragedia que es haber dejado de creer, cuestionó cada vez que mis palabras esbozaban la apuesta por ese proyecto que ha dado en llamarse socialismo. Desde el acto de sentirse fuera del juego me aportó –cáusticamente– la lucidez de sus críticas y la idea de que, quizás, es este un texto desfasado, escrito desde y para un lugar que ya no existe.