„Jetzt müssen wir ein Wirbelsturm an Kraft und Willen sein“
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Der Präsident der Republik und der Premierminister besuchte am Sonntag zusammen mit anderen Mitgliedern der Regierung die Provinz Pinar del Río und die Insel der Jugend, um die durch den Wirbelsturm Ida verursachten Schäden in beiden Gebieten zu begutachten
Autor: Yaima Puig Meneses |
Die Art und Weise, wie die durch den Wirbelsturm Ida verursachten Schäden beseitigt werden, zeige, dass es Kohärenz, Kapazität und Organisation gebe, sagte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, gestern Nachmittag am Ende eines intensiven Rundreise, die ihn am frühen Morgen in die Provinz Pinar del Río und am Nachmittag auf die Insel der Jugend führte.
In Begleitung von Manuel Marrero Cruz, Mitglied des Politbüros und Premierminister, sowie weiteren Mitgliedern der Regierung des Landes, konnte sich der Staatschef an verschiedenen Stellen in beiden Gebieten von den Fortschritten bei den Aufräumarbeiten, der Wiederherstellung der betroffenen Anbauflächen, der Wiederherstellung der wichtigsten unterbrochenen Dienstleistungen und den Beginn der Quantifizierung der an einigen Häusern entstandenen Schäden überzeugen.
Wie man die Arbeit gerade angehe, zeige, dass in unserem Volk der Wille vorhanden sei, widrige Situationen zu überwinden, die durch Ereignisse dieser Art verursacht werden. Dies, so betonte er, gebe uns Zuversicht und Optimismus, um inmitten der vielen Schwierigkeiten, mit denen wir in letzter Zeit konfrontiert waren, voranzukommen. Dies sei auch ein Ausdruck der Einigkeit und des Verständnisses für die Probleme, die wir haben und denen wir uns weiterhin stellen müssen.
ZWISCHEN IDA UND DER PANDEMIE
„Wir dürfen jetzt kein einziges der Produkte, die wir retten konnten, verlieren“, war einer der Hauptgedanken des Präsidenten in Pinar del Río, als er mit Erzeugern sprach, deren Ernten durch den Wirbelsturm in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Vor allem die Landwirtschaft der Provinz wurde von dem Hurrikan betroffen. Vorläufige Angaben des Gouverneurs Rubén Ramos Moreno sprechen von 687 Tonnen Maniok und 551 Tonnen Kochbananen sowie von Verlusten bei Süßkartoffeln und Kürbis. Alles, was verwertet werden konnte, sei bereits an die Bevölkerung verkauft worden, sagte er.
Bei einem Rundgang durch die Gebiete des Produktionszentrums Hermanos Barcón, eines der wichtigsten in der Provinz Pinar del Río, wies der Staatschef die Erzeuger und die Betriebsleitung nachdrücklich darauf hin, dass es vorrangig sei, eine Strategie zu verfolgen, um Produkte mit einem kurzen Wachstumszyklus zu pflanzen, um mehr Nahrungsmittel zur Verfügung zu haben, die Bananenplantagen sofort wiederherzustellen und die Ernte und Neubepflanzung zu steigern.
Er betonte, dass bei der Aussaat keine Zeit verloren werden dürfe, da dies ein guter Zeitpunkt sei, um die Feuchtigkeit zu nutzen, die der Regen hinterlassen habe. Eine der großen Herausforderungen bestehe darin, eine größere Diversifizierung der Anbauprodukte zu erreichen, damit die Bevölkerung ihren Nahrungsmittelbedarf decken könne.
Während des Treffens mit den wichtigsten Behörden der Provinz wurde auch über die Schäden berichtet, die der Wirbelsturm Ida an den Häusern verursacht hat. Vorläufige Zahlen zeigen, dass 148 Gebäude betroffen waren, von denen zwei als Totaleinstürze und 109 mit teilweisem Verlust der Dächer verbucht wurden. Sobald die Wiederaufbauphase ausgerufen worden war, begann man mit dem Transport der Ressourcen an verschiedene Orte, um so schnell wie möglich die Gebäudeschäden beheben zu können.
Was die Wiederherstellung der Stromversorgung betrifft, so wurde bekannt, dass dank der unermüdlichen Arbeiten bis gestern Morgen fast 70 % der Schäden behoben werden konnten. Nach Angaben des Ministers für Energie und Bergbau, Liván Arronte Cruz, werden in den kommenden Stunden fünf Arbeitsteams aus den Provinzen Havanna und Matanzas eintreffen, um die Wiederherstellungsarbeiten zu unterstützen.
Was die Niederschläge anbelangt, so seien diese nach Angaben der Behörden des Gebiets vor allem in den Gemeinden San Juan y Martínez und Isabel Rubio positiv zu bewerten.
Inmitten der neuen Schwierigkeiten, die der Hurrikan Ida in Pinar del Río hinterlassen hat, betonte der Staatschef, dass man die Maßnahmen zur Covid-19 Bekämpfung in der Provinz, in der in den letzten Tagen eine hohe Übertragungsrate der Krankheit festgestellt wurde, keinen Moment lang vernachlässigen dürfe.
Ariel Godoy del Llano, Provinzdirektor für öffentliche Gesundheit, erklärte, dass in den letzten Tagen die Zahl der Menschen mit Symptomen in den Gesundheitseinrichtungen zurückgegangen sei. Am Sonntag wurden über 4 000 Menschen zuhause medizinisch betreut, was eine große Herausforderung darstellt. Er ging auch auf die Impfung des Teils der Bevölkerung der Provinzhauptstadt der über 19 Jahre alt ist und der gefährdeten Bevölkerungsgruppen in den anderen Gemeinden ein, die den Schutz der Menschen vorantreiben und die Senkung der Infektionsraten sicherstellen werde.
GUT ORGANISIERTE UND ZÜGIG DURCHGEFÜHRTE ARBEIT
„Hier wurde organisiert und zügig gearbeitet“, sagte der Präsident bei einem Gespräch mit Einwohnern von La Fe, einem der Hauptorte der Insel der Jugend, wo das Regierungsteam am Sonntagmittag eintraf.
Nachdem er mehrere von Ida verwüstete Gebiete besucht hatte, betonte der Präsident, dass wir uns nicht von den Wetterbedingungen unterkriegen lassen dürften. „Deshalb bitten wir Sie auch um Ihre Mithilfe bei der schnellstmöglichen Wiederherstellung“, betonte er. „Jetzt müssen wir selbst ein Wirbelsturm der Anstrengungen und des Willens werden und dazu rufen wir Sie auf“.
Da das Coronavirus auch auf der Insel der Jugend, wo die Ausbreitung der Epidemie erfolgreich eingedämmt werden konnte, weiterhin eine Herausforderung darstellt, forderte der Erste Sekretär die Bewohner auf, „weiterhin vorsichtig zu sein, denn auch wenn ihr, was den Kampf gegen Cocid-19 angeht, im Land die erste Stelle einnehmt und eine strenge Kontrolle aufrechterhalten habt, dürfe man nicht unvorsichtig werden“.
In Gesprächen mit Erzeugern stellte das Regierungsteam fest, dass die größten Schäden bei Bananen, Kürbisse und Kürbisgewächsen festgestellt wurden. In den verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben wurden nur nur die Dächer der Ställe beschädigt wurden und es kam zu keinen Tierverlusten. Bislang, so Bürgermeister Adiel Morera Macías, seien 136 Tonnen Produkte, die gerettet werden konnten, an die Bevölkerung verkauft worden, darunter zwei Tonnen Bohnen.
Am Sonntagmittag waren noch etwa 9 700 Kunden ohne Strom, vor allem in den Gebieten La Fe und La Demajagua, wo 46 Masten umgefallen waren. Nach Schätzungen der Stadtverwaltung würden am Ende des Tages zwischen 90 und 95 % des Dienstes wiederhergestellt sein.
Am Sitz der Elektrizitätsgesellschaft wurde der Präsident darüber informiert, dass die Versorgung in der Sondergemeinde zu mehr als 70 % wiederhergestellt ist. In Gerona wurden 99 % der Schäden beseitigt, in La Fe 79 %. Der Minister für Energie und Bergbau versicherte, dass die Priorität in den ersten Stunden die Versorgung der Haushalte und die Sicherstellung der Wasserversorgung war.
Nach Angaben des Bürgermeisters der Insel der Jugend konzentrierten sich die größten Schäden an Wohngebäuden auf leichte Dächer, 141 Gebäude sind teilweise beschädigt. Die Arbeit der Gemeinde und der Volksräte sei es nun, alle Schäden aufzulisten.
ES BLEIBT VIEL ZU TUN
Kurz vor Ende seines Besuchs auf der Insel der Jugend äußerte sich der Präsident zu diesem besonderen Hurrikan. Es sei dieses Mal ein Wirbelsturm gewesen, der binnen sehr kurzer Zeit über das Land hereinbrach, so dass der Übergang zu den einzelnen Phasen sehr abrupt gewesen sei, was den Führungsgremien zusätzliche Anstrengungen abverlangte. Andererseits seien insbesondere in Pinar del Río Maßnahmen auf der Grundlage von Katastrophenschutzplänen ergriffen worden, die aufgrund der Pandemie bereits aktualisiert worden waren.
Diese Besonderheiten erforderten größere Präzision, Kohärenz und mehr Aufwand. Und sowohl Pinar del Río als auch die Insel der Jugend – einschließlich Artemisa, das ebenfalls in gewissem Maße betroffen war – hätten schnell reagiert. „Das Wichtigste war, dass es keine Todesopfer gab“.
Was die elementaren Schäden angeht, die in beiden Gebieten insbesondere bei der Stromversorgung aufgetreten seien, hob der Präsident hervor, wie zügig die Arbeiten zu deren Behebung durchgeführt wurden.
Er würdigte die Arbeit, die zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsdienste unter diesen Wetterbedingungen geleistet wurde. Er betonte besonders, die Anstrengungen, die unternommen wurden, um die Sauerstoffversorgung zu unterstützen, was eine minuziöse gemeinsame Anstrengung mit dem Nationalen Leitungszentrum erforderte.
Er sprach auch die wichtigen Maßnahmen an, die in beiden Provinzen zur Beseitigung der vom Sturm verursachten Abfälle auf den Straßen und in den Gemeinden unternommen würden, an denen die Bevölkerung bereit sei, sich aktiv zu beteiligen.
Diese Tage waren auch voller Lehren und Lektionen. In diesem Sinne führte er als ein Beispiel an, wie mit den Schäden an den Häusern umgegangen worden sei „ In den letzten Jahren waren wir in der Lage, in diesen Fällen eine schnellere Abhilfe zu schaffen, was im Gegensatz zu dem steht, dass es Personen gibt, die 12 Jahre oder länger auf eine Lösung ihres Problems warten und in provisorischen Einrichtungen leben mussten, was für das Leben einer Familie sehr belastend ist.Dies ist ein Thema, dem wir in den Wohnungsbauplänen Vorrang einräumen müssen, auch wenn wir bei den Neubauten ein wenig im Rückstand sind. Das sind Dinge, mit denen wir uns befassen müssen und die wir mit einem anderen Blickwinkel angehen müssen“, sagte er.
Mit Genugtuung würdigte er, was auf beiden Seiten getan wurde, um größere Folgen zu verhindern. „Es gibt noch viel zu tun, und deshalb müssen wir auch alles daran setzen, um alle Auswirkungen dieses Hurrikans zu bewältigen.“