Der September beendete die Ruhe vor dem Sturm
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Hurrikan Fiona überquerte am Sonntagnachmittag den südwestlichen Teil von Puerto Rico und verursachte heftige Regenfälle mit Windgeschwindigkeiten von über 170 km/h in Böen
Autor: Orfilio Peláez |
Nach einer längeren Ruhephase, die sich über fast zwei Monate erstreckte und in der das atypische Verhalten des Augusts auffiel, in dem keine Bildung von Zyklon-Organismen registriert wurde (was zuletzt 1997 geschehen war), beendete der September die bis dahin vorherrschende Ruhe. Zählt man das Auftreten der Tropenstürme Danielle und Earl zu Fiona hinzu, haben sich bislang drei Wirbelstürme in der Saison 2022 im tropischen Atlantikbecken ereignet.
Hurrikan Fiona überquerte am Sonntagnachmittag den südwestlichen Teil von Puerto Rico und verursachte heftige Regenfälle mit Windgeschwindigkeiten von über 170 km/h in Böen. Bei Anbruch der Nacht breiteten sich diese schlechten Witterungsbedingungen allmählich über die Ost- und Nordküste der Dominikanischen Republik aus und sollten angesichts der Langsamkeit, mit der sich das System bewegt, heute vorherrschen.
Wie die Statistiken des Klimazentrums des Instituts für Meteorologie zeigen, ist der neunte Kalendermonat der aktivste in Bezug auf die Entstehung und Entwicklung tropischer Stürme in unserem geografischen Interessengebiet, während er insbesondere für Kuba nach dem Oktober der zweitgefährlichste ist.
Die meisten dieser September-Organismen stammen aus atlantischen Gewässern zwischen den Küsten Westafrikas und dem Bogen der Kleinen Antillen. Je nach Lage und Stärke des atlantischen Hochdruckgebiets (des sog. Antizyklons) bewegen sie sich mehrere Tage lang in Richtung West bzw. West-Nordwest oder neigen sich stärker nach Nordwesten und kehren schließlich nach Nordosten zurück.
Daher dringt mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Teil von ihnen in die östliche Karibische See ein, und der Rest zieht über die nördliche Gruppe der Kleinen Antillen oder überquert Zonen in deren Nähe.
Weniger häufig, in den letzten Tagen besagten Monats, können sie sich aber auch in der westlichen Karibik bilden.
In der Liste der berüchtigten September-Hurrikane gibt es in Kuba den von 1919, bekannt als „Valbanera“, dessen Berühmtheit darauf zurückzuführen ist, dass er den Untergang des gleichnamigen spanischen Dampfers mit mehr als 400 Passagieren an Bord in der Straße von Florida verursachte.
Presseberichte der damaligen Zeit zeigen Bilder von der Zerstörung mehrerer Abschnitte der Malecón-Mauer als Folge der sehr starken Dünung und des erheblichen Vordringens des Meerwassers ins Innere der Stadt – sechs Blocks weit und mehr – in den niedrig gelegenen Küstenbereichen.
Zeitnäher liegen Georges (1998), Iván (2004), Ike (2008) sowie Irma, die in der Nacht des 8. September 2017 im östlichen Teil von Cayo Romano nördlich von Camagüey kubanischen Boden berührte und in die überschaubar kleine Liste der Hurrikane der Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Skala eintrat, die das Land direkt getroffen haben, zusammen mit denen von Oktober 1846, Oktober 1924, November 1932 und Oktober 1952.