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Nürnberg: 47. Lateinamerikawoche

20. Januar 2024 @ 0:00 - 28. Januar 2024 @ 0:00 CET

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns das Programm der 47. Lateinamerikawoche vorstellen zu dürfen. Anbei die Programmübersicht und ein Bild. Weitere Bilder gerne auf Nachfrage. Weitere Informationen unter www.lateinamerikawoche.de

Ich bedanke mich für die Veröffentlichung.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Manfred Beck

Stadt Nürnberg

Amt für Kultur und Freizeit

Die Nürnberger Kulturläden°

Kulturladen Villa Leon

Schlachthofstraße / Philipp-Koerber-Weg 1, 90439 Nürnberg

Tel.: +49(0)911 231 7408 (Di., Mi. und Fr.)

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Das des Gesamtprogramm des Kulturladens finden Sie in unserem Veranstaltungskalender

Gut informiert mit dem kostenlosen monatlichen Newsletter: Anmeldung

  1. Lateinamerikawoche vom 20.1. bis zum 28.1.24

 

Live im Kulturladen Villa Leon und online

Die Lateinamerikawoche beschäftigt sich auch in der 47. Auflage mit aktuellen Entwicklungen in Lateinamerika. Sie rückt wie gewohnt Hintergründe, Lösungen und auch Möglichkeiten der internationalen Solidarität ins Licht. Wie immer wird das Programm mit Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen abgerundet. Wir freuen uns auf euren Besuch!

Die Veranstaltungen sind, wenn nicht anders angegeben, kostenfrei und von So. bis Fr. auch als Livestream hier über Zoom zu sehen und im Anschluss dauerhaft abrufbar.

Zoomlink:

https://eu01web.zoom.us/j/68590906694?pwd=UXRMK0FEUkF6NFd1eGhCWkRDNDVKdz09

Kenncode: 561182

 

Webinar-ID: 685 9090 6694

Kenncode: 561182

 

Mittwoch, 17.1. – Sonntag, 3.3.

Kunstausstellung „CAMINOS“ von Douglas Tellez (Nicaragua)

„CAMINOS“ bedeutet nicht nur Wege, sondern auch die Suche nach Neuanfängen, die Orientierung an sich selbst, den Glauben und die innere Stärke. Die Gemälde dienen als kraftvolle Brücken zwischen Kulturen, Zeiten und Glaubensrichtungen, und sie nehmen den Betrachter mit auf eine Reise. Diese zeitgenössische Kunst als Spiegel Lateinamerikas ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern regt auch zu tiefgründigen Reflexionen über die vielschichtigen Aspekte des Lebens in einer sich wandelnden Welt an.

 

Themenausstellung „Genug für alle – Wirtschaftswandel wagen“

Die Ausstellung der Christlichen Initiative Romero e.V. (CIR) stellt die Frage: „Was ist ein gutes Leben und wer hat ein Recht darauf?“ und macht deutlich, dass die aktuelle Wirtschaftsweise nur wenigen Menschen ein gutes Leben ermöglicht. Sie regt zum Umdenken an und zeigt Visionen für einen Wirtschaftswandel auf. Denn: Für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft braucht es eine grundlegend andere Wirtschaftsordnung! Anhand der Themen Landrechte, Palmöl und Lieferkettengesetz wird gezeigt, warum eine Agrarwende nötig ist. Am Beispiel von Bergbau wird auf die Notwendigkeit einer Rohstoffwende und der Kreislaufwirtschaft als möglichem Lösungsansatz hingewiesen.

Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 9 bis 22 Uhr; Sa. 17 bis 22 Uhr; So. bei Veranstaltungen.

 

Führungen/Workshops zur Ausstellung „Genug für alle – Wirtschaftswandel wagen“

für Gruppen und Schulklassen möglich.
Kontakt: Mission EineWelt, EineWeltStation Nürnberg, Gisela Voltz,
, Tel.: 0911 366720

 

 

Samstag, 20.1. + + + 19 Uhr

Eröffnung der Ausstellungen

In die verschiedenen Themen und Hintergründe der Ausstellung „Genug für alle – Wirtschaftswandel wagen wird von Gisela Voltz (Mission EineWelt) eingeführt. Der Künstler Douglas Téllez León erzählt über die Geschichten hinter seinen Kunstwerken.

 

Samstag, 20.1. + + + 20 Uhr

Weltmusik und Klezmer in der Villa Leon

Eröffnungskonzert mit ChimiChango

Eine Reise durch die aktuelle Welt des Tangos

ChimiChango bietet ein vielfältiges Repertoire von Tangos, Milongas, Vals, aber auch Folklore, Eigenkompositionen oder Coverversionen von französischen oder argentinischen Liedern in Latino-Ästhetik. Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit bei traditionellen Tangoprojekten startet ChimiChango eine musikalische Reise, in der die Grenzen verschoben werden. Künstlerischer Leiter ist der argentinische Sänger Aureliano Marin, der bekannt ist für seine ästhetischen Mixe und insbesondere für seine ganz besondere Art zu singen, während er den Kontrabass spielt. Am Klavier verführt Julien Blondel, Leiter des französischen Projekts Roulotte Tango, mit seiner atypischen Persönlichkeit und seinem klassischen Stil. Violinist Mehdi Altinaoui berührt mit seiner Virtuosität und seiner großen Sensibilität. Am Bandoneon lässt Simone Tolomeo in die Atmosphäre des Buenos Aires der 70er Jahre eintauchen. Am Schlagzeug schließlich bringt Pablo Costadone einen Hauch des schwarzen Amerikas mit, das den Ursprung der Musik des Rio de la Plata bildet.

Dazu bietet Orianas Büfett Spezialitäten aus Lateinamerika an.

Sa., 20.1., 20 Uhr, Eintritt: AK 22/ 18 € (erm.), 5 € (Nbg.-Pass), VVK 18/ 13 € (erm.) zzgl. VVK-Gebühr

 

Sonntag, 21.1. + + + 11.30 Uhr + + + Eintritt (nur Tageskasse): 5/3 € (erm.), 2,50 € (Nbg.-Pass) + + + Frühstücksbuffet ab 10.30 Uhr gegen Spende

Literarische Matinee mit Ariel Magnus – Das zweite Leben des Adolf Eichmann – El desafortunado

Spanisch-deutsche Lesung

Mit beißendem Spott zeigt uns Ariel Magnus einen unbelehrbaren Menschen, dessen antisemitischer Irrglaube auch im argentinischen Versteck ungebrochen war und der dort bar jeder Reue und völlig unbehelligt bis zu seiner Verhaftung 1960 von einer Rückkehr nach Deutschland träumen konnte. Buenos Aires, 1952: Der einstige Cheforganisator der Deportationszüge nach Auschwitz führt im argentinischen Exil ein bescheidenes Leben und trifft bisweilen im Restaurant „Zur Eiche“ zahlreiche SS-Angehörige und NSDAP-Funktionäre zum gemütlichen Plausch. Diese werden nicht nur vom deutschen Botschafter gedeckt, sondern auch von der argentinischen Regierung und Juan Perón unterstützt. Nur wenn sich an den Nachbartischen emigrierte jüdische Familien zum Abendessen niederlassen, wird es für die Nazigrößen ungemütlich – was, wenn jemand sie erkennt? Nach seiner Verurteilung bestand Eichmann darauf, ein kleines Rad im Getriebe gewesen zu sein. Ariel Magnus führt uns ins Innere dieses unbelehrbaren Nazis und seiner menschenverachtenden Ideologie.

Ariel Magnus, geboren 1975 in Buenos Aires. Studium in Deutschland, schrieb für verschiedene Medien in Lateinamerika, die taz in Berlin und SPIEGEL ONLINE und lebt heute als Autor und literarischer Übersetzer in Buenos Aires.“

 

Sonntag, 21.1. + + + 18 Uhr

„Gutes Leben für alle! Nur wie?“ – „¡Buena vida para tod@s! ¿Pero cómo?”

Ökumenischer zweisprachiger Gottesdienst im lateinamerikanischen Stil mit

Prediger*innen und Musik aus Lateinamerika – Servicio ecuménico bilingüe al estilo

latinoamericano con predicador@s y música de América Latina

Dass ein „Weiter so wie bisher“ keine Option mehr ist für das Wirtschaften und Zusammenleben auf der Erde, wird angesichts von Kriegen, Klimawandel und den vielfältigen Krisen in unserer Welt immer deutlicher. Die Frage ist nur, wie schaffen wir die Veränderung hin zu mehr globaler Gerechtigkeit, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit?

Die Vision eines guten Lebens für alle findet sich auch in vielfältiger Weise als ein zentrales Element in der biblischen Botschaft. Im Licht des Evangeliums wollen wir uns gemeinsam mit Prediger*innen aus Lateinamerika darüber austauschen, wie wir zur Verwirklichung dieser Vision beitragen können – im Kleinen wie im Großen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Band „Alabanza y adoración Aviva, Erlangen“. Durch den Gottesdienst führen Pfarrerin Gisela Voltz, (Mission EineWelt), Patricia Cappello (Aviva) und Antonio Faisbanchs (Jugendreferent EfG Nürnberg).

 

En vista de las guerras, el cambio climático y las numerosas crisis de nuestro mundo, cada vez está más claro que „seguir como siempre“ ya no es una opción para la actividad económica y la convivencia en la tierra. La única pregunta es: ¿cómo podemos propiciar un cambio hacia una mayor justicia global, una economía circular y la sostenibilidad?

La visión de una buena vida para tod@s también puede encontrarse de muchas maneras como elemento central en el mensaje bíblico. A la luz del Evangelio, queremos debatir junto con predicador*s de América Latina cómo podemos contribuir a la realización de esta visión, tanto a pequeña como a gran escala.

El servicio bilingüe será dirigido por la pastora Gisela Voltz (Mission EineWelt), Patricia Cappello (Aviva) y Antonio Faisbanchs (Pastoral de joventud, EfG Nuremberg), la música toca la banda Alabanza y Adoración Aviva, Erlangen

 

 

Montag, 22.1. + + + 18 Uhr

Die Zerstörung der Demokratie in Ecuador

Ausstieg aus Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten

Im Mittelpunkt steht die derzeitige Situation der Rechtsstaatlichkeit und der Grundrechte in Ecuador. Geprägt ist diese etwa von der Umgestaltung und der Verlust der Unabhängigkeit des Justizsystems und der politischen Verfolgung von Gegner*innen, seien es Anführer*innen sozialer Proteste oder auch ehemalige Staatsbedienstete.

Analysiert werden auch die Absetzung des Rates für Bürgerbeteiligung und soziale Kontrolle (CPCCS), die Rechtmäßigkeit des Referendums von 2018 und seine Auswirkungen auf Demokratie und Menschenrechte sowie die Intervention internationaler Organisationen wie der OAS und der UNO.

Sonia Vera ist eine ecuadorianische Rechtsanwältin aus und lebt derzeit in Brüssel. Sie berät verschiedene Menschenrechtsorganisationen in Europa und hatte in Ecuador verschiedene wichtige Ämter inne. Seit 2018 setzt sich Sonia Vera für die Menschenrechte von politischen Gefangenen und verfolgten Personen in Ecuador ein.

 

Montag, 22.1. + + + 20 Uhr

Was ist in Peru los?

Ein Land in der politischen und menschrechtlichen Dauerkrise

Die politische Situation in Peru, einem Land mit rund 25 % indigener Bevölkerung und kolonialer Praxis, ist schwer zu verfolgen. Die Fakten sind zahlreich: Zum Beispiel wurde der ehemalige Präsident Alberto Fujimori wegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen zu 25 Jahren Haft verurteilt, 2017 begnadigt und kam 2023 frei. Zwischen 2016 und 2023 hatte Peru sechs Präsident*innen, wobei die aktuelle Interimspräsidentin Dina Boluarte die erste Frau im Amt ist. Das Parlament wurde 2019 aufgelöst. Bei den letzten Protesten im Dezember 2023 wurden 49 Menschen getötet. Das Parlament hat eine Zustimmungsrate von nur 6 % und die Exekutive eine Zustimmungsrate von 9 %. Dieser Vortrag liefert einige Schlüssel zum Verständnis der politischen und sozialen Situation in Peru.

César Bazán Seminario ist Rechtsanwalt, Aktivist, Professor an der Pontificia Universidad Católica del Perú und assoziierter Mitarbeiter am Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI).

 

Dienstag, 23.1. + + + 18 Uhr

Mercosur 2.0 – Wettlauf um Märkte und Ressourcen

Die Folgen der EU-Handelsabkommen mit Lateinamerika

Die EU gehört zu den treibenden Kräften der weltweiten Öffnung der Märkte zugunsten transnationaler Konzerne. Um europäischen Unternehmen den Zugang zu Absatzmärkten und knappen Rohstoffen zu sichern, verhandelt sie gleich mit mehreren Ländern Lateinamerikas über Handelsabkommen – mit Mexiko, Chile und den Ländern des Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay). Diese Verträge stoßen jedoch auf scharfen Widerstand in der dortigen Zivilgesellschaft. Was aber ist die Kritik an den Abkommen? Welche Folgen befürchten Gewerkschaften, Bewegungen und Indigene? Und wie verträgt sich die europäische Handelspolitik gegenüber Lateinamerika mit Zielen der EU wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und dem Schutz der Menschenrechte?

Thomas Fritz ist Referent für Handels- und Investitionspolitik bei PowerShift in Berlin

 

Dienstag, 23.1. + + + 20 Uhr

Der Fall Julian Assange – ein Insider-Bericht

Meinungsfreiheit und Menschenrechte am Abgrund

Das bisher wichtigste politische Asyl in diesem Jahrhundert ist das, das Ecuador 2012 Julian Assange, dem Gründer und Herausgeber von WikiLeaks, gewährte. Durch die Wikileaks-Veröffentlichungen waren schwerwiegende Kriegsverbrechen der USA und Verbündeter im Irak und Afghanistan bekannt geworden und Assange wurden in den USA bis zu 175 Jahre Haft angedroht. Assange suchte sieben Jahre lang Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft in London, zunächst unter dem Schutz der Regierung von Rafael Correa, bis er von dem späteren Präsidenten Lenin Moreno verraten und in der Botschaft von der britischen Polizei verhaftet wurde. Seitdem wird er im Belmarsh-Gefängnis in London gefangen gehalten. Er ist der wichtigste politische Gefangene des Westens, der sich einer möglichen Auslieferung an die USA widersetzt.

Warum hat Ecuador ihn geschützt und dann verraten? Warum ist dieser Fall so bedeutsam für die Meinungsfreiheit, für die Bedeutung von politischem Asyl und der Menschenrechte im Allgemeinen?

Fidel Narváez diente als Konsul und Diplomat Ecuadors in London. Er verhalf Julian Assange zu politischem Asyl und lebte mit ihm während des größten Teils seiner Gefangenschaft in der ecuadorianischen Botschaft.

 

Mittwoch, 24.1. + + + 18 Uhr

Recht auf Kinderarbeit?

Der bolivianische Sonderweg

Bolivien ist bekannt geworden für seinen Sonderweg in der Sozialpolitik für arbeitende Kinder. Dieser ist eng verbunden mit der Union arbeitender Kinder und Jugendlicher Boliviens (UNATSBO). Das von der UNATSBO mitgestaltete Kinder und Jugendgesetz 548 aus dem Jahr 2014 traf auf heftige Kritik internationaler Organisationen, insbesondere der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.

Mendoza und Benedix werden auf der Veranstaltung über die Beteiligung von Kindern in der Sozialpolitik, die Entstehung des Gesetzes und seine Umsetzung bis zur Zurücknahme der umstrittenen Paragraphen auf internationalen Druck hin berichten. Ein Schwerpunkt wird auf einem anschaulichen Einblick in die Organisation der Arbeitenden Kinder und ihrem Verhältnis zu anderen staatlichen wie privaten Akteuren sowie auf der Frage liegen, was staatliche Stellen mit den unterschiedlichen Strategien der letzten Jahre zur Verbesserung der Situation arbeitender Kinder beitragen konnten.

Nadia Mendoza ist Juristin, frühere Sprecherin und heute Begleiterin der Organisation arbeitender Kinder Boliviens (online). Nadine Benedix ist Sozialwissenschaftlerin, Forscherin und Hochschullehrerin aus Berlin (in Präsenz)

 

Mittwoch, 24.1. + + + 20 Uhr

Autoritärer Zeitgeist

Hintergründe für einen zunehmenden Autoritarismus

Würde Augusto Pinochet noch leben, er hätte über 50 Jahre nach dem Putsch in Chile wahrscheinlich seine helle Freude am Zustand der Welt. Musste er seinerzeit noch mit Hilfe des Militärs und der CIA gegen eine sozialistische Regierung und eine selbstbewusste Gesellschaft putschen, können sich autoritäre Führer heute in weiten Teilen der Welt auf politische Mehrheiten verlassen oder wissen diese zumindest in greifbarer Nähe. Nicht nur in Chile. Allen Unterschieden zum Trotz handelt es sich beim Autoritarismus um ein globales Phänomen, das den Westen mit dem Osten verbindet.

Mario Neumann und Moritz Krawinkel von medico international berichten aus ihrer Arbeit in Süd- und Zentralamerika, wo sich Formen autoritärer Herrschaft immer konkreter herausbilden, und verbinden diese mit der Entwicklung des globalen (Neo-)liberalismus und den Geistern, die er auch in Deutschland hervorruft.

Mario Neumann ist verantwortlicher Redakteur des medico-Rundschreibens und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit zu Südamerika und dem Libanon. Moritz Krawinkel ist Redakteur und in der medico-Öffentlichkeitsarbeit für Zentralamerika und Mexiko zuständig.

 

Donnerstag, 25.1. + + + 18 Uhr

Von Pinochet bis Noboa

Kritische Berichterstattung zu und Solidarität mit Lateinamerika

Im Juni 1973 erschien die erste Ausgabe der Chile Nachrichten als Solidaritätsprojekt und wichtige Informationsquelle aus Westdeutschland über die Regierung von Salvador Allende sowie den darauffolgenden Putsch und die Verbrechen der chilenischen Militärdiktatur. Seit 50 Jahren setzt die Zeitschrift, die später in Lateinamerika Nachrichten umbenannt wurde, der bis heute spärlichen und oft oberflächlichen Lateinamerika-Berichterstattung vieler großer Medien im deutschsprachigen Raum eine differenzierte und kritisch-solidarische Berichterstattung entgegen.

Das Jubiläum nehmen wir zum Anlass, auf ein halbes Jahrhundert zurückzublicken. Wie spiegelt sich der Wandel in der politischen Situation und den Solidaritätsbewegungen in den Inhalten der Lateinamerika Nachrichten wieder? Was ist heute noch so wie damals? Dazu werden Ausschnitte aus dem im Herbst 2023 erschienenen Dokumentarfilm „Donnerstags, 19 Uhr“ gezeigt.

Einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung Lateinamerikas und die Arbeit in einer kleinen Redaktion geben die Redakteur*innen Anika Pinz und John Mark Shorack der Lateinamerika Nachrichten.

 

Donnerstag, 25.1. + + + 20 Uhr

An der Regierung, aber nicht an der Macht?

Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro

Seit einem Jahr regiert der ehemalige M19-Guerillero Gustavo Petro das traditionell konservative Kolumbien. Er hatte als Präsidentschaftskandidat ein breites Bündnis linker und fortschrittlicher Parteien und sozialer Bewegungen hinter sich. Diese setzen große Hoffnungen in die Reformregierung, aber die unterlegene Rechte bekämpft diese heftig. Gelingt der versprochene Richtungswechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit? Können die bewaffneten Konflikte beigelegt, die Gleichstellung der indigenen und afrokolumbianischen Bevölkerung vorangetrieben und die Wirtschaftspolitik ökologischer werden? Wie sieht die Zwischenbilanz aus? Lässt sich im Alltag ein Unterschied zwischen der amtierenden Reformregierung und den abgewirtschafteten Konservativen feststellen?
Raul Zelik ist Politikwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Land, hat darüber Bücher geschrieben und unterrichtete mehrere Jahre als Professor für Politikwissenschaft in Bogotá und Medellin. Raul Zelik hat neben Sachbüchern auch eine Reihe von Romanen veröffentlicht.

 

Freitag, 26.1. + + + 18 Uhr

Neue Schuldenkrise im Globalen Süden

Entwicklungsblockade und Klimawandel

Corona, Krieg in der Ukraine, Zinswende und Klimawandel: All diese Krisen haben sich in den letzten Jahren auch mit dramatischen Folgen auf die Staatsfinanzen von Ländern des Globalen Südens ausgewirkt. Der Globale Süden steckt in einer neuen Schuldenkrise und die Zahlungen an internationale Gläubiger sind auf den höchsten Wert dieses Jahrtausends gestiegen. Jeder Dollar, der als Schuldendienst an Investmentbanken oder Fonds die Länder des Globalen Südens verlässt, fehlt vor Ort für soziale Dienstleistungen sowie für Eindämmungs- und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 sind ohne umfassende Schuldenerlasse seitens der Gläubiger nicht mehr zu erreichen. Lateinamerika ist eine der am stärksten betroffenen Regionen und trotz vielfältiger Anfälligkeiten gelten viele Länder der Region als „zu reich“, um von Entschuldungsmaßnahmen zu profitieren.

Über diese Herausforderungen sowie mögliche Lösungsansätze wird informiert und diskutiert.

Malina Stutz studiert Plurale Ökonomik im Master in Siegen und arbeitet als politische Referentin beim deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, das sich für einen fairen Umgang mit überschuldeten Staaten im Globalen Süden einsetzt.

 

Freitag, 26.1. + + + 20 Uhr

Kuba, Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Eine Bestandsaufnahme

Mit vielfältigen Maßnahmen versucht die kubanische Regierung, den Wohlstand der kubanischen Bevölkerung zu steigern. Warum haben diese aber nicht die erwartete Wirkung gezeigt und warum haben sich die Lebensbedingungen in Kuba wie selten zuvor verschlechtert? Welche Perspektiven ergeben sich angesichts der aktuellen Krise? Was wird in Kuba inmitten dieser wirtschaftlichen Krise im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung getan? Inwieweit ist die gegenwärtige kubanische Gesellschaft nachhaltig?

Darüber wird in der Veranstaltung informiert und zur Diskussion eingeladen.

Prof. Dr. Osvaldo Romero ist Professor der Universität Sancti Spíritus in Kuba. Er ist Chemieingenieur der Zentraluniversität Marta Abreu de las Villas, UCLV, in Santa Clara, Master in Energieeffizienz und Thermal Design von der Universität Cienfuegos und PhD in Chemieingenieurwesen von der UCLV. Derzeit arbeitet er als Professor für Chemieingenieurprozesse und Direktor des Masterstudiengangs Ingenieurwesen und internationale Wirtschaft mit Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien, Wasser- und Abfallmanagement an der SRH Berlin University of Applied Sciences.

 

Samstag, 27.1. + + + 20 Uhr

Weltmusik und Klezmer in der Villa Leon

Abschlusskonzert mit El Flecha Negra

Cumbia / Reggae / Mestizo

Bei El Flecha Negra (Der Schwarze Pfeil) fließen viele verschiedene Quellen zusammen zu einem großen musikalischen Fluss, der uns mit auf die Reise nimmt. Wild und mitreißend, reich an Geschichten und Eindrücken. In ihren Songs geht es um Wünsche und Träume, um Aufbruch und Reisen. El Flecha Negra plädieren für offene Grenzen, sie feiern die Freiheit, sein zu können, wo sie wollen, und fordern dieses Recht für alle Menschen ein. Wer bei den Flecha-Fiestas genau hinhört, erfährt in vielen kleinen Geschichten, was die Jungs zu dem gemacht hat, was sie heute sind: Musiker, mit viel Herz und jeder Menge Pfeilen im Köcher.

Eintritt: AK 22/ 18 € (erm.), 5 € (Nbg.-Pass), VVK 18/ 13 € (erm.) zzgl. VVK-Gebühr

elflechanegra.com

 

Samstag, 27.1. + + + 22 Uhr

AfterLawoParty

Musik aus Lateinamerika mit DJ José

Die legendäre AfterLaWoParty mit Tanzmusik aus ganz Lateinamerika

Eintritt: frei

 

Sonntag, 28.1. + + + 14.30 Uhr

Fiesta latina – Karneval für Alle

Interkulturelles Familienfest

Herzliche Einladung zum Fest mit Tanzspielen, Piñatas Schlagen, Kinderschminken und Werkeln im Kinderatelier. In der Bibliothek gibt es ein zweisprachiges Bilderbuchkino und im kleinen Saal einen Geigentanz mit den „Geigodilen“ unter der Leitung von Anna Möllers! Wir sind gespannt auf eure Faschingskostüme!

Dazu bietet Orianas Büfett Spezialitäten aus Lateinamerika an.

Eintritt: frei

 

Bei den eintrittsfreien Veranstaltungen werden Spenden für folgende Initiativen gesammelt:

Lateinamerika Nachrichten

Lateinamerika Nachrichten ist eine Monatszeitschrift, die über aktuelle Entwicklungen und Hintergrundthemen aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft in Lateinamerika und der Karibik berichtet. Die Redaktion mit etwa 15 bis 20 Mitarbeitenden hat ihren Sitz im Mehringhof in Berlin-Kreuzberg.

lateinamerika-nachrichten.de

 

UNATSBO

Die Union der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Boliviens (UNATSBO)vertritt das Recht auf Arbeit für Kinder in Würde und die Achtung der Rechte aller Kinder. Sie kämpfen dafür, dass die Gesellschaft die Kinder nicht mitleidig bedauert, sondern anerkennt, dass diese mit ihrer Arbeit zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder beitragen und auch ein Mitspracherecht haben. Bisher wurden diese nur ignoriert und unsichtbar gemacht, obwohl in der Welt mehr als 220 Millionen arbeitende Kinder die Wirtschaft in Gang halten.

 

Das Programm der Lateinamerikafilmwoche finden Sie unter filmhaus.nuernberg.de

Donnerstag, 8.2. bis Mittwoch, 14.2.2024, Filmhauskino im Künstlerhaus, Königstr. 93

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Amt für Kultur und Freizeit

Inter-Kultur-Büro

Gewerbemuseumsplatz 1, 90403 Nürnberg

Fon: +49(0)911 231 7698 (Mo. und Do.)

Email

Homepage

 

Den Veranstaltungskalender für das interkulturelle Nürnberg finden Sie hier

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Details

Beginn:
20. Januar 2024 @ 0:00 CET
Ende:
28. Januar 2024 @ 0:00 CET

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