„Mais médicos“ – Kubas Hilfe für Brasilien
Im Juli 2013 wurde durch Initiative der damaligen Präsidentin von Brasilien, Dilma Rousseff, ein umfassendes Hilfsabkommen beschlossen, in welchem Kuba sich bereit erklärte, medizinisches Fachpersonal in unterversorgte Gebiete Brasiliens zu schicken. Im Rahmen dieses Programmes unter dem Namen „Mais médicos“ waren ab 2013 über 20.000 kubanische Mediziner in Brasilien tätig, welche in 5 Jahren mehr als 113 Millionen (!) Patienten behandelten. Zuletzt waren über 9.000 kubanische Ärzte und Krankenpfleger in mehreren tausend unterversorgten Gemeinden des Landes, in Favelas und Amazonien tätig.
2016 wurde Dilma Rousseff ihres Amtes enthoben und ihr aussichtsreicher Nachfolgekandidat Lula da Silva ins Gefängnis geworfen. 2018 wurde der Kandidaten der extremen Rechten Jair Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens gewählt. Nachdem dieser unter dem Beifall der USA die einseitige Veränderung der Vertragsbedingungen ankündigte, die Qualifikation der kubanischen Ärzt*innen anzweifelte und diese als Vertreter eines diktatorischen Regimes bezeichnete, fürchtete Kuba um die Sicherheit seines freiwilligen Fachpersonals und zog im Dezember 2018 seine Mediziner aus Brasilien zurück.
Die Mainzer Gruppe der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba hat die kubanische Ärztin Dr. Indira García Arredondo, selbst jahrelange Mitarbeiterin in kubanischen Hilfsprojekten in Venezuela und Brasilien, nach Mainz eingeladen, um über die humanitäre Hilfe Kubas in Brasilien zu berichten und deren abruptes Ende nach dem Machtwechsel zur rechtspopulistischen Bolsonaro-Regierung zu schildern. Zu diesem sicherlich informativen Austausch sind alle Interessierten am Donnerstag, den 19. September 2019 um 19:30 Uhr in das Julius-Lehlbach-Haus des DGB, Kaiserstr. 26-30 in Mainz, eingeladen.
Weitere Informationen unter
Internet: https://www.fgbrdkuba.de/termine/flyer/20190902-rundreise-mais-medicos.php
E-Mail:
https://www.vrm-lokal.de/online/mais-medicos–kubas-hilfe-fuer-brasilien_20357714.htm